Computernetzwerke
für die angeschlossenen Geräte übertragen müssen. Sie können dann recht warm werden, was eine geschlossene Verlegung in einem Kabelschacht zusammen mit anderen - gebündelten - Leitungen verbietet.
Exkurs
Für Power Over Ethernet sind zunächst die Vorgaben der Gerätehersteller von Bedeutung. Bei der Verkabelung muss außerdem der maximal zulässige Strom beachtet werden, sodass möglicherweise dickere LAN-Kabel eingesetzt werden müssen.
Gegebenenfalls ist ein Übergang auf dünne LWL-Verbindungen eine Möglichkeit für die Verlegung, zumindest für bestimmte Strecken (im Backbone), was man ebenfalls selbst durchführen kann, wenn man sich an die Standardlängen halten kann oder Polymer Optical Fiber (POF, Kapitel 2.7.2) verwendet, das sich beliebig zuschneiden lässt.
Die feste Verlegung von Twisted Pair-Kabeln für die Gebäudeinstallation ist demgegenüber eine Arbeit für den Fachbetrieb, wobei auch Elektriker und Firmen für die Antenneninstallation entsprechende LAN-Installationsarbeiten anbieten. Dabei sollte als Kunde unbedingt darauf geachtet werden, dass die Firma ein Messprotokoll entsprechend der gültigen Normen (ISO/IEC 11801 oder TIA/EIA 568 B.2) anfertigen kann. Damit ist die Netzwerkverkabelung eindeutig spezifiziert worden, und etwaige spätere Kommunikationsprobleme können nicht im LAN selbst begründet sein, solange die Spezifikationen auch von der Geräteseite her eingehalten werden.
Auch wenn immer wieder der Eindruck erweckt wird, dass die Verlegung von Netzwerkkabeln eine einfache Sache ist, die auch von einem Laien durchgeführt werden kann, ist dies bei festen Gebäudeinstallationen, wo möglicherweise sogar mehrere Gebäudekomplexe vernetzt werden müssen, keineswegs der Fall. Es reicht nicht aus, wenn bei der Elektroinstallation einfach ein paar mehradrige LAN-Kabel mit verlegt oder einige zusätzlich mit in Beton gegossen werden. Entsprechende Planungserfahrung, Kenntnisse über Installations- und auch Brandschutztechnik sowie natürlich über die neusten LAN-Verlegeverfahren sind hierfür absolut notwendig.
Abbildung 3.15: Verkabelte Patchpanels
Das Auflegen der Twisted Pair-Kabel, womit letztendlich der Arbeitsgang der Kabelverbindung in den Patchpanels und den LAN-Anschlussdosen gemeint ist, erfordert für Cat6-und insbesondere für Cat7-Installationen ein hohes Maß an Genauigkeit und Präzision bei der Arbeit.
Mit Patchpanels oder auch Patch-Feldern werden sogenannte Umsteckfelder in einem Metallgehäuse bezeichnet, die in der Regel keine Elektronik beinhalten, sondern nur dafür vorgesehen sind, einerseits (von hinten) die Stränge der meist vieladrigen, gebündelten TP-Kabel aufzunehmen und andererseits (von vorne) mehrere RJ45-Buchsen (typisch 8-48) für den Anschluss der LAN-Kabel zur Verfügung zu stellen.
Intern findet also die Aufsplitterung der einzelnen Kabelstränge in die Einzeladern statt. Jeder Anschlussdose - etwa in einzelnen Büros - ist auf dem Patchfeld eine eigene Steckverbindung zugeordnet. Die eingesetzten Patchpanels müssen dabei den Spezifikationen des jeweiligen Verkabelungsstandards entsprechen, weil sie unmittelbar die Übertragungseigenschaften des LANs beeinflussen.
Exkurs
Patchpanels sind Bestandteil einer festen (Gebäude-)Installation und müssen dem jeweiligen Verkabelungsstandard entsprechen, was gleichermaßen für die Ausführung der intern stattfindenden Verdrahtung gilt.
Das Verlegen, Abschneiden, Abisolieren und das Befestigen der Kabel bzw. der einzelnen Adern beinhaltet eine ganze Reihe von potenziellen Fehlerquellen, wie die mögliche Verletzung von maximal erlaubten Biegeradien (typ. das Achtfache des Kabelaußendurchmessers), die Nichteinhaltung der maximalen ungeschirmten Aderlänge, eine zu geringe Auflagefläche der Abschirmung, ein zu hoher Druck auf das Kabel und einiges mehr.
Abbildung 3.16: Eine LAN-Anschlussdose für Cat7-Kabel verfügt über ein Metallgehäuse.
Im Gegensatz zu früheren LAN-Installationen bleibt bei den aktuellen nur ein recht geringer Spielraum zwischen dem, was die Norm verschreibt und was Verkabelungen zu leisten vermögen, und dem, was notwendig ist, damit die Netzwerkeinheiten auch wie vorgesehen funktionieren. Selbst kleine Nachlässigkeiten bei der Verlegung können später zu hohen Reparaturkosten bzw. Nacharbeiten führen.
3.2.6 Überprüfen von TP-Verbindungen
Bei der Verwendung von Twisted Pair-Kabeln ist ein einfacher Test mit einem Multimeter im Ohm-Messbereich wie beim
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