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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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als bei anderen Menschen. Und das müssen wir herausfinden. Das ist vielleicht unsere letzte Hoffnung."
    Ralph blickte mit geweiteten Augen auf die Bildschirme, auf denen sich die rote Erde abzeichnete. „Sie erwarten doch nicht von mir, daß ich die Erde rette?" fragte er mit bebender Stimme.
    Commander Perkins lächelte.
    „Natürlich nicht, Ralph. Du sollst die Space boy nur sicher durch den roten Nebel bringen", erläuterte er. „Sobald wir nahe genug bei der Erde sind, wirst du dich zurücklehnen, die Augen schließen und dich mit ganzer Kraft auf den Nebel konzentrieren. Du wirst ihn mit allem, was in dir ist, hassen, und du wirst dir wünschen, immer wieder wünschen, daß er vor dir zurückweicht."
    „Und das soll helfen?" seufzte Ralph voller Zweifel, weil er sich nicht vorstellen konnte, daß sein Wunsch allein genügte.
    „Du hast diese Kraft in dir", flüsterte Perkins beschwörend. „Wir wissen es! Dir ist übel geworden, als wir in die Nähe des Nebels kamen. Das wird bald wieder der Fall sein. Gleichzeitig ist das der Beweis dafür, daß du weitaus deutlicher und empfindlicher auf ihn reagierst als wir. Versuche, diese Übelkeit zurückzudrängen, dich gegen sie zu behaupten. Der Nebel ruft sie hervor. Also, kämpfe gegen die Übelkeit und damit gegen den Nebel an."
    Ralph lehnte sich zurück. Eine Welle von Angst überschwemmte ihn.
    Dann wurde es ruhig. Und plötzlich ging ihm auf, daß Wort für Wort von dem, was Commander Perkins gesagt hatte, richtig war. Er besaß ein gewisses telepathisches Talent. Das wußte er selbst. Es war wissenschaftlich untersucht und bestätigt worden. Noch wußte man nicht, ob sich dieses Talent ausweiten würde, so daß er eines Tages zu einer echten Gedankenübertragung fähig sein würde, oder ob es sich wieder verlieren würde, wenn er älter wurde. Ralph wußte, daß es mit diesen sogenannten parapsychischen Eigenschaften in den meisten Fällen so war.
    In den Jahren der Pubertät zeigten sie sich, verursacht durch die Hormonumstellung. Danach schliefen sie wieder ein.
    Er fuhr hoch und legte Commander Perkins die Hand auf die Schulter.
    „He, Randy", rief er. ,Jetzt weiß ich auch, was ich im Institut von Professor Ester Breadshaw sollte! Sie sollte herausfinden, wie das mit meinem Talent ist, und ob man es vielleicht noch fördern kann.
    Stimmt's?"
    „Was für ein kluges Kind", spöttelte Major Hoffmann. „Randy, nun mal ehrlich. Hättest du gedacht, daß Ralph so helle ist?"
    Commander Perkins lächelte still und blinzelte Ralph zu. Der Junge lehnte sich wieder zurück. Er schloß die Augen und dachte nach.
    Die Space boy jagte mit hoher Beschleunigung auf die Erde zu und verzögerte erst, als Major Hoffmann eine Kursänderung einpro-grammierte. Wenig später schwenkte die Space boy in eine Kreisbahn um die Erde ein. Der rote Nebel kam rasend schnell näher.
    „Spürst du etwas, Ralph?" fragte Commander Perkins.
    „Mir wird übel", antwortete der Junge.
    „Wehre dich!" befahl der Commander streng. „Kämpfe dagegen an.
    Denke dran, daß die Space boy zerschellt, wenn wir nicht durchkommen.
    Umkehren können wir nicht!"
    Ralph riß entsetzt die Augen auf. Plötzlich begriff er, daß es wirklich keinen Ausweg mehr für sie gab, wenn er nicht tat, was in seinen Kräften stand. Von ihm hing alles ab. Er allein entschied darüber, ob die Space boy in den nächsten Sekunden auseinanderplatzte wie eine überreife Frucht oder ob sie die Erde erreichte.
    „Wollen wir nicht Schutzanzüge anlegen?" fragte Ralph. Der Kommandant schüttelte den Kopf. Er blickte Ralph an.
    „Kämpfe, Ralph!" befahl er. „Kämpfe mit allem, was in dir ist."
    „Wenn ich nur wüßte, wie ich es machen soll!"
    „Es ist nicht schwer. Du brauchst dich nur gegen die Übelkeit zu wehren."
    Ralph schloß die Augen. Er ballte die Hände zu Fäusten. Sein Magen verkrampfte sich. Er spürte, wie die Übelkeit wuchs, wie sie ihn zu übermannen drohte, und er kämpfte dagegen an. Er wußte, 103
    daß es in erster Linie gar nicht um sein Wohlbefinden ging, sondern allein darum, jenen unbekannten Bereich in seinem Gehirn zu größter Aktivität zu veranlassen, in dem die parapsychischen Kräfte wohnten. Diese allein konnten das Unheimliche besiegen.
    Ralph wehrte sich mit allem, was in ihm war. Er dachte nicht an Commander Perkins oder an die Space boy, sondern nur an das lebensbedrohende, rote Etwas, das sich wie eine Würgehand um die Erde gelegt hatte. Er haßte es mit der ganzen Kraft

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