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Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition)

Titel: Colours of Love - Verloren: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathryn Taylor
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eine Frau ist. Sie kniet offenbar zwischen den beiden Männern und lässt sich von dem dunkelhaarigen Mann von hinten nehmen, während sie den jüngeren blonden mit dem Mund befriedigt, der jetzt immer lauter stöhnt und offensichtlich kurz vor dem Orgasmus steht. Und dann ist es auch schon so weit, ich sehe, wie er sich besonders weit von der Wand abdrückt und das Gesicht für einen langen Moment verzerrt, bevor ein erlöster Ausdruck darauf erscheint und er, jetzt wieder entspannt, zurücksackt.
    Gleichzeitig werden die Bewegungen des zweiten Mannes immer heftiger, und über seinem jetzt sehr schnellen Atmen hört man auch wieder das lustvolle Stöhnen der Frau, das ich vorhin schon einmal wahrgenommen habe. Nur dass sie es jetzt viel lauter tut, ohne jede Zurückhaltung. Sie feuert den Mann sogar noch mit spitzen Schreien an, sagt ihm, dass er sie härter nehmen soll und dass sie gleich kommt.
    Ich kann den Blick nicht von der Szene abwenden, die sich vor meinen Augen abspielt, obwohl ich das eigentlich will, bin gefangen in einem schockähnlichen Zustand, irgendwo zwischen Entsetzen, Scham und Erregung. Es geht mich nichts an, was diese drei Menschen miteinander tun, und ich sollte nicht hinsehen, aber ich kann mich nicht bewegen – bis ich den Blick des blonden Mannes auffange, der seine Augen jetzt wieder geöffnet hat. Er lehnt immer noch befriedigt an der Wand, aber als er mich in der Tür stehen sieht, ist er nicht erschrocken oder peinlich berührt, im Gegenteil – er lächelt mich an. Auffordernd. Einladend.
    Was mich endlich aus meiner Erstarrung löst.
    Hastig beuge ich mich vor und greife nach der Klinke, reiße die Tür zu mir und schließe sie fest, während von drinnen jetzt ein letzter Schrei und ein tiefes, kehliges Stöhnen zu hören sind, die vermutlich anzeigen, dass die Frau und der dunkelhaarige Mann auch ihren Höhepunkt erreicht haben.
    Dass der blonde Mann mich gesehen hat, ist mir schrecklich unangenehm. Warum bin ich nicht einfach gegangen, als ich das Stöhnen gehört habe? Es war doch offensichtlich, was da passiert, das hätte ich wissen müssen. Ich drehe mich um und will möglichst schnell verschwinden, aber Lorenzo kommt durch den Flur wieder auf mich zu. Er hat sein Telefonat anscheinend beendet und lächelt mich an.
    Für einen Moment weiß ich nicht, wie ich reagieren soll. Soll ich ihm sagen, was da gerade hinter der Tür passiert? Oder lieber so tun, als hätte ich gar nichts gesehen?
    Er nimmt mir die Entscheidung ab, indem er einfach den Arm um meine Hüfte legt und mich weiter durch den Flur schiebt, auf den Knick zu. Als wir gerade abbiegen, hört man wieder ein ziemlich lautes Stöhnen – die drei machen offenbar weiter mit ihren Spielchen –, und ich bleibe entsetzt stehen, weil ich ganz sicher bin, dass Lorenzo das nicht überhört haben kann. Er sieht mich jedoch nur fragend an.
    »Was?« Seine Stimme klingt amüsiert.
    »Nichts«, erwidere ich und lasse mich von ihm weiterführen, auf eine Tür am anderen Ende des Flures zu, der sich hinter der Biegung anschließt.
    »Ich möchte Ihnen noch etwas zeigen, etwas Besonderes«, sagt er geheimnisvoll und irgendwie seltsam. Vielleicht kommt mir das aber auch nur so vor, weil ich noch so durcheinander bin. »Es ist sehr viel schöner, als es auf den ersten Blick wirken mag, und ich hoffe sehr, dass Sie das erkennen können. Ich würde das nämlich wirklich gerne mit Ihnen teilen.«
    Okay, denke ich seufzend – was kommt jetzt? Noch ein Bild des sehr talentierten Salvatore Amiotti?
    Ich warte darauf, dass Lorenzo die Tür öffnet, doch er tritt einen Schritt zurück und deutet nur darauf.
    »Bitte. Gehen Sie rein und sehen Sie es sich an. Lassen Sie es auf sich wirken, Sophie.«
    Ich wundere mich zwar, dass er nicht mitkommen will, aber ich tue es – öffne die Tür und betrete den Raum, in dem das Licht ähnlich schummrig ist wie unten im Wohnbereich.
    Das Gemälde, das an der Wand hängt, zieht meinen Blick sofort auf sich – und das würde es wohl auch tun, wenn ich nicht Kunsthändlerin wäre und deshalb in einem Zimmer fast immer zuerst die Bilder betrachte. Man kann es nämlich gar nicht übersehen, weil es riesig ist. Und das Motiv passt so gut zu dem, was ich vor einer Minute in dem anderen Zimmer gesehen habe, dass ich es nur anstarren kann und mich frage, ob meine Fantasie vielleicht gerade mit mir durchgeht.
    Es ist nämlich keine abstrakte Kunst, wie alles, was ich bisher in diesem Haus gesehen habe,

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