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Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Commander Perkins 01 - Der rote Nebel

Titel: Commander Perkins 01 - Der rote Nebel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H. G. Francis
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Unendlichkeit nach ihm zu greifen und ihm tröstenden Halt zu verleihen.
    „Ralph - was ist denn? Willst du nicht die Augen aufmachen?" fragte sein Vater sanft.
    Ralph schlug die Augen auf. Er saß auf dem Fußboden inmitten der zirpenden und surrenden Maschinerie des Dimensionsbrechers. Neben ihm stand Commander Perkins. Er reckte sich, als habe er lange geschlafen.
    „Wo bleibt denn der Begrüßungswhisky?" fragte Peter Hoffmann vorwurfsvoll. „Cindy, wir haben Sie aber schon wesentlich aufmerksamer erlebt."
    Sie ging nicht auf seinen Scherz ein. Ihre Augen blieben dunkel.
    Traurig blickte sie Hoffmann, Randy Perkins und Ralph an. Sie preßte die Lippen zusammen. Tränen stiegen ihr in die Augen. Sie wandte sich rasch ab und eilte davon.
    „He, he, was ist denn los?" fragte der Major. „Professor, wollen Sie uns nicht endlich sagen, weshalb uns niemand den Boston-Akademie-Blues zur Begrüßung aufspielt?"
    Professor Common schaltete den Dimensionsbrecher aus.
    „Ganz einfach", antwortete er. „Weil wir nicht glauben, daß es noch Menschen auf der Erde gibt."

Ungleiche Gegner
    Commander Perkins öffnete die Tür zu dem kleinen Observatorium von Delta 4 und setzte sich in einen der Beobachtungssessel hinter ein Fernrohr. Ralph Common, der ihm folgte, schloß die Tür. Er sagte kein Wort. Voller Unruhe blickte er durch die Kuppel zur Erde, die als blutrot leuchtende Halbkugel über dem Mondhorizont aufging.
    Obwohl er gewußt hatte, welches Bild ihn erwartete, durchfuhr ihn eisiger Schrecken. Erst jetzt wurde ihm wirklich bewußt, wie schlimm es um die Erde stand.
    Commander Perkins stöhnte leise. Ralph sah, daß er die Lippen zusammenpreßte und die Hände zu Fäusten ballte.
    „Wir dürfen uns keine Vorwürfe machen", sagte Ralph. „Wir konnten nicht schneller zurück sein." „Wir haben eine ganze Nacht verschenkt", erwiderte Perkins knapp.
    Er stand auf und trat zur Seite. Ralph setzte sich hinter das Fernrohr und blickte hindurch. Die Erde rückte ins Bild. Er konnte die Kontinente nur noch schwach durch den roten Schimmer erkennen. Es sah aus, als habe der Nebel den dritten Planeten teilweise aufgelöst, als erstreckten sich seine Ausläufer bis tief unter die Oberfläche.
    „Der Alte von Empty hat recht", sagte Commander Perkins. „Der rote Nebel war hier auf der Erde schon viel weiter als dort. Er fing nicht als kleiner Ball an, sondern als planetenumspannendes Gebilde. Deshalb mußte alles viel schneller gehen."
    „Glauben Sie, daß überhaupt keine Menschen mehr auf der Erde leben?"
    fragte Ralph.
    „Es sieht so aus."
    „Könnte es nicht sein, daß sich alles wieder umkehrt? Ich meine, wenn dieser Nebel die Menschen verschluckt hat, kann er sie nicht auch wieder hergeben?"
    Commander Perkins lächelte müde.
    „Daran ist wohl nicht zu denken." Er stand unter dem Fenster und blickte unverwandt auf die Erde.
    „Man sollte hinfliegen", sagte er unvermittelt.
    „Wie bitte?" Ralph starrte den Commander an. „Haben Sie gesagt, man sollte hinfliegen, Randy?"
    „Genau das, Ralph." Perkins drehte sich um und blickte den Jungen an.
    „Warum fliegen wir nicht hin und sehen uns aus unmittelbarer Nähe an, wie es wirklich aussieht? Ich habe da nämlich eine Idee."
    „Glauben Sie, daß wir doch noch eine Chance haben? Meinen Sie, daß wir den Nebel vielleicht doch weglocken können, ebenso wie die Leute von Empty es getan haben?"
    „Warum nicht? Die Empty-Bewohner sind nicht viel klüger als wir. Was sie geschafft haben, könnte uns auch gelingen. Dazu müßten wir allerdings zur Erde, zu Professor Ester Breadshaw."
    „Was hat die damit zu tun?"
    „Das erfährst du noch früh genug. Ich muß jetzt mit deinem Vater 98
    reden." Mit diesen Worten verließ der Commander das Observatorium. Er schloß die Tür jedoch nicht, weil George Croden den Raum betreten wollte. Der dunkelhäutige Junge blickte Ralph traurig an.
    „Ich bin schon so vielen mit meiner Schwatzhaftigkeit auf die Nerven gegangen, daß ich kaum noch etwas zu sagen wage", gestand er. „Kein Mensch hat Zeit für mich. Alle vertrösten mich auf später. Da hast du es besser. Du bist überall dabei. Du durftest mit zu dieser fernen Welt. Aber ich...?"
    Ralph legte ihm den Arm um die Schulter.
    „Ich kann doch nichts dafür", erwiderte er. „Wie gern würde ich dich mitnehmen. Das alles würde doch noch viel mehr Spaß machen, wenn ich nicht allein mit Commander Perkins und Major Hoffmann unterwegs wäre, sondern wenn noch ein Freund

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