Collection Baccara Band 326
Kopf.
Dieser abfällige Tonfall regte sie schon wieder auf. „Was stimmt denn nicht mit Frauen?“
Tanner warf ihr einen langen Blick zu. „Es ist mit ihnen wie mit Kindern: Man sollte sie sehen, aber nicht hören.“
Bri war sprachlos. Obwohl sie am liebsten explodiert wäre, zwang sie sich zu eisiger Ruhe. „Mr Wolfe, das ist die dümmste und sexistischste Bemerkung, die ich je gehört habe. In welchem Jahrhundert lebst du?“
„Honey, ich lebe im Hier und Jetzt.“ Er blieb genauso eisig und ruhig wie sie. „Meine Einstellung ist vielleicht politisch nicht korrekt, aber ich bin wenigstens ehrlich. Und manchmal hacke ich auf Frauen rum. So einfach ist das.“
„Ach, vergiss es.“
„Sehr gern. Wenn wir jetzt …“
„Nein.“ Sie schüttelte den Kopf, rückte den Stuhl vom Tisch und stand auf. „Ich meinte: Vergiss, dass du mit mir diesen Widerling aufspürst. Ich suche mir jemand anderen als Partner.“ Noch bevor sie den Satz zu Ende gesprochen hatte, wandte sie sich zur Tür. „Oder ich mache mich allein auf die Suche.“
„Nein, das wirst du nicht.“ Es klang wie ein Befehl. „Ich werde gehen, ob nun mit dir oder ohne dich.“ Es klang wie das Ultimatum, das sie ihm zuvor gestellt hatte. „Und jetzt, Brianna, setz dich und lass uns planen.“
Sie zögerte. Wenn sie auch nur den geringsten Stolz hatte, sollte sie Tanner Wolfe zum Teufel schicken, von hier verschwinden und sich einen anderen Kopfgeldjäger suchen. Leider war ihr Selbstwertgefühl anscheinend gerade im Urlaub, denn sie seufzte und schluckte ihren letzten Rest Stolz hinunter. Letztlich wollte sie, dass Minnich gefasst wurde, und dafür wollte sie den Mann, der sich am besten auf eine Verfolgung in unwegsamem Gelände verstand.
Immer noch wütend auf Tanner, setzte sie sich wieder.
„Kluges Mädchen.“ Er lächelte unbefangen.
Ohne sein Lächeln zu erwidern, entgegnete sie: „Okay, bringen wir’s hinter uns.“ Kluges Mädchen! Sie war an einen Steinzeitmenschen geraten! Immer wieder musste sie sich daran erinnern, dass Danis Wohlergehen davon abhing, dass sie ihren Stolz vergaß.
„Waffen.“
Blinzelnd riss sie sich aus ihren Gedanken. „Wie bitte?“
„Du sagtest, du hättest alles dabei“, erklärte er geduldig. „Was für Waffen hast du bei dir?“
„Oh.“ Jetzt kam sie sich albern und kindisch vor. Um ihm auf jeden Fall zu zeigen, dass sie tatsächlich ein kluges Mädchen war und mit ihm mithalten konnte, antwortete sie: „Ich habe ein 270er Gewehr mit 3-9-Zielfernrohr und einen 357er Jagdrevolver.“ Auf seinen interessierten Blick hin hob sie die Brauen. „Und was nimmst du mit?“
„Eine 30-06 und ein 7-mm-Gewehr mit dem gleichen Zielfernrohr, wie du es hast. Und eine 44er.“ Er wirkte beeindruckt. „Du bist wirklich für alle Fälle vorbereitet.“
Nicht so gut wie du, dachte sie, wobei sie sich weniger auf seine Waffen als auf seinen Körper bezog. „Ich sagte doch, dass ich weiß, was ich tue.“ Sie gab sich Mühe, weder atemlos noch selbstgefällig zu klingen. „Sonst noch was?“
Seine Lippen zuckten verräterisch. Anscheinend fand er sie amüsant. „Kleidung, Rucksack, Schlafsack?“
„Ja.“ Jetzt musste sie auch lächeln. „Alles.“
Tanner lachte leise. „Willst du mir Näheres verraten? Nur ein kleiner Hinweis?“
Gespielt übertrieben seufzte sie auf und kämpfte dabei gegen ein Lächeln an. Verdammt, warum musste er bloß so attraktiv sein? „Meine Kleidung ist für bergiges Gelände geeignet, einschließlich einer Skijacke, die zusammen mit allem anderen Nötigen in meinem Rucksack steckt. Mein Schlafsack ist der zurzeit beste auf dem Markt und wasserdicht. Ich breite ihn auf einer fast gewichtslosen Matte aus. Weitere Fragen?“
„Ehrlich gesagt, ja. Was ist mit Proviant? Hast du auch daran gedacht?“
Diesmal sah sie ihn verwundert an. „Das habe ich, aber viel mitgebracht habe ich nicht. Ich nahm an, wir könnten alles Nötige hier in Durango beschaffen.“
Er nickte. „Da hast du recht.“ Er stand auf. „Lass uns etwas essen. Wir können in meinem Truck fahren.“
„Moment mal.“ Protestierend folgte sie ihm aus der Küche. „Wer hat etwas von Lunch gesagt?“
„Ich. Gerade eben.“ Er warf einen Blick auf die große Uhr an der Wand. „Es ist fast eins. Ich habe Hunger auf etwas Solideres als einen Scone. Du nicht?“
„Ehrlich gesagt, schon“, gab sie zögernd zu, während sie ihm nach draußen folgte. Sie fühlte sich viel zu sehr zu diesem
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