Collection Baccara Band 326
nicht nur, die Wut meines Großvaters auf mich zu ziehen, sondern auch die Ablehnung der ganzen Familie?“
„Ich weiß es nicht“, antwortete Misty. Sie kannte außer Cullen niemanden aus dem Clan gut genug, um vorherzusagen, wie sie auf Bridgets heimliche Arbeit reagieren würden, auf ein Buch, das der Welt möglicherweise skandalöse Interna aus der Dynastie der Elliotts verriet.
„Ich denke …“ Sie holte tief Luft und beschloss, ehrlich zu sein. „Ich denke, du solltest das tun, was sich für dich richtig anfühlt. Es klingt, als würde dir dieses Projekt sehr am Herzen liegen, und ich finde, das ist eine gute Sache. Du solltest nicht dein Leben mit einem Job verbringen, den du nicht liebst oder der dich nicht ausfüllt.“ Sie trank einen Schluck von ihrem Saft, bevor sie tapfer fortfuhr: „Dass du das Buch schreibst, bedeutet ja noch nicht, dass es auch veröffentlicht wird. Du könntest es für dich schreiben, und niemand müsste jemals davon erfahren.“
Bridget machte ein langes Gesicht. Offensichtlich war die Arbeit an diesem Enthüllungsbuch viel mehr als nur ein geheimes Hobby.
„Aber wenn du es veröffentlichst … Ich bin keine Elliott, deshalb dürfte ich eigentlich nichts dazu sagen, doch vielleicht braucht dein Großvater genau das, um zu merken, dass er seine Kinder und Enkel zu sehr beherrscht.“
„Wirklich?“ Bridget langte über den Tisch und drückte ihre Hand. „Danke, Misty. Jetzt fühle ich mich schon viel besser. Zumindest verstehst du mich. Irgendjemand muss den Mut aufbringen, die Wahrheit über die Elliott-Familie auszusprechen – nicht die Wahrheit, die Patrick Elliott sich zurechtgelegt hat.“
Die restliche Zeit verging, ohne dass sich weitere enthüllende Erkenntnisse ergaben. Misty fühlte, wie sie sich emotional zurückzog. Sie mochte Bridget sehr, aber es war unfair, eine zu enge Freundschaft zu schließen, da sie nicht mehr lange in der Stadt sein und vielleicht nie wieder nach New York zurückkehren würde.
Als sie schließlich vor Cullens Stadthaus hielten, umarmte Bridget sie spontan, bevor sie aussteigen konnte. Misty erwiderte die Umarmung. Tränen brannten ihr in den Augen, als sie erkannte, dass sie endlich jemanden getroffen hatte, mit dem sie gern befreundet wäre.
Vielleicht würde sie diese junge Frau nie wiedersehen.
11. KAPITEL
„Wie war dein Lunch mit Bridget?“
Misty saß am Küchentresen und starrte auf das Kreuzworträtsel in der Zeitung vom Vortag, ohne es wirklich zu lösen.
Bei Cullens Frage hob sie den Kopf und stellte fest, dass sie ihn gar nicht hatte kommen hören. Ihr war nicht aufgefallen, dass die Haustür geöffnet worden war. Sie hatte seine Schritte auf dem Parkett nicht gehört, nicht das Klappern der Schlüssel, als er sie auf den Flurschrank legte. Er hatte sein Jackett ausgezogen und seine Aktentasche abgestellt, doch sie hatte auch davon nichts mitbekommen.
Der Grund dafür war kein großes Geheimnis. Der Tag mit Bridget hatte viele Fragen aufgeworfen, und alle drehten sich um Cullen und die Ungewissheit, ob sie noch länger bei ihm in New York bleiben sollte oder nicht.
Zerstreut kratzte sie sich am Kopf, setzte ein Lächeln auf, nach dem ihr nicht zumute war, und wandte sich auf ihrem Hocker zu ihm um.
„Danke, gut. Ich mag deine Cousine“, antwortete sie. „Was ist mit dir? Wie war dein Tag?“
„Auch gut.“
Er kam näher, bis er direkt vor ihr stand, und zog sie an sich. Sein Atem strich über ihre Wangen, ihre Wimpern, ihre Lippen.
„Ich habe dich vermisst“, murmelte er, während er zarte Küsse auf ihre Schläfen und entlang ihres Kinns hauchte. „Deshalb habe ich mir überlegt, dass du vielleicht morgen mit mir ins Büro kommen könntest. Dann bist du bei mir und nicht so schrecklich weit weg, wenn ich anfange, von dir zu träumen.“
Sie zog amüsiert die Mundwinkel nach oben, als er so maßlos übertrieb, was die Distanz zwischen seinem Haus und seinem Büro betraf.
„Würde dich das nicht ziemlich ablenken?“, fragte sie, schob die Finger in sein Haar und legte den Kopf in den Nacken, während er erregende Küsse auf ihren Hals drückte.
„Nicht halb so viel, wie es mich ablenkt, mich nach dir zu sehnen und dich nicht in den Arm nehmen zu können.“
Ihr Herz machte einen kleinen Hüpfer bei seinen Worten, und ein Kribbeln schoss durch ihren Körper.
Sie wollte fragen, ob sie ihn in den letzten vier Jahren, als sie eine heimliche Affäre hatten und räumlich weit voneinander entfernt
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