Computernetzwerke
sind und damit direkt miteinander gekoppelt werden können, was zu einem Peer-to-Peer-Netz führt. Die mobilen Geräte wie Notebooks, Tablet-PCs oder auch Smartphones verbinden sich zu einem »vermaschten« Netz, das keine feste Infrastruktur aufweist.
Abbildung 4.15: Ein WLAN im Ad-hoc-Modus entspricht einem klassischen Peer-to-
Peer-Netz.
Wie es bei einem reinen Peer-to-Peer-Netz üblich ist, werden dabei Ressourcen freigegeben und entsprechend verbunden, was sich meist auf Verzeichnisse oder auch Peripherie-Einheiten wie etwa einen gemeinsam zu verwendenden Drucker bezieht. Mit dieser Methode hat man im Grunde genommen im Nu - daher rührt auch die Bezeichnung für ein derartiges WLAN: »ad hoc« - ein drahtloses Netzwerk realisiert, wie es sich in kleineren Büros oder auch für daheim anbietet.
4.5.2 Infrastructure-WLANs
Durch die Verwendung eines oder auch mehrerer Access Points lässt sich eine Verbindung von WLAN-Clients (Mobile Units) zu einem üblichen LAN schaffen, und auch die Kopplung von separaten LANs ist über Access Points möglich. In der Abbildung 4.16 sind typische Anwendungen hierfür gezeigt. Diese Topologien werden im sogenannten Infrastructure Mode betrieben, was derartigen WLANs damit auch ihre Bezeichnung verleiht.
Abbildung 4.16: WLAN-Realisierungen mit Access Points firmieren unter Infrastructure-Implementierungen.
Der Access Point (AP) fungiert als Bridge (auf der OSI-Schicht 2) zwischen einem Ethernet-LAN und dem Ethernet-WLAN. Er verfügt zumeist über einen Anschluss laut 100BaseT (RJ45) und wird im Prinzip wie ein Switch im LAN integriert. Demnach sind hierfür im Gegensatz zu einem WLAN-Adapter lokal keinerlei Treiber zu installieren.
Der Bereich, in dem ein AP mit einer bestimmten Anzahl von Mobile Units (MUs) arbeitet, wird als Basic Service Set (BSS) bezeichnet, was als Funkzelle (Cell) zu verstehen ist. Der AP verfügt über eine MAC-Adresse, die die MUs als Basic Service Set Identifier (BSS-ID) interpretieren und die anhand der jeweiligen Gerätezuordnung gegeben ist.
Abbildung 4.17: Jeder AP verfügt über eine eigene BSS-ID, und die Net-ID ist für alle Einheiten eines WLAN identisch. Für die MUs wird in dem Coverage Area das Roaming unterstützt.
Werden mehrere APs verwendet, um einen größeren Funkbereich abzudecken, kommen auch mehrere Funkzellen zum Einsatz, und alle Einheiten, die zu diesem WLAN gehören, verwenden stets die gleiche Net-ID (Extended Service Set, ESS). Ein zusammengehöriges WLAN definiert ein Coverage Area, und die MUs suchen in einem derartigen Netz nach der gültigen Net-ID und synchronisieren sich mit demjenigen AP, der in ihrem Empfangsbereich liegt. Daher spielt es in einem WLAN, das über mehrere APs verfügt, prinzipiell keine Rolle, welcher AP welche MUs bedient. Man kann also mit seinen MUs in diesem WLAN gewissermaßen von einem AP zu einem anderen »herumwandern«, was als Roaming bezeichnet wird.
Wie viele MUs und APs in einem WLAN maximal verwendet werden können, ist leider nicht immer unmittelbar zu erkennen, denn die APs der verschiedenen Hersteller unterliegen hier gewissen Eigenheiten, was selbst durch eine Zertifizierung mit Wi-Fi -Symbol nicht immer eindeutig ist. Deshalb kommt es durchaus vor, dass sich APs verschiedener Hersteller gar nicht oder nur durch mühsame Konfigurationsarbeiten zu einem Coverage Area zusammenfassen lassen.
Ein typisches System spezifiziert beispielsweise, dass sich maximal 127 MUs mit einem AP verwenden lassen und jeder AP die Kommunikation mit jeweils weiteren vier APs ermöglicht. Aus praktischen und leistungstechnischen Gründen (Kollisionen) wird man ein derartig ausgedehntes WLAN zwar nicht unbedingt realisieren wollen, allerdings sollten sich derartige Konstruktionen, falls nun einmal größere Reichweiten und zahlreiche MUs möglich sein sollen, die natürlich auch nicht alle zeitgleich aktiv sein müssen, aufgrund von im System begründeten Einschränkungen nicht von vornherein verbieten.
Beim Roaming durch ein WLAN wird die Funkzelle entsprechend dem zuständigen Access Point automatisch gewechselt. Die Verbindung wird dabei nur auf der Schicht 2 unterbrochen, auf der Schicht 3 bleibt sie bestehen. In einem TCP/IP-Netz verfügt jeder Client über eine eigene IP-Adresse, die fest zugeordnet ist oder auch per DHCP vergeben werden kann, was auch ein AP, wenn er diese Funktionalität bietet, leisten kann. Diese Adresse gilt für ein bestimmtes IP-Subnetz, das ein LAN und auch das
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