Computernetzwerke
Anforderungen für ein erneutes Senden - von zuvor fehlerhaft empfangenen Daten - haben die darüber liegenden Schichten zu erfüllen. Der UDP-Header ist demnach recht einfach aufgebaut, und die Kommunikation erfolgt wie bei TCP über Ports (Source, Destination).
0
16
31
Source Port
Destination Port
Length
Checksum
UDP Data
Abbildung 6.3: Der UDP-Header
Das Feld Length enthält die Angabe über die Länge des gesamten UDP-Datagramms (Header plus Daten), und die Checksumme (Checksum) wird ebenfalls über das gesamte UDP-Datagramm gebildet. Checksum ist optional und muss nicht zwangsläufig verwendet werden. Wird Checksum = 0 übertragen, bedeutet dies, dass keine Berechnung durchgeführt wird.
6.3 TCP- und UDP-Ports
Das gezielte Ansprechen bestimmter Protokolle auf den höheren Schichten über TCP und UDP wird durch die bereits erwähnten Ports (Sockets oder auch Well Known Ports) ermöglicht. Die Bedeutungen der möglichen Funktionen und Dienste unterscheiden sich dabei bei TCP und UDP. Die wichtigsten sind in der folgenden Tabelle angegeben.
Bezeichnung
Bedeutung/Funktion
7
TCP, UDP
echo
Test
11
TCP
sysstat
Aktive User
13
TCP, UDP
daytime
Tagesquoten
20
TCP
ftp-data
Daten des File-Transfer-Protokolls
21
TCP
ftp
File Transfer Protocol
22
TCP
ssh
SSH Remote Login Protocol
23
TCP
telnet
Terminaldienst
25
TCP
Mail, SMTP
Simple Mail Transfer Protocol
42
TCP, UDP
nameserver
Host Name Server
43
TCP
nickname
Whois, Anfrage für Clients, Domänen
53
TCP, UDP
domain
Domain Name Server
69
UDP
tftp
Trivial File Transfer Protocol
70
TCP
gopher
Älterer Informationsdienst
79
TCP
finger
Nutzer eingeloggt?
80
TCP
http
World Wide Web
Bezeichnung
Bedeutung/Funktion
88
TCP, UDP
kerberos sec
Sicherheitsdienst
110
TCP
pop3
Post Office Protocol Version 3
137
TCP/UDP
netbios
NetBIOS-Namensdienst
138
TCP/UDP
netbios
NetBIOS-Datagrammdienst
139
TCP/UDP
netbios
NetBIOS-Sitzungsdienst
143
TCP
imap4
Internet Message Access Protocol
162
UDP
snmp
Simple Network Management Protocol
389
TCP
ldap
Lightweight Directory Access Protocol
445
TCP/UDP
microsoft-ds
Windows 2000/XP/Vista SMB
Tabelle 6.3: Die Ports werden für unterschiedliche Dienste verwendet.
Insgesamt stehen jeweils 65535 verschiedene Ports für TCP und UDP zur Verfügung. Neben den reservierten und standardisierten Well Known Ports, die den Bereich von 1 bis 1023 abdecken, werden außerdem sogenannte Registered Ports (1024-49151) und Dynamically Allocated Ports (49152-65535) definiert.
Die Registered Ports werden üblicherweise für bestimmte Dienste als »Nebenstellen« zusätzlich zu den bekannten Ports verwendet, etwa der Port 3128 für Proxy-Server als Alternative zu http (Port 80) oder die Ports 1433 und 1434 für Microsofts SQL-Server. Die Dynamically Allocated Ports (Ephernal Ports) sind ebenfalls als »Nebenstellen« zu betrachten, werden jedoch stets dynamisch verwendet und erlauben demnach keine Zuordnung zu bestimmten Diensten.
Exkurs
Informationen zu den Protokollnummern (Ports) sind bei Windows in der Datei protocol und über die Ports in der Datei services im Verzeichnis \windows\sys-tem32\drivers\etc zu finden. Ausführlichere Informationen hierüber gibt es bei Linux beispielsweise unter /etc in den Dateien services und protocols und ganz aktuelle im Internet unter http://www.iana.org/assignments/service-names-port- numbers/service-names-port-numbers.xml.
Weil Ports quasi offene Tore darstellen können, bilden sie auch ein potenzielles Sicherheitsrisiko für Angreifer und Schadsoftware, denn mithilfe eines Port-Scanners (Netstat, PortScan) kann sehr leicht festgestellt werden, welche Ports eines PC offen sind. Deshalb sind mit Windows 2000 von Microsoft erstmals zusätzliche Sicherheitsvorkehrungen wie beispielsweise die TCP/IP-Filter eingeführt worden, um Ports explizit blockieren zu können, was mit jeder weiteren Windows-Version weiter verbessert worden ist und bei Windows 7 in der Windows Firewall resultiert, die unterschiedlich »strenge« Profile (privat, Domäne, öffentlich) führt, die automatisch aktiviert und auch individuell eingestellt werden können.
6.4 Internet Protocol - IP
Das Internet-Protokoll (IP) ist für die Adressierung und die Versendung der Datenpakete verantwortlich. Der Vorgang beginnt damit, dass ein Protokoll der höheren Schicht (TCP oder auch UDP, siehe dort) Daten zur Übermittlung an das IP übergibt.
Das Internet-Protokoll verpackt die von der oberen Schicht gesendeten Daten in ein Internet-Paket und reicht dieses an die
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