Collection Baccara Band 333 (German Edition)
verabreden.“
„Aber jünger heißt in diesem Fall, dass es sich immer noch um ältere Herren handelt, oder? Es gehört nicht so viel dazu, jünger als Elsie zu sein.“
„Ja, das stimmt.“
„Aha.“ Lex grinste. „Das dachte ich mir. Sie ist nämlich mehr als doppelt so alt wie ich.“ Er schüttelte sich. „Ich habe irgendwie das Gefühl, ein Bad nehmen zu müssen.“
Bess lachte so sehr, dass ihr die Tränen in die Augen stiegen. „Ach, kommen Sie schon. So schlimm kann es doch nicht gewesen sein.“
„Doch, das war es“, sagte er trocken. „Ich dachte nämlich, das wären Sie.“
Mittlerweile tat Bess der Bauch weh vor Lachen. „Ich weiß“, schnaufte sie atemlos.
Seine Augen weiteten sich vor Entrüstung. „Sie wissen es? Soll das etwa heißen, Sie haben die ganze verdammte Szene mit angesehen?“
Sie nickte nur und hielt sich die Seiten vor Lachen.
„Das … das … Also, das war wirklich gemein“, platzte es aus ihm heraus, und er blickte sie empört, aber auch anerkennend an.
Bess zuckte die Schultern. „Ich habe Sie aus dem Wagen steigen sehen. Ich hätte Ihren Irrtum gern richtiggestellt, aber Sie waren so in Eile …“ Mühsam unterdrückte sie das erneut aufsteigende Gelächter. „Und dann war es einfach zu witzig, Sie zu beobachten.“
„Da bin ich aber froh, dass ich zu Ihrer Unterhaltung beitragen konnte, Mylady. Lassen Sie es mich wissen, wenn ich Ihnen in dieser Hinsicht wieder zu Diensten sein kann.“
Oh, oh, dachte Bess. Jetzt wird es gefährlich. Sie hatte das sichere Gefühl, dass er Stunde um Stunde zu ihrer höchst lustvollen, aufregenden und erotischen Unterhaltung beitragen könnte, wenn sie ihn lassen würde.
Und in Anbetracht der Hitze, die bei dieser Vorstellung in ihr aufstieg, geschah das vermutlich noch, bevor sie ihre Aufgabe erfüllt hatten.
4. KAPITEL
Nach einer Stunde in Bess’ Gesellschaft begann Lex, sich zu fragen, ob Elsie nicht doch die geeignetere Reisegefährtin gewesen wäre. Es wäre vermutlich einfacher gewesen, seine Tugenden ihr gegenüber zu verteidigen, als mit einer Frau im Wagen zu sitzen, von der er seit dem ersten Augenblick kaum die Hände lassen wollte
Er war sich ziemlich sicher, dass es nicht zu seiner Stellenbeschreibung gehörte, eine Kundin zu verführen. Außerdem war Bess mit Brian Payne befreundet. Brian hatte erwähnt, dass er Bess seit Jahren kannte und ihr Fall ein ganz besonderer war. Bestimmt gewährte er ihr auf die Kosten dieses Auftrages einen Nachlass. Er hatte keine Ahnung, was sie mit dem Verkauf von diesem alten Trödel verdiente, aber sehr viel konnte es nicht sein. Trödel, erinnerte er sich, war nach Paynes Aussage ein Begriff, den Bess nicht ausstehen konnte. Er beschloss, ihn auch aus seinen Gedanken zu streichen.
Aus den Augenwinkeln beobachtete er, wie Bess ihre Kundenliste neben ihm auf dem Beifahrersitz noch einmal durchging. Vermutlich versuchte sie sich zu erinnern, wo sie das Foto von der Bibel aufgenommen hatte. Bess hatte ihre Brauen vor Konzentration zusammengezogen, und ab und an befeuchtete sie mit der Zunge ihre Lippen.
Er fand Bess in diesem Moment unglaublich begehrenswert.
„Ach“, seufzte sie und rieb sich die Schläfen. „Sie glauben gar nicht, wie sehr es mich quält, dass ich mich nicht an den Verkäufer dieses Coca-Cola-Schilds erinnern kann. Ich habe mir doch einen Vermerk gemacht. Schon mein Großvater hat immer darauf bestanden, dass ich mir Notizen mache. Ich weiß genau, dass die Adresse hier irgendwo steht. Aber ich kann den Vermerk einfach nicht finden.“
„Haben Sie das Geschäft von Ihrem Großvater geerbt?“, fragte er.
Sie nickte und lächelte bei der Erinnerung an den gütigen und liebevollen alten Mann. „Ja. Er hat bereits als Jugendlicher mit dem Sammeln angefangen. Dann hat er den Laden eröffnet und ist bis zu seinem Tod dabei geblieben.“
„Sammeln?“, hakte er nach.
„So haben wir es immer genannt. Es bedeutet, die ausrangierten Sachen von anderen Leuten nach verborgenen Schätzen zu durchsuchen.“
„Wie Sperrmüllsammler?“
„In gewisser Weise. Nur, dass wir nicht in Müllcontainer klettern, sondern Scheunen, Schuppen und Hinterhöfe durchforsten. Eben die Orte, wo die Leute ihren Trödel abstellen. Obwohl ich das Wort überhaupt nicht mag. Nichts ist Trödel. Jede Sache hat ihren Wert. Sie wartet nur darauf, von der richtigen Person gefunden zu werden.“
Lex gab ein nachdenkliches Brummen von sich.
„Was ist?“, fragte sie
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