Collection Baccara Band 326
sich seine Antwort genau überlegte.
„Ich würde gar nichts erwarten“, sagte er ehrlich. „Ich würde mir wünschen, dass du das tust, was dich glücklich macht. Wenn du zu Hause bleiben möchtest, um unsere Kinder aufzuziehen, dann wäre das für mich in Ordnung. Und wenn du gern putzt und kochst, dann kannst du das auch tun. Aber ich habe eine Haushälterin, und wir könnten einen Koch einstellen, falls du das möchtest. Es wäre kein Problem.“
„Was wäre, wenn ich gern außerhalb des Hauses arbeiten würde?“
„Dagegen hätte ich auch nichts, Misty.“ Er nahm ihre Hand und drückte sie. „Was auch immer du in deinem Leben tun möchtest, ich bin damit einverstanden. Natürlich nur, solange es vernünftig ist“, fügte er hinzu und lächelte sie an. „Ich weiß nicht, ob es mir gefallen würde, wenn du auf die Idee kämst, aus Flugzeugen zu springen oder in brennende Häuser zu rennen, aber wenn du gern bei EPH arbeiten möchtest, dann würde ich alles tun, um dir dort einen Job zu vermitteln. Und falls du am Juilliard-Konservatorium unterrichten möchtest, würde ich das ebenfalls unterstützen.“
„Juilliard, natürlich.“ Sie verdrehte die Augen. „Als wenn die ein früheres Showgirl aus Las Vegas im Kollegium haben wollten.“
„Du bist eine großartige Tänzerin, Misty. Du hast zwar als Showgirl gearbeitet, aber wir wissen beide, dass du auch bei anderen Tanzformen sehr talentiert bist. Diesen Juilliard-Spießern könntest du noch was vormachen, wenn du wolltest.“
Das Strahlen in ihrem Gesicht machte alle Momente des Zweifelns und der Enttäuschung über ihre Zurückweisung wieder wett. Er verstand jetzt – zumindest teilweise –, wieso sie ihm immer wieder einen Korb gab.
Sie fühlte sich fehl am Platz. Der Gedanke, ihn zu heiraten, machte ihr Angst, weil sie meinte, nicht gut genug für einen Elliott zu sein.
Er mochte es gar nicht, dass sie sich so gering schätzte, und wünschte, sie wüsste, wie sehr die Elliott-Familie sie brauchte – wie sehr er sie brauchte –, damit Schwung in ihr Leben kam und die starke Disziplin gelockert wurde, die sein Großvater Patrick ihnen allen von Kindheit an eingebläut hatte.
Er dachte an die Bemerkung seines Bruders am Nachmittag im Fitnessraum von EPH. Bryan hatte recht. Er musste herausfinden, ob er Misty die Heiratsanträge gemacht hatte, weil sie ihm etwas bedeutete oder nur aus einem Pflichtgefühl heraus.
So langsam glaubte er, dass es Ersteres war. Liebe war aber vielleicht ein zu starkes Wort. Schließlich hatte er noch nie richtig geliebt und war deshalb nicht sicher, wie es sich anfühlte, wirklich zu lieben. Doch Misty war ihm wichtig, und er empfand tiefe Zuneigung, so stark, dass er sie heiraten und den Rest des Lebens mit ihr verbringen wollte.
Ich will diese Dinge tatsächlich, stellte er fest. Er machte ihr den Heiratsantrag nicht aus reinem Pflichtgefühl heraus.
Sie beendeten die Mahlzeit in angenehmem Schweigen. Als Misty aufstand, um das Geschirr in die Spülmaschine zu räumen, wischte Cullen sich den Mund mit der Serviette ab. Er wusste, dass er noch einmal die Frage stellen musste.
„Misty?“
„Ja“, sagte sie, ohne sich umzudrehen.
Ihr braunes Haar mit den blonden Strähnchen fiel nach vorn, als sie sich vorbeugte, um die Maschine zu füllen.
Er spürte einen Kloß im Hals, und eine Welle unerwartet starker Gefühle überschwemmte ihn. Er hatte sie ein Dutzend Mal gefragt, ob sie ihn heiraten wollte, und ihre Ablehnung locker weggesteckt, doch aus irgendeinem Grund vermutete er, dass es dieses Mal anders sein würde. Dieses Mal könnte ihr Nein ihn niederschmettern.
Er schluckte hart, die Knöchel seiner Finger wurden weiß, da er sich an der Kante der Küchentheke festklammerte. „Willst du meine Frau werden?“
Sie hielt inne bei dem, was sie gerade tat, und drehte sich zu ihm um. Traurigkeit und Bedauern blitzten für den Bruchteil einer Sekunde in ihren Augen auf, als sie seinem Blick begegnete, und er wusste, was kam.
„Tut mir leid, Cullen, die Antwort ist immer noch Nein.“
10. KAPITEL
Zwei Tage später schlenderte Misty auf der Suche nach einer interessanten Beschäftigung durch Cullens Stadthaus. Sie hatte die Küche und das Schlafzimmer aufgeräumt, im Wohnzimmer die Fernsehkanäle durchgezappt und die ersten Kapitel eines Romans gelesen, den sie im Arbeitszimmer gefunden hatte.
Es war noch nicht einmal Mittag, und sie langweilte sich bereits. Cullen hatte ihr versichert, dass er
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