Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Computernetzwerke

Computernetzwerke

Titel: Computernetzwerke Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Klaus Dembrowski
Vom Netzwerk:
Computers (IP Source Address), der das Paket erzeugt hat, sowie die Adresse des Computers (IP Destination Address), für den es bestimmt ist. Das Optionsfeld kann für recht unterschiedliche Zwecke verwendet werden, wie etwa für Sicherheitsfunktionen und das Aufzeichnen von »Router-Wegen« mit zahlreichen Informationen (z. B. IP-Router-Adressen, Zeitpunkte der Durchläufe). Diese Optionen werden heutzutage aber kaum mehr unterstützt oder sind auch nicht vollständig implementiert, sodass hierauf nicht weiter eingegangen wird. Auch der IP-Header wird (wie der TCP-Header) durch Padding-Bits abgeschlossen, die als Füllzeichen ohne Dateninhalt (00) fungieren, damit der IP-Header stets im 32-Bit-Format endet.
    6.4.1 IPv6
    Eine übliche IP-Adresse stammt aus einem Adressraum von 32 Bit, was somit zu 4,3 Milliarden (2 32 ) verschiedenen Adressen führt, einerseits eine ganz beachtliche Anzahl, andererseits reicht es aber nicht mehr aus, um jedem Menschen auf der Erde mindestens eine IP-Adresse zuteilen zu können, zumal alle möglichen Geräte per Internet erreichbar sein sollen.
    Die zurzeit gängige IP-Version wird als IPv4 bezeichnet. Der bereits seit 1994 vorgesehene Nachfolger IPv6 verwendet einen Adressraum von 128 Bit, was somit zu einer geradezu unvorstellbaren Anzahl (340,28 Sextillionen) von möglichen IP-Adressen führt. IPv6 oder IPnG (IP Next Generation), wie dieser Standard auch bezeichnet wird, muss zu IPv4 kompatibel sein, was dadurch erreicht wird, dass die bisherigen IPv4-Adressen mit in den unteren Bereich von IPv6 aufgenommen werden können.
    Die ersten 64 Bit entsprechen dem sogenannten Netzwerk-Präfix und die restlichen 64 Bit dem Host-Teil (Interface Identifier), wobei die Zahlen nicht mehr als Dezimal-, sondern standardmäßig als Hexadezimal-Werte angegeben werden, die durch Doppelpunkte in acht Gruppen zu 16 Bit aufgeteilt werden. Die Adresse des Host-Teils wird automatisch aus der Hardware-Adresse (MAC, 48 Bit) der Netzwerkeinheit gebildet.
    Für die Angabe von IPv6-Adressen wird die CIDR-Notation (siehe Kapitel 6.10.6) verwendet, wo nach der Angabe der Adresse die Länge des Präfix durch eine Zahl angegeben werden kann, beide sind durch einen Schrägstrich voneinander getrennt. IPv6-Adressen lassen sich außerdem in verkürzter Schreibweise angeben. Zwei aufeinanderfolgende Doppelpunkte stehen für eine Folge von Nullen, und führende Nullen innerhalb einer Gruppe dürfen weggelassen werden. Bei den letzten vier Bytes einer IPv6-Adresse darf die Adresse auch in dezimaler Notation angegeben werden, was die Kompatibilität zu IPv4 herstellt.
    Im Gegensatz zur IPv4-Adresseneinstellung (Kapitel 6.10) führen IPv6-Einheiten bereits automatisch eine Adresse, auch wenn noch gar keine Einstellung erfolgt ist. Mechanismen wie DHCP oder APIPA (Zero Config) für die automatische Vergabe von IP-Adressen in Netzwerken sind aufgrund des mehrstufigen, automatisch ablaufenden IPv6-Konfi-gurationsprozesses überflüssig geworden. Das IPv6-Protokoll darf dafür unter den Netzwerkeinstellungen bei Windows nur nicht deaktiviert sein. Zur Kontrolle dieser Adresse kann das Kommando ipconfig unter Windows an der Eingabeaufforderung (Abbildung 6.6) eingegeben werden.

    Abbildung 6.6: Wenn IPv6 eingeschaltet ist, wird dem Adapter automatisch eine Adresse zugewiesen.
    Eine besondere Rolle spielen die sogenannten Link-lokalen Adressen (verbindungslokale Adressen), die stets das Präfix fe80::/64 führen und automatisch vom Betriebssystem erzeugt werden. Daneben gibt es einige weitere reservierte Präfixe, die Adressen mit Sonderfunktionen kennzeichnen (00 = IPv4-Kompatibilitätsadresse, fec0-feff = private Adressen, ffxx = Multicast-Adressen), was hier jedoch nicht weiter betrachtet wird.
    Link-lokale Adressen sind nur in einem lokalen Netz gültig und werden nicht über Router transportiert, gelten also nicht im Internet. Um dies zu ermöglichen, ist ein geeigneter Router notwendig, der die Link-lokale Adresse in eine Globale IPv6-Adresse umsetzt, was an einem veränderten Präfix (meist mit 2 beginnend) erkennbar ist. Die weiteren Adresseneinträge gelten dann für die lokale Route, das eigene Netzwerk und den jeweiligen Computer. Ausschlaggebend sind die Umsetzung durch den Router sowie der jeweilige DSL-Provider, die den Netzwerkteil (Präfix) der Adresse bestimmen, gefolgt vom HostTeil (Interface Identifier), der den lokalen Teil repräsentiert.
    Beispielsweise führt die Telekom als IPv6-Internet-Provider das

Weitere Kostenlose Bücher