Computernetzwerke
zusätzlich belegt, was im günstigsten Fall von den Adapterpaaren toleriert wird, im ungünstigsten Fall kommen nur noch sporadische oder auch gar keine Verbindungen mehr zustande.
5.4 Betrieb und Praxisaspekte
Der Betrieb eines Powerline-Adapterpaares funktioniert am besten, wenn sich beide Geräte am gleichen Stromkreis befinden. Als Orientierung ist dies dann der Fall, wenn sie beide durch die gleiche Haussicherung abgesichert sind. Grundsätzlich stellen Haussicherungen aber keine Behinderung für den Verbindungsaufbau dar. Gleichwohl gibt es durchaus Umgebungen, wo keine oder nur sehr langsame Verbindungen zustande kommen, weil die Adapter an unterschiedlichen Stromkreisen angeschlossen sein müssen. Abhilfe können dann sogenannte Phasenkoppler schaffen, die jedoch nur vom Elek-trofachmann im Verteilerschrank montiert werden können, was dann vielfach für den Heimgebrauch aus Kostengründen ausscheidet.
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Abbildung 5.4: dLAN-Adapter im Einsatz
Powerline-Adapter sind vorzugsweise in separate Wandsteckdosen einzusetzen (Abbildung 5.5). Neuere Adaptermodelle verfügen über integrierte Steckdosen, sodass prinzipiell keine Steckplätze verloren gehen. Netzstörungen durch Elektromotoren, Dimmer, Halogenlampen, Sensorschalter sowie Geräte mit Schaltnetzteilen wie PCs und Fernsehgeräte können die Datenübertragung maßgeblich beeinflussen, weshalb die Adapter möglichst nicht von der gleichen Steckdose aus gespeist werden sollten.
Exkurs
Powerline-Adapter sollten nach Möglichkeit in separaten Wandsteckdosen und nicht in Mehrfachsteckdosen oder -leisten betrieben werden.
Auf keinen Fall sollten Powerline-Adapter in Filtersteckdosenleisten (Netzfilter, Überspannungsschutz) betrieben werden, weil dadurch auch das Datensignal stark gedämpft wird.
Das Powerline-Signal kommt üblicherweise nicht weit über den Hausanschluss - den Stromzähler - hinaus. Verlassen kann man sich darauf aber nicht, und es ist durchaus möglich, dass sich das Signal auch auf der Leitung des Wohnungsnachbarn befindet. Wenn dieser ebenfalls ein Powerline-LAN betreibt, kann dies wiederum einen negativen Einfluss auf die Datenraten des eigenen LANs haben, weil sich die Spannungsleitungen nun einmal als ein Shared Medium darstellen.
Die Powerline-Adapter reagieren nicht nur auf Störungen auf der Stromleitung, sondern sie erzeugen auch selbst welche, und zwar in den Kurzwellenbändern, die insbesondere von Amateurfunkern verwendet werden. Für die leitungsgeführte Störaussendung gibt es eine Norm (EN 55022), die zwar von den gebräuchlichen Adaptern eingehalten wird, was jedoch nicht ausschließt, dass sich in bestimmten Konstellationen dennoch Störungen bemerkbar machen können.
Kapitel 6
Das wichtigste Protokoll für die Netzwerkkommunikation ist das Transmission Control Protocol/Internet Protocol. TCP/IP ist das am weitesten verbreitete Protokoll überhaupt. Spätestens seit der starken Verbreitung des Internet stellt TCP/IP das Standardprotokoll - oder genauer die Protokollfamilie - in der Netzwerktechnik dar, die rund 500 einzelne Protokolle definiert, wovon in diesem Kapitel nur die wichtigsten besprochen werden können. Andere Protokolle wie DECnet (DEC), AppleTalk (Apple), IPX/SPX (Novell) oder NetBEUI (Microsoft) sind durch TCI/IP im Grunde genommen bedeutungslos geworden.
TCP/IP gibt es bereits seit Anfang der Siebzigerjahre, wenn auch damals noch nicht mit dem heutigen Funktionsumfang. Es wurde vor dem OSI-Modell (Kapitel 1.3) definiert, das sich durchaus an TCP/IP orientiert hat. TCP/IP definiert bzw. verwendet jedoch nicht sieben, sondern nur vier Schichten, die dann mehrere Funktionen übernehmen.
TCP/IP-Schicht
OSI-Schicht
TCP/IP-Bezeichnung
Funktionen
Dienste/ Anwendungen
4
6 und 7
Anwendungsschicht
WinSock, NetBIOS
FTP, Telnet, E-Mail, http, X-Window
3
4
Transportschicht
TCP, UDP
Kommunikation
2
3
Internetschicht
IP, ARP, ICMP, IGMP, RIP, PPP
Ping, Multicast
1
2 und 1
Netzwerkschicht
LAN, WAN
Bitübertragung
Tabelle 6.1: Die einzelnen Schichten und Funktionen bei TCP/IP
In der Netzwerkschicht findet die Bitübertragung statt, wobei hier Ethernet die gebräuchlichste Realisierung ist. In der darüber liegenden Schicht ist das IP (Internet Protocol) für die Adressierung und Versendung der Datenpakete verantwortlich. Es arbeitet im Gegensatz zum TCP in der Schicht 3 (bzw. OSI-Schicht 4) als verbindungsloses Protokoll.
Dem Internet Protocol (IP) kommen bei der Adressierung, der Vermittlung und dem
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