Collection Baccara Band 326
von ihr nicht erwartete, nur Hausfrau und Mutter zu sein. Sie konnte sich verabreden, wenn sie wollte, sich einen Job suchen oder eine andere Aktivität finden, um sich zu beschäftigen.
Sie wäre frei in ihrer Wahl, falls sie ihn heiratete, was sie jedoch nicht tun würde, nicht tun konnte, egal wie sehr ihr Herz gegen die Entscheidung ihres Verstandes protestierte.
Selbst wenn sie nicht den Bund der Ehe eingingen, würden sie sich nicht aus den Augen verlieren. Er würde nach Nevada kommen, um sein Kind zu besuchen, und sie sicherlich auch bitten, mit dem Baby mehrere Male jährlich zu ihm zu fliegen. Sie könnten viel Zeit miteinander verbringen.
Vermutlich würde sich ihre Beziehung ändern – aus der heißen Affäre würde wahrscheinlich eine rein platonische Freundschaft werden –, aber wenigstens gehörte er zu ihrem Leben. Sie würde ihn nicht vollständig verlieren, nur weil sie sich weigerte, vor dem Gesetz und vor Gott zu versprechen, ihn zu lieben und zu ehren und zu achten.
Sie brauchte kein Ehegelübde, all das tat sie auch so, und sie würde sich ihm nicht aufdrängen und einen Platz für sich und ihr Kind in seinem Leben fordern, denn sie war sicher, dass das ebenso wenig zu seinen Plänen gehörte wie ein Flug zum Mond.
Ihre Lebensplanung hatte zu diesem Zeitpunkt ebenfalls kein Baby vorgesehen, aber sie konnte die Rolle der alleinerziehenden Mutter eher in ihren Tagesablauf einbauen als er ein schwangeres Exshowgirl in seinen.
Seufzend ließ sie sich auf das Sofa vor dem Fernseher fallen und überlegte, noch einmal durch die Kanäle zu schalten. Womöglich war in den letzten zehn Minuten ja etwas Interessantes passiert. Sie könnte zwar nach draußen gehen – es war ein milder Mainachmittag –, aber die nähere Umgebung hatte sie bereits erkundet, und weiter wagte sie sich in dieser Stadt allein nicht weg.
Vielleicht sollte sie darüber nachdenken, nach Las Vegas zurückzukehren, zurück in ihr Tanzstudio und in ihren Alltag. Auch wenn sie wegen der Schwangerschaft beruflich etwas eingeschränkt war, müsste es mit ein paar kleinen Maßnahmen zu schaffen sein, das Studio weiterhin zu führen. Einige ihrer Schüler nahmen schon so lange Unterricht bei ihr, dass sie für sie einspringen und Figuren vortanzen könnten, die sie selbst nicht mehr ausführen konnte.
Es machte keinen Sinn, das Unvermeidliche hinauszuzögern. Irgendwann musste sie nach Hause zurückkehren. Früher war vielleicht besser als später, vor allem angesichts der Spannung, die zwischen Cullen und ihr seit jenem Abend herrschte, als er sie noch einmal gebeten hatte, seine Frau zu werden.
Ein letztes Mal, so schien es, denn seitdem hatte er das Thema nicht wieder angeschnitten. Während er ihr anfangs mehrmals täglich einen Antrag gemacht hatte, waren jetzt einige Tage seit dem letzten vergangen. Sie hatten Sex, schliefen immer noch eng umschlungen ein, und er rief jeden Tag vom Büro aus an, um sich nach ihr zu erkundigen. Er bat sie nur nicht mehr morgens, mittags und abends, seine Frau zu werden.
Ich vermisse es, dachte sie und verspürte ein flaues Gefühl im Magen. Da sie ihm jedes Mal einen Korb gegeben hatte, sollte es ihr eigentlich nicht leidtun, dass er ihr keinen Antrag mehr machte, dennoch fehlte es ihr. Vor allem vermisste sie das erregende Erwartungsgefühl, das ein Prickeln durch ihren Körper jagte, sobald das Telefon klingelte oder er zur Tür hereinkam.
Sie hatte Nein gesagt, weil es das einzig Richtige war. Trotzdem hatte sie sich geschmeichelt gefühlt, dass er ihr immer wieder diese Frage stellte, als wäre es ihm tatsächlich ernst.
Als die Türglocke ertönte, beschleunigte sich ihr Herzschlag, und sie sprang auf, da sie vermutete, Cullen wollte sie überraschen. Eine Sekunde später funktionierte ihr Verstand wieder, und sie kam zu der Einsicht, dass er seinen Schlüssel benutzen und nicht klingeln würde.
Dennoch, ein Besucher bot eine nette Ablenkung. Es war ihr fast egal, ob es ein Klinkenputzer war, der den besten aller Staubsauger vorführen wollte, oder eine Nachbarin, die nach ihrem Zwergpudel suchte.
Sie öffnete die Tür und fand sich Cullens Cousine Bridget gegenüber. Mit ihr hatte sie überhaupt nicht gerechnet. Sie hatte die Frau seit der amüsanten und etwas peinlichen Begegnung vor ein paar Wochen im Büro nicht mehr gesehen, doch das hielt Bridget nicht davon ab, ins Haus zu marschieren und sie strahlend lächelnd zu begrüßen.
„Hallo“, rief sie fröhlich und
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