Collection Baccara Band 331
wand sich rastlos, verzehrte sich nach seiner Berührung. „Was machst du gerade, Liam?“
„Ich sehne mich danach, dich bei mir zu haben. Es ist verrückt, aber ich muss dich sehen.“
„Das geht nicht. Mein Vater und dein Großvater würden uns nie verzeihen.“
„Zum Teufel mit ihnen.“
„Liam, was uns verbindet, ist ein kurzer Rausch, unsere Familien bleiben.“
Damit legte sie auf.
Sie musste die Geschichte beenden, und zwar sofort. Wenn er in der kommenden Nacht anrufen sollte, würde sie nicht ans Telefon gehen.
„Ich habe deine Bücher. Ich behalte sie als Geiseln.“
Aubrey ließ fast das Telefon fallen, als sie Liams Stimme hörte. Sie schaute zur offen stehenden Bürotür und atmete erleichtert aus, als sie den leeren Stuhl ihrer Assistentin sah. Ein Blick auf die Uhr zeigte ihr, dass es kurz vor sechs war. Linda hatte vermutlich bereits Feierabend gemacht. „Du hättest mich hier nicht anrufen sollen.“
„Ich bin in einer Telefonzelle. Niemand kann den Anruf zurückverfolgen. Und ich habe die Direktwahl genutzt und mich nicht von eurer Zentrale mit dir verbinden lassen. Als Lösegeld verlange ich ein Abendessen.“
Die Versuchung war groß, doch das schlechte Gewissen noch größer. Der vorläufige Bericht über EPH aus der Werbeabteilung lag auf ihrem Schreibtisch und wartete darauf, gelesen, überarbeitet und an ihren Vater geleitet zu werden. Aubrey steckte ihn in die Schublade, ohne einen Blick hineinzuwerfen. Was auch immer drinstehen mochte, es handelte sich um Geschichten, die unter den Mitarbeitern der Werbebranche allgemein bekannt waren. Sie selbst hatte nicht geschnüffelt und keine unlauteren Methoden angewandt, um an die Informationen zu gelangen.
„Wir können nicht riskieren, uns in der Öffentlichkeit zu treffen.“
„In meiner Wohnung. Ich koche.“
„Hast du Bücher gesagt? Plural?“
„Ja. Ich habe alles gekauft, was jemals von der Autorin veröffentlicht wurde, einschließlich einer signierten Ausgabe ihres neuesten Werkes. Aber wenn du sie haben willst, musst du dafür bezahlen. Ich will dich sehen, Aubrey.“
Vernunft bekriegte Begierde. „Und du wirfst mir vor, ich würde unfair kämpfen.“
„Ich spiele, um zu gewinnen, und ich verspreche dir, dass es ein Gewinn für uns beide wird. Ich warte um sieben Uhr im Fahrstuhl auf dich. Carlos, der Portier, gibt dir den Schlüssel.“
Das Freizeichen erklang.
Der Fahrstuhl. Aubrey stockte der Atem. Sie legte eine Hand an ihr Herz und versuchte, sich zu beruhigen. Keine Chance. Vor freudiger Erwartung und Nervosität zitterte sie.
Liam lehnte sich an die verspiegelte Fahrstuhlwand und nippte an seinem Champagner. Fünf nach sieben. Würde Aubrey kommen, oder war er zu schnell zu weit gegangen?
Du solltest so etwas überhaupt nicht tun. Vergiss sie. Unmöglich. Aubrey Holt beherrschte seine Gedanken, und egal wie verzweifelt er sich bemühte, er schaffte es nicht, sie zu vergessen.
Mit jeder weiteren Minute verlangsamte sich sein Herzschlag. Von ihrem ersten Treffen wusste er, dass sie großen Wert auf Pünktlichkeit legte, das konnte nur bedeuten, dass sie nicht kommen würde. Die gespannte Erwartung schlug in Enttäuschung um. Er sollte den Eiskübel und den Strauß rote Rosen zurück in seine Wohnung bringen, ein Dutzend – weil sie sich vor zwölf Tagen kennengelernt und sich das erste Mal geliebt hatten.
Romantischer Trottel. Ihr habt euch nicht geliebt, ihr hattet Sex. Umwerfenden, hemmungslosen Sex.
Der Fahrstuhl ruckte, sein Herz machte einen Satz, und dann glitt die Tür auf und Aubrey stand im Foyer. Ihr war anzumerken, wie nervös sie war. Er konnte das Grinsen, das sich vor Freude und Erleichterung auf seinem Gesicht ausbreitete, nicht verhindern, während er ihr verführerisches Äußeres betrachtete.
Ein schwarzes Wickelkleid mit tiefem Ausschnitt umschmeichelte ihre schmale Taille. Dazu trug sie hohe Schuhe, sodass sie fast so groß war wie er. Ihr Haar war zerzaust, als käme sie gerade aus dem Bett.
„Komm rein, stell deine Tasche ab und drück die Taste zu meinem Apartment.“
Sie zögerte. Ihr Blick ging vom Eiskübel zu den Rosen und zu ihm, dann holte sie tief Luft und tat, worum er sie gebeten hatte. Der Fahrstuhl schwirrte nach oben, und Liam schenkte Aubrey Champagner ein. Als sie das Glas entgegennahm, berührten sich ihre Fingerspitzen. „Ich bin froh, dass du gekommen bist.“
„Ich auch. Entschuldige, dass es so lange gedauert hat. Ich war noch zu Hause, um mich
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