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Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan

Titel: Commander Scott 02 - Das Sklavenschiff von Sergan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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Sekunden, um zu handeln, nur eine Erfolgschance; und selbst wenn er sie voll nutzen konnte, war er nicht sicher, daß er damit nicht doch noch sein Leben verspielte.
    Er kniff die Augen zusammen. Das schlanke Schiffchen hob ab, stieg rasch höher — ein Bilderbuchstart. Scott legte den Schwerkrafthebel auf Null um. Mit beiden Händen schob er das Steuerrad von sich weg zu einem steilen, unvermittelten Abstieg; zur Schwerkraft kam nun noch das Moment des Tempos. Vor ihm schoben die starken Maschinen das Schiffchen senkrecht nach oben. Um ihn herum pfiff die Luft an seiner Kabine vorbei. Voll eisiger Ruhe tat er die letzten Handgriffe. Wie ein Stein knallte das winzige Schiffchen gegen die Nase des in die Höhe rasenden Raumschiffes. Der Aufprall war verhältnismäßig schwach, die Kabinenpanzerung blieb intakt, nicht einmal die Farbe war angekratzt. aber ein Raumschiff hat nach dem Start mehr Labilität als Stabilität. Der Aufprall störte das Gleichgewicht. Die Nase drehte sich bodenwärts. Die Maschinen taten den Rest.
    Scott kämpfte in der Luft um sein Leben. Sein Schiffchen war ein Wrack, das wie ein Stein herabfiel. Oder wie ein verkrüppelter Vogel. Er legte den Schwerkrafthebel auf Maximalsteigung, bekam die Instrumente wieder einigermaßen in den Griff und schlug auf.
    »Barry!« Fendors besorgtes Gesicht spähte durch das geborstene Kabinendach.
    »Mir ist nichts passiert.« Scott kletterte vorsichtig aus dem Wrack. Seine Beine schmerzten, seine Schulter, seine Brust. Vermutlich hatte er sich einige Rippen gebrochen, und hoffentlich hatte sich keine in die Lunge gebohrt. Er konnte sich wenigstens auf den Beinen halten. Wunden konnten heilen.
    Mit dem Raumschiff war nicht mehr viel los.
    »Scheußlich«, sagte Fendor. »Einfach scheußlich.« Der Rumpf war aufgerissen, die Kontrollkabine wie eine Papiertüte geplatzt. Alles war innen voll Blut. Der Pilot saß noch angeschnallt in seinem Sitz, Sincet war da, der Baron, einige Liganianer; und alle waren tot. Das Schiff war ja kaum mehr als eine kleine Yacht gewesen, und der Planet hatte nun einmal keine elastische Oberfläche. Scott betrachtete die Toten. Alle hatten die Augen offen. Sina Lahari hatte also genau gewußt, was auf ihn zu kam.
    »Er hat ja direkt darum gebettelt«, bemerkte Fendor. »Du hast es ihm gegeben. Barry, ich hätte nie zu hoffen gewagt, daß du's schaffst. Ich dachte, jetzt ist er in Sicherheit und auf dem Weg in seine eigene Freiheit. Und er hat es auch geglaubt.«
    In Sicherheit und mit einem immensen Vermögen, dessen er sich lange erfreuen konnte. Scott besah sich die Kisten, die aus der gesprengten Ladeluke gekollert waren, sehr starke Kisten, mit Stahlbändern gesichert. Aber eine war aufgesprungen, und ein regenbogenfarbener Strom von Edelsteinen hatte sich auf den Boden ergossen. Chombite aus der Mine, die er seinem Herren gestohlen und für sich selbst gehortet hatte. Sie hatten einst Elgha Zupreniz gehört. Jetzt gehörten sie ihm. Er war ihr rechtmäßiger Besitzer, denn er war der Lord von Sergan.
    Er würde sie an Terra verkaufen. Die Streitkräfte der Erde konnten und würden seinen Besitz sichern, seine winzige Welt. Fendor sollte sie leiten, vielleicht auch noch ein paar andere mit ihm, die dort als Sklaven geschuftet hatten. Nun würden sie ausgezeichnete Löhne und eine hohe Entschädigung für schlechte Behandlung, Verletzungen und Kränkungen erhalten. Und andere Schulden mußten bezahlt werden. Macau Grimbach, um nur einen zu nennen. Scott wußte, daß er ihm bald wieder begegnen würde.
    Fendor hielt den Atem an, als er die kostbaren Steine erblickte.
    »Schau dir das an, Barry! Und alles gehört dir. Und die Mine dazu.« Dann fügte er nachdenklich hinzu: »Ich glaube, Barry, du bist jetzt einer der reichsten Männer der ganzen Galaxis.«
    »Ja«, antwortete Scott. »Das glaube ich auch.«
     
    ENDE

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