Collection Baccara Band 326
Muskel unter ihrer Handfläche zuckte.
„Es könnte sich natürlich durchaus zu einer peinlichen Angelegenheit entwickeln. Aber das muss nicht unbedingt so sein.“
Sie hoffte, ihre Berührung überzeugte ihn davon, dass sie die Lage richtig einschätzte. Dass er hier nicht der Einzige war, der diese fatale Anziehung verspürte. Und dass sie viel besser mit der Situation umgehen konnten, wenn sie sich gemeinsam damit auseinandersetzten.
„Peinlich? Das halte ich für eine Untertreibung.“ Er schüttelte den Kopf und entfernte sich ein paar Schritte von ihr.
Was sollte sie tun, wenn er sich wirklich ernsthaft weigerte, zu akzeptieren, was zwischen ihnen vorging? Sie konnten doch nicht einfach so tun, als wenn nichts wäre. Sie würden von nun an sehr viel Zeit miteinander verbringen.
„Warum gehen wir nicht einfach woandershin?“, fragte sie.
„Warum?“
„Mir brummt der Schädel vor lauter Fakten. Ein Tapetenwechsel würde uns beiden guttun. Wir könnten irgendwo einen Kaffee trinken und uns dann in Ruhe unterhalten.“
„Das halte ich für keine gute Idee.“
„Das dachte ich mir. Aber es wird ganz harmlos, versprochen. Nur eine freundschaftliche Unterhaltung bei ausgezeichnetem Kaffee und dem besten Kuchen, den du je in deinem Leben gegessen hast.“
„Damit kannst du ja wohl kaum die Cafeteria meinen“, sagte er mit einem ironischen Lächeln.
„Natürlich nicht. Abgesehen davon, dass sie schon geschlossen ist. Ich habe eigentlich an Brunetti gedacht.“
„Da bin ich noch nie gewesen.“
„Oh, dann hast du wohl bisher nicht viel Zeit in Melbourne verbracht.“
Er schüttelte den Kopf.
„Brunetti ist eine Institution“, erklärte sie. „Komm schon, du musst wenigstens einmal dort gewesen sein. Du wirst es mir noch danken.“
Beth zog ihre Jacke gerade und blickte Aidan auffordernd an. Sie wollte unbedingt in dieses sagenhafte Café. Aber nicht so sehr wegen des wirklich guten Kuchens. Ihr eigentliches Anliegen war, Aidan an einen belebten Platz zu bekommen, damit sie sich nicht auf ihn stürzte, um ihm den maßgeschneiderten Anzug vom Leib zu reißen.
„Du machst mich fertig“, seufzte er. „Du bist die anstrengendste Frau, die ich je getroffen habe.“
„In diesem Fall brauchst du erst recht ein Stück Kuchen. Guter Kuchen ist Balsam für eine gequälte Seele wie dich.“
Er musste lachen. „Du bist verrückt.“
Kopfschüttelnd folgte er ihr aus dem Ausstellungsraum.
„Okay, ich muss zugeben, dass du recht hattest“, sagte Aidan und schob sich zufrieden ein Stück Kuchen in den Mund.
„Ich habe es dir doch gesagt“, erwiderte Beth. „Wenn es um Kuchen geht, kannst du dem Wort einer Frau bedingungslos vertrauen.“
Sie lächelte, nahm einen großen Bissen von ihrem Schokoladenkuchen und schloss genießerisch die Augen.
„Ist deine Seele jetzt besänftigt?“, fragte sie und blickte Aidan in die Augen.
„Nicht, wenn du mich so ansiehst wie den Kuchen auf deinem Teller“, erwiderte er mit gespielter Strenge.
„Wie meinst du das?“, erkundigte sie sich mit gespielter Unschuld.
„Das weißt du verdammt gut. Und nun lass mich in Ruhe meinen Kuchen zu Ende essen“, gab er zurück und stach seine Gabel erneut in die Glasur aus weißer Schokolade.
Sie beugte sich ein Stück vor. „Gute Idee. Iss auf. Ich habe das Gefühl, dass unsere Unterhaltung dir gleich den Appetit verderben könnte.“
„Das hast du bereits geschafft“, sagte er und runzelte die Stirn.
Als Beth in Gelächter ausbrach, musste er jedoch grinsen. Niemand konnte auf die Dauer schlechte Laune haben, während er Brunettis Kuchen aß und Beths Gesellschaft hatte.
Er legte die Gabel beiseite, schob die leere Kaffeetasse von sich und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich schätze, dieser Zeitpunkt ist ebenso gut wie jeder andere, um darüber zu sprechen.“
Während Beth den letzten Bissen ihres Kuchens zum Mund führte, bat sie Aidan mit einer Geste, sich noch einen Moment zu gedulden. Jetzt, da sie hier saßen und in Ruhe über die erotische Spannung zwischen ihnen beiden sprechen konnten, hatte sich ihr Selbstvertrauen auf einmal verflüchtigt. Es war eine Sache, zu beschließen, sich gegenseitig mit der Wahrheit zu konfrontieren. Diese Entscheidung in die Tat umzusetzen, war jedoch etwas ganz anderes.
„Also“, begann sie schließlich. „Zuerst möchte ich, dass du mir versprichst, mich ausreden zu lassen.“
Misstrauisch blickte er sie an und lehnte sich nach vorn. „Komm
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