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Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Commander Scott 11 - Versklavte Erde

Titel: Commander Scott 11 - Versklavte Erde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Kern
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der andere. Woher hatten die beiden von diesem Torus gewußt?
    Der Zeglar hatte seine Existenz zugegeben. Warum? Weil die irdischen Astronomen ihn bereits entdeckt haben konnten, und eine offene Lüge konnten sich die Zeglar doch nicht leisten. Aber warum hatte er wegen des Schiffes gelogen und behauptet, es habe keines gegeben?
    Um den Anschein einer schlagkräftigen Verteidigung zu wahren?
    Wie einfach war doch alles, wenn man die Wahrheit erst kannte! Die Wahrheit, daß die Zeglar nicht das waren, was sie zu sein behaupteten. Warum hatte sie Scott nicht geglaubt und ihm geholfen, solange sie noch die Möglichkeit dazu hatte?
    Sie öffnete die Augen und drückte auf einen Knopf an ihrem Schreibtisch. »Iris, ruf Royce herbei. Er soll sofort kommen« befahl sie.
    Eines wenigstens konnte sie tun. Er konnte ja nicht wissen, ob er wirklich Guirdas natürlicher Sohn war, aber an seine frühen Jahre würde er sich erinnern. Und vielleicht hatte sie in seiner Gegenwart einmal etwas erwähnt.
    Oh, er war sanft und versuchte ihr bei ihrer Arbeit zu helfen, als sei dies etwas, woran er gewöhnt sei. Er war zweifellos ungeheuer intelligent, verstand einiges von Mathematik und Botanik. Und er hatte voll ungewöhnlicher Sicherheit behauptet, es sei ein Schiff und kein Meteor gewesen. Woher hatte er solche Kenntnisse?
    Und er hatte sie immer verteidigt. Und noch etwas: sie war in seinen zärtlichen Armen aufgewacht. Wie oft?
    Und sie hatte ihm gedroht, ihm seinen Körper zu nehmen und sein Gehirn in einen Computer sperren zu lassen. Royce als lebender Teil einer Maschine... Sie fühlte, wie ihre Augen feucht wurden. Royce, der sie zum Ausruhen gedrängt, der sich um ihr Wohl gesorgt hatte.
    Wieder drückte sie auf den Knopf. »Hast du ihn gefunden, Iris?«
    »Nein, Hohe Dame. Er ist nicht zu finden. Wir haben nur eine Nachricht von der Polizei vorliegen. Die beiden Männer, nach denen gesucht werden sollte; den alten hat man gefunden.«
    Nicht Scott zwar, aber Luden würde auch nützen. Er war der lebende Beweis dafür, daß sie nicht gelogen hatte.
    »Er soll sofort gebracht werden«, befahl sie. »Sofort!«
    Plötzlich war sie nicht mehr müde. Mit einem solchen Beweis war Teri Kramer ihrer Barmherzigkeit ausgeliefert, der Rat gezähmt.
     
    *
     
    Die Frau hatte ein rundes Gesicht, vorstehende Zähne, auf der Oberlippe einen deutlichen Bart und eine Masse wirrer Locken auf dem Kopf. »Herrjeh, wie siehst du denn aus?« sagte sie zu Scott. »Was ist denn passiert? Bist du von einem Lastwagen angefahren worden?«
    »So ungefähr.«
    »War doch sicher ein Mann, was? Die Männer können einfach nicht fahren.«
    »Ja, ich glaube. Die Scheinwerfer waren so grell, daß ich nichts sehen konnte.«
    »Und da hat er dich einfach in den Graben gestoßen, was? Hast dir den Kopf verletzt, nicht wahr? Komm, steig ein. Ich kann dich zur Stadt mitnehmen, aber ich muß einen Umweg fahren.« Der Sitz war hart, die Federung fehlte völlig, aber es war eine Fahrmöglichkeit. Sein Kopf schmerzte, seine Hosen waren schmutzig, voll Blutflecken und zerrissen, und am Kopf hatte er eine lange, flache Fleischwunde. Eine gute Stunde lang hatte er bewußtlos im Graben gelegen und sich mühsam auf die Füße gekämpft, als der Lastwagen neben ihm gehalten hatte.
    »Weißt du, ich hole Eier und Milch bei den Farmen ab. Du kannst mir beim Aufladen helfen. Ein paar Stunden dauert das. Gegen Morgen sind wir in der Stadt. Wie heißt du? Scott? Ich sag Scotty zu dir. Ich heiße Luchia. Bist du in festen Händen?«
    »Nein.«
    »Ich frag nur deshalb, weil deine Frau vielleicht einen anderen Mann gefunden hat, der dich überfahren mußte. Das kommt vor. Oder bist du ein Flüchtling, der ins Reservat will? Da draußen sind viele Freimänner, wie ich höre. Verrückte, meine ich, weil sie Angst vor den. Zeglar haben. Na, und? Irgendwann müssen wir alle mal ins Gras beißen. Na, komm jetzt.« Sie hielt in einem schmalen Sträßchen. »Aufladen. Das Zeug steht auf einer kleinen Plattform.«
    Beim dritten Halt hatte Scott eine Pumpe gefunden und sich das Blut abgewaschen. Die Frau wurde schon ein wenig ungeduldig. Beim fünften Halt fand er saubere Hosen an einer Leine hängen. Sie waren dunkelbraun mit grünen Biesen. Er zog sie an und ließ sein zerrissenes Zeug zurück. Die Frau schnalzte mit der Zunge, als sie ihn sah. »Du siehst ja jetzt direkt schmuck aus. Aber wie sollte ich wissen, daß du ein Dieb bist? Schade. Wenn du nicht nett bist zu mir, muß ich dich

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