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Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst

Titel: Perry Rhodan - 2523 - Am Rand von Amethyst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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Prolog
    25. Januar 1462 NGZ
    Vor genau einem Jahr

    »Hey, Elf-Dreiundzwanzig«, sagte ihr toter Mann und lächelte. So, wie er es schon immer zu tun pflegte. Von den Verbrennungen, die sein Gesicht einst entstellt hatten, war keine Spur mehr zu erkennen. Stattdessen spiegelte sich in seiner Mimik jener Ausdruck überschwänglicher Lebensfreude, den sie so sehr an ihm liebte.
    Oder geliebt hatte.
    »Du Schurke«, entgegnete sie heftig. »Du machst dich lustig über mich.«
    Er lachte laut. Seine oberen Schneidezähne standen schief, was ihn jedoch nie gestört hatte. Eine Korrektur, wie sie mit einfachen Mitteln möglich gewesen wäre, lehnte er kategorisch ab. Wie oft hatten sie darüber gesprochen ...
    »Lustig? Über dich, mein Sternenlicht? Wie käme ich dazu?«
    Er war ein Charmeur. Wie immer. Selbst so lange nach seinem Tod.
    Nach seinem Tod?
    Ein seltsamer Gedanke, dem Captain Eritrea Kush keine Beachtung schenkte. Sie genoss es lieber, dass Rus wieder da war, und legte die Hand an seine Wange. Er beugte sich vor und küsste sie, doch seine Lippen blieben kalt.
    »Sternenlicht«, sinnierte sie. »So hast du mich ja seit unserer Hochzeit nicht mehr genannt.«
    In seinen schockgrünen Augen spiegelte sich ein fernes Feuer. Winzige Flammenzungen loderten durch die Pupillen. »Dann habe ich es dir viel zu selten gesagt.«
    Die Worte taten gut, allerdings hörte sie gleichzeitig etwas anderes, tief in sich, nicht mit den Ohren, sondern mit dem Herzen: die eluria brennt.
    Die Worte passten nicht, sie kamen aus einem fremden Leben, aus einer anderen Wirklichkeit. Und doch wusste Eritrea genau, dass sie fester in der Realität verankert waren als das, was sie soeben mit eigenen Augen sah und mit jeder Faser ihres Leibes spürte.
    das schiff explodiert aber eine rettungskapsel …
    Er lachte, umfasste ihre Hand, hob sie vor seine Lippen und hauchte einen spielerischen Kuss darauf.
    »Dann aber ganz im Ernst. Herzlichen Glückwunsch zu Ihrem Erfolg, Captain Kush! Ich habe es mir genau gemerkt:Sie sind nun Captain der ersten Kompanie des ersten Raumlandebataillons der zweiten Raumlandebrigade der dritten Stardust-Raumlandedivision – oder kurz 1.1.2.3.« Er verneigte sich übertrieben schnell und heftig, und die braunen Locken führten einen luftigen Tanz auf. »Mir gefällt der militärische Hickhack aber nicht. Elf-Dreiundzwanzig klingt viel hübscher,finde ich.«
    Ihr Ehemann bückte sich unerwartet. Plötzlich drückte etwas gegen ihre Kniekehlen, sie knickte ein, fiel nach hinten – direkt in seinen Arm.
    Rus grinste sie an, und in seinen Augen loderte plötzlich ein ganz anderes Feuer. »Elf-Dreiundzwanziger Sternenlicht«, sagte er und trug sie zum Bett.
    Ein Blinzeln, und …
    die kapsel der eluria brennt in der atmosphäre
    ... und plötzlich waren sie nackt, beide, und tatsächlich funkelte Sternenlicht auf seinem Gesicht. Seine Hände brannten auf ihrem Leib.
    brannte
    »Ich liebe dich, Eritrea«, sagte er.
    vollkommener ausfall der technik
    »Ich liebe dich, aber ...« Das Sternenlicht verwandelte sich in gelbrot flackernde Zungen, die über die leicht gerötete Haut leckten. »Aber ich brenne, Liebes.«
    Er fiel neben ihr aufs Bett. In einer ersten panischen Reaktion wich sie zur Seite, verhakte sich im Laken, das sie über ihre schwitzenden Körper geworfen hatten. Ihre Arme kamen nicht frei, sie strampelte mit den Füßen, während er brannte, lichterloh weiterbrannte und doch nicht schrie. Flammen waren überall, nur nicht über seinen Augen. Sie spiegelten weiterhin das ferne Feuer der Vergangenheit, die nie vergehen wollte.
    Der Geruch von geschmolzenem Metall und brennendem Hartplastik stach in ihre Nase. Das Bett und die unwirklich weiße Umgebung wichen dem Chaos der explodierten Rettungskapsel inmitten der Steinwüste.
    Eritrea war zurück an jenem Ort vor vier Jahren, an jenem tödlichen Wendepunkt, an dem sie manchmal noch immer lebte, in ihrem Geist und ihren Träumen.
    Träumen ...
    Die leise Gedankenstimme schwoll an und fegte die Bilder hinweg, und während Eritrea schrie, hörte sie jene vier Worte, die ihr Leben zerschmettert hatten und immer wieder zerschmetterten: »Dein Mann ist tot.«
    Sie schrie im Traum, und sie schrie in der Wirklichkeit, als sie hochschreckte und genau wie in den Bildern ihres Schlafes tatsächlich ins Laken verwickelt war.
    Ihr Atem raste und schmerzte in den Lungen.
    Irgendwo riss ratschend Stoff entzwei.
    Schweiß verklebte ihre Augen.
    »Benötigst du

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