Computernetzwerke
Koaxialkabel nicht ohne Weiteres möglich. Es ist jedoch relativ leicht, per Software zu ermitteln, wo das Problem liegt, indem die PCs einzeln »angepingt« werden, damit die schadhafte Verbindung oder Kopplungsstelle identifiziert werden kann.
Dabei hängt die Fehlersuche natürlich auch von der jeweiligen Topologie des Netzwerks ab, also davon, an welcher Stelle sich ein Verteiler (Router, Switch) befindet. Daher empfiehlt es sich bei einer größeren Installation, einen Verdrahtungsplan parat zu haben oder zumindest die einzelnen Kabelenden zu beschriften, damit man für den Fehlerfall gewappnet ist und nicht erst lange herumrätseln muss, welches TP-Kabel wohin verläuft.
Die Überprüfung eines TP-Kabels mit einem Ohmmeter, wie es oben für Koaxialkabel erläutert ist, ist zwar möglich, allerdings wird hierfür eine recht dünne Messspitze am Messgerät benötigt, damit man an die Kontakte herankommt. Mit dem Messgerät müsste gleichzeitig an beiden Enden des Kabels auf dem jeweiligen Kontakt angesetzt werden, was dann einen Widerstand von nahezu null Ohm (Kurzschluss) zu ergeben hat. Dies kann bei größeren (verlegten) Längen nicht durchgeführt werden, da man mit dem Messgerät eben nicht an die beiden Enden herankommt.
Abbildung 3.17: Der Blick in den Kabelschacht lässt hier die Probleme im LAN erkennen.
Diese einfache Methode kann daher eher selten näheren Aufschluss bieten. Einem (zuvor funktionsfähigen) TP-Kabel kann man eigentlich von außen ansehen, ob es in Ordnung ist oder nicht. Wenn die Stecker nicht beschädigt wirken und auch keine Knicke im Kabel zu entdecken sind, ist das Kabel meist in Ordnung. Eine Ausnahme ist natürlich dann gegeben, wenn die Kabel nicht in Augenschein genommen werden können, weil sie etwa in einem Kabelschacht verlegt worden sind.
Ein einfacher Kabeltester (Durchgangsprüfer), der lediglich die (Ohm'sche) Verbindung der einzelnen Adern überprüft, kann natürlich keine Parameter betreffs Dämpfung oder Übersprechen ermitteln. Bei tiefer greifenden Problemen mit einer TP- und erst recht mit einer LWL-Verkabelung kommt man deshalb nicht ohne spezielle Messgeräte aus, deren Anschaffung sich für die einmalige Anwendung allerdings nicht lohnt. Firmen wie Agilent (Wire Scope), Fluke (DTX Cable Analyser) oder JDSU (Validator) bieten ein recht breites Spektrum an Messgeräten für LANs und WANs an, was vom einfachen Kabeltester bis hin zum komplexen Protokoll-Analyser reicht.
Abbildung 3.18: Ein LAN-Tester für die Ermittlung der grundlegenden Parameter einer Kabelverbindung
3.2.7 Link-Tester selbst gebaut
Zur schnellen Überprüfung, ob mit einem bestimmten Kabel eine LAN-Verbindung besteht, eignet sich ein kleiner Switch, den man einfach an das jeweilige LAN-Kabel anschließt, woraufhin anhand der vorhandenen Leuchtdioden abzulesen ist, ob ein Link zu dem dahinter befindlichen Switch zustande kommt. Für den Switch ist eine Spannungsversorgung notwendig, die entweder eingebaut ist, was das Gerät dann unhandlicher macht, oder über ein externes Steckernetzteil hergestellt wird, was sich oft als unpraktisch erweist, weil nicht immer dort, wo sich das zu prüfende LAN-Kabel gerade befindet, auch eine 230-V-Steckdose zur Verfügung steht.
Abbildung 3.19: Eine umgebaute Netzwerkkarte als handlicher Link-Tester
Die Lösung bietet ein handlicher Link-Tester, den man sich - mit etwas Lötgeschick -auch ganz einfach selbst bauen kann. Dafür wird eine Netzwerkkarte mit dem dreipoligen WOL-Anschluss (Wake On Lan) benötigt. Fast-Ethernet-Karten sind bereits für ein paar Euro erhältlich, wobei der jeweilige Bus-Anschluss (ISA, PCI, PCI-Express) hier keine Rolle spielt, denn die Karte wird nicht etwa in einem PC eingebaut, sondern über den WOL-Anschluss mit Spannung versorgt. Das reicht aus, um nach dem Einstecken eines LAN-Kabels auf den vorhandenen Leuchtdioden (LEDs) erkennen zu können, ob ein Link vorhanden ist und ob hier 10 MBit/s oder 100 MBit/s möglich sind. Die Karte muss logischerweise über die entsprechenden LEDs verfügen.
Zu Netzwerkkarten mit WOL-Anschluss wird meist auch das passende, recht dünne dreipolige Kabel (oftmals in gelber Farbe) mitgeliefert, das normalerweise auf den passenden Anschluss des Mainboards gehört, hier jedoch über den Pin 1 mit 5 V versorgt wird. Pin 2 wird mit der Masse der Spannungsversorgung verbunden, während Pin 3 nicht benötigt wird und daher auch am Stecker abgekniffen werden kann.
Abbildung 3.20: Die
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