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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Morgensternen bewaffnet waren. Das waren die Gäste der regierenden Brüder, die sich anscheinend etwas unbehaglich fühlten, aber den Glanz des Anlasses erhöhten. Aber sie wurden zu einem der niederen Tische geführt.
    Es gab acht Sorten Fleisch, sieben Arten Wild, viele verschiedene Gemüse und eine ganze Reihe von Weinen. Große Teller mit Obst und Konfekt standen bereit, und dazu veranstalteten Pfeifen und Trommeln, Flöten und ähnliche Instrumente eine jammernde Musik, zu der eine Gruppe selbstvergessener Boddari tanzte.
    »He, Barry, das schmeckt!« stellte Fendor genießerisch fest. »Ich hatte schon fast vergessen, was eine anständige Mahlzeit ist.«
    »Nicht zuviel essen«, warnte Scott. »Wir haben zu lange gehungert. Und laßt die Finger vom Wein.« Er selbst gab sich mit einem Glas Wasser und einem Stück Wildschlegel zufrieden; er aß langsam, beobachtete dabei unausgesetzt alles, was im Saal vorging und wartete im übrigen seine Zeit ab.
    Ein aalähnliches Wesen sang eine näselnde, klagende Weise, und gleich danach begannen zwei Ghazen zu streiten; sie wurden von bewaffneten Wächtern getrennt. Da stand Scott auf und nickte den anderen zu. In einer geschlossenen Gruppe marschierten sie zum obersten Tisch. Scott führte, die anderen folgten paarweise. Die sieben herrschenden Brüder saßen im vollen Glanz der Lichter da, neben ihnen sah er Elgha Zupreniz.
    Vor ihm blieb Scott stehen. Ein randvolles Weinglas kam ihm gerade recht. Er nahm es und schüttete mit einer schnellen Bewegung den Inhalt in das Schuppengesicht. »Du . . . du... wagst es...« fuhr der Lord von Sergan auf. »Halt!« Scotts Stimme war scharf wie ein Peitschenknall. Die Tänzer wachten aus ihrer Trance auf, die Musik schwieg. »Ich klage dich an!« rief Scott in das Schweigen hinein. »Du Strolch einer heruntergekommenen Welt, dir spreche ich das Recht ab zu regieren!« Elgha Zupreniz wischte sich den Wein aus den Augen. »Dich kenne ich doch. Wie kannst du es wagen, mich anzuklagen? Du bist ja nur ein Sklave!«
    »Nein, kein Sklave. Du hast mich doch zu deinem Champion erklärt, nicht wahr? Du hast mir viel Unrecht getan, und jetzt fordere ich nach den Gesetzen dieser Welt mein Recht. Kämpfe, oder alle Welt soll dich als Feigling erkennen. Der Kamm wird dir abgeschnitten, die Krallen werden dir ausgerissen, die Klauen entfernt. Nach dem Recht dieser Welt fordere ich Genugtuung!«
    »Du verlangst Genugtuung vom Lord von Sergan?« Einer der sieben Könige erhob sich. »Natürlich, Elgha, brauchst du nicht zu kämpfen. Als Herrscher deiner eigenen Welt kannst du dich weigern. Allerdings...« Er zuckte die Achseln und ließ den Rest ungesagt. »Mir scheint, der Mann hat ein Recht, dich anzuklagen«, sagte ein anderer Bruder. »Jedes zivilisierte Lebewesen, das gegen seinen Willen und als Sklave in einer Mine zu arbeiten hat, kann dich anklagen. Nun, es liegt bei dir.«
    »In solchen Fällen gehen die beiden Gegner ohne Waffen in die Arena«, meldete sich ein dritter Bruder. »In diesem besonderen Fall ist das jedoch nicht fair, da dieser Gegner keine Schuppen hat, auch keine Krallen und Klauen und keine nennenswerten Fänge. Aber wenn er Selbstmord begehen will, kann man ihn nicht daran hindern. Das heißt, wenn du dich ihm stellen willst.«
    Elgha Zupreniz war schrecklich wütend, da alle sich gegen ihn stellten. Er glaubte schon fast, man habe ihn zu diesem Bankett nur deshalb eingeladen, daß dieser Frechling seine Anklagen vorbringen könne. Selbstverständlich konnte er den Kampf verweigern, aber dann war es mit seiner Beliebtheit aus. Er konnte sich einer persönlichen Herausforderung nicht entziehen. Täte er es, wäre er für alle Zeiten entehrt, und auf Obrac bräuchte er sich niemals wieder sehen zu lassen. Nie würde er eine Gefährtin finden, immer müßte er vor der Verachtung auf der Flucht sein. Also mußte er kämpfen. Vorsichtig wollte er trotzdem sein.
    »Du bist bis zur Narrheit tapfer«, sagte er zu Scott. »Gewinnen kannst du nicht, aber ich will großzügig sein. Der Kampf ist vorüber, sobald sich das erste Blut zeigt.«
    »Ich bin kein Feigling«, antwortete Scott laut. »Ich gebe keinen Pardon und will keinen. Wir kämpfen, der Tradition dieser Welt entsprechend, bis zum Tod. Der Gewinner bekommt alles; dein Leben, deinen Reichtum, deinen Rang gegen alles, was ich bin und habe. Hast du Angst, so sag es, damit jeder es hören kann.«
    Elgha knallte die Faust auf den Tisch, so daß die Weingläser tanzten.

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