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Wilde Nächte in Cancun - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Wilde Nächte in Cancun - Caprice: Erotikserie (German Edition)

Titel: Wilde Nächte in Cancun - Caprice: Erotikserie (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karyna Leon
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    Und dabei hat der Tag so entspannt angefangen , dachte Maren. Sie saß an ihrem Schreibtisch, ihr Kopf lag auf der Platte, und ihre Augen waren geschlossen. Ein penetranter Lärmpegel drang aus dem Telefonhörer, der neben ihrem Ohr auf dem Tisch lag.
    Ihre Mutter.
    Es war ihr gelungen, beinahe vier Wochen lang nicht mit ihr zu telefonieren. Doch heute hatte Mama sie auf der Arbeit erwischt.
    »Du warst schon lange nicht mehr zu Hause«, drang die vorwurfsvolle Stimme durch den Hörer.
    Und das bleibt auch so , fügte Maren im Geiste hinzu. »Ich hab viel zu tun, Mama. Das hab ich dir doch schon beim letzten Besuch erklärt.«
    Maren machte sich gar nicht die Mühe, ihren Mund näher an die Muschel zu bringen. Ihre Mutter würde auch so alles verstehen. Oder einfach das, was sie wollte.
    »Aber es ist Pfingsten. Da musst du doch frei haben. Dann könntest du vorbeikommen. Ich kenne da jemanden …«
    Neben dem andauernden Gequengel ihrer Mutter hörte Maren auf einmal Schritte. Jetzt setzte sie sich wieder gerade hin und versuchte, hellwach auszusehen, damit ihr Chef keine falschen Schlüsse zog. Und einen von seinen Wutanfällen konnte sie jetzt nicht gebrauchen.
    »Mama, ich muss auch an Feiertagen arbeiten. Da finden jede Menge Events statt, über die ich berichten muss.«
    Maren sah sich um, nahm den Hörer auf und klemmte ihn sich zwischen Ohr und Schulter. Mit einem Bleistift begann sie nervös auf die weiche Unterlage zu schlagen.
    »Hast du mir nicht zugehört?«, erwiderte ihre Mutter. »Ich habe einen netten jungen Mann hier in Nordhuusen. Der wäre genau richtig für dich.«
    Maren stöhnte genervt auf. »Den brauche ich nicht, Mama. Danke. Ich habe schon jemanden.« Die Worte rutschten ihr heraus, ehe sie es verhindern konnte.
    »Und das sagst du erst jetzt? Wie habt ihr euch kennengelernt? Wie heißt er, und warum erfahre ich erst jetzt von ihm?«
    Maren verdrehte die Augen. Ihr Blick flog über ihren gerade neu eingerichteten Schreibtisch und blieb an dem Bild der BLITZ-Ausgabe hängen, in der ihr erster Artikel erschienen war.
    »Braune Haare, immer ein Lächeln im Gesicht und Augen wie ein sanfter Teddybär. Er ist Koch in einem portugiesischen Restaurant, wo ich ihn auch kennengelernt habe.« Zufrieden nickte Maren, als das Bild vor ihren Augen deutlicher wurde. Durchtrainierter Körper, intelligente Ausstrahlung. Ihre Hände hielten inne, als sie den Bleistift betrachtete. Ein verschmitztes Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Ja, die Länge war genau richtig.
    »Dann musst du auf jeden Fall über Pfingsten nach Hause kommen. Ich möchte ihn kennen …«
    Walter Stein, der Chefredakteur, betrat gerade das Großraumbüro und stemmte die Hände in die beleibten Hüften. Erschrocken entglitt Maren der Bleistift, während sie geistesgegenwärtig die Sprechmuschel ihres Telefons zuhielt und ihrem Chef lauschte.
    »So, alle mal herhören. Ich brauche jemanden, der Zeit und einen gültigen Reisepass hat.«
    Ohne nachzudenken schoss Marens Hand nach oben. Da war ihr Ausweg. Ihre Flucht vor einem weiteren spießigen Wochenende voller geselliger Familieneintracht und dem verzweifelten Versuch ihrer Mutter, sie mit einem der ortsansässigen Bauern zu verkuppeln.
    »Maren? Du bist frei?«
    Sie nickte hastig, ohne zu wissen, auf welchen Job sie sich gerade einließ. Alles war besser als Nordhuusen.
    »Dann pack deine Sachen und sei in drei Stunden am Flughafen. Lori, ich schick Ihnen gleich die Daten; buchen Sie bitte den Flug für Maren. Maren, du bekommst eine E-Mail mit allen Infos.«
    Maren ignorierte den herrischen Ton, den sie, wie alle anderen, von Walter gewohnt war. Sie wollte ihn nicht verärgern, aus Angst, er könnte ihr die Story wieder wegnehmen, und nickte daher nur, anstatt ihm einen gepfefferten Kommentar an den Kopf zu werfen.
    Sodann widmete sie sich wieder ihrer Mutter. Diese hatte immer noch nicht aufgehört zu reden. »… sicherlich ein guter Junge, aber wenn du schon jemanden hast, wird er Verständnis haben.«
    »Entschuldige, ich muss Schluss machen, Mama. Die Arbeit ruft. Berichterstattung. Das ganze Wochenende. Bis demnächst.«
    Maren hörte noch das hastige Luftholen ihrer Mutter am anderen Ende der Leitung, ehe sie auflegte.
    Geschafft , dachte sie erleichtert und erhob sich aus ihrem Stuhl. Sie warf noch einen letzten Blick auf das Cover. Der Braunhaarige mit den Teddyaugen war ihr Typ, nur war er ganz sicher kein Koch. Soweit sie wusste, war er Rennsportler gewesen, aber

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