Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan der Barbar

Conan der Barbar

Titel: Conan der Barbar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lin Carter , L. Sprague de Camp
Vom Netzwerk:
den kleinen Hyrkanier zum Freund hatte. Und so trafen sie gemeinsam die letzten Verteidigungsmaßnahmen. Sie legten leichte Bambusstäbe über die Grube und bedeckten sie mit einer dünnen Schicht Grasnarben, bis das Ganze sich nicht mehr vom umliegenden Grund unterschied. Sie studierten die Steinplatten hoch oben auf dem Grabhügel und wählten jene, die den größten Schutz boten. In ihre behelfsmäßige Festung schafften sie einen Vorrat an Pfeilen und Steinen zum Werfen und einen Lederbeutel mit Trinkwasser. Doch als sie ihre Vorbereitungen begutachteten, fanden sie sie ungenügend.
    »Die Fallgrube ist gerade groß genug für fünf Pferde und ihre Reiter«, sagte Subotai und wischte sich den Schweiß von der Stirn.
    »Aber es werden bei weitem mehr sein«, brummte Conan.
    »Vielleicht unterstützen uns die Geister der Helden hier«, meinte der Hyrkanier mit einem freudlosen Grinsen. »Zwei Mann können nur so viel und nicht mehr leisten.«
    »Ihr seid jetzt schon so gut wie tot, trotz all eurer Vorbereitungen!« rief Yasimina spöttisch und warf die schwarzen Locken zurück. »Wenn mein Lord mit seinen Männern kommt ...«
    Sie hielt mitten im Satz inne. Die beiden Männer blickten einander an und griffen nach ihren Klingen. Am Fuß des Hügels scharrte Metall gegen Metall – ein Geräusch, wie sie es noch selten gehört hatten. Sie wirbelten angespannt herum. Da brach der Cimmerier in ein schallendes Gelächter aus. Der greise Schamane war in eine uralte Rüstung geschlüpft, die ihn vom Kopf bis zu den Knien einhüllte, und in seinen Armen trug er einen Auswahl an Brustpanzern, Helmen und Speeren. Damit begann er den Hügel hochzuklettern. Subotai rannte ihm entgegen. Aufgeregt rief er: »Woher hast du all das Zeug, Alter?«
    »Von den Toten.« Der Zauberer grinste. »Ein Geschenk der gefallenen Helden. Unten ist noch mehr.« Er deutete mit dem Kopf in die Richtung seiner Hütte.
    Eilig lief der Hyrkanier hinunter und griff nach Beinschienen, Schwertern, Streitäxten, Pfeilen und Wurfspeeren und allerlei einzelnen Rüstzeugstücken. Conan nahm dem Alten seine Last ab. Staunend hob er einen Brustpanzer hoch und betrachtete ihn eingehend.
    »Von den Toten, sagst du? Aber das ist makelloses Eisen und hochglänzend. Wie ist es möglich, daß es so aus dem Grab kommt?«
    »Du hast offenbar vergessen, daß ich nicht ganz ohne Zauberkräfte bin. Es war schwieriger und anstrengender für mich, deinen fast erlöschenden Lebensfunken neu auflodern zu lassen, denn jene, die unter diesem Hügel schlafen, um ein Geschenk zu bitten. Außerdem sind die Götter dir wohlgesinnt. Sie werden sich die bevorstehende Schlacht nicht entgehen lassen.«
    »Werden sie uns helfen?« fragte der Cimmerier.
    »Nein, das können sie nicht.«
    »Möglicherweise wird ihnen aber das, was sie zu sehen bekommen, nicht gefallen«, brummte Conan. »Wir sind nur zwei gegen ...«
    Der Magier unterbrach ihn: »Drei!« verbesserte er.
    »Du willst mit uns kämpfen?« fragte Conan ziemlich überrascht.
    »Warum nicht?« sagte der Greis. »Wenn ihr fallt, werden sie auch mich töten, weil ich euch beherbergte. Deshalb muß ich euch helfen, so gut ich kann.« Mit einem flüchtigen Lächeln fügte er hinzu: »Ich kenne immer noch ein paar brauchbare Tricks.«
    Während der Schamane die Verteidigungsanlage begutachtete, schlüpfte der Cimmerier in ein feingliedriges Kettenhemd, band sich einen Beinschutz aus dünner Bronze um die Waden und stülpte einen stählernen Helm auf den Kopf. Einen kräftigen Schild stellte er neben sich bereit und steckte eine Reihe Wurfspeere mit der Spitze voraus in die lockere Erde.
    Inzwischen war Subotai schwerbewaffnet und strahlenden Gesichts zurückgekehrt. Zusätzlich zu seinen eigenen Waffen – seinem Krummsäbel und dem großen Bogen mit reichlich Pfeilen – hatte er nun auch noch eine beachtliche Auswahl an Dolchen, Schwertern und Lanzen. Er war besten Mutes und seine fröhliche Zuversicht heiterte den Cimmerier ein wenig auf.
    »Warum sie wohl so lange brauchen?« fragte Subotai. »Haben sie Angst vor uns, oder uns bereits vergessen?«
    Yasimina warf dem Hyrkanier einen Blick zu, als wäre er ein lästiges Insekt. »Narr! Weißt du denn nicht, daß heute ein heiliger Tag ist, den Set zum Beten und zur Entspannung bestimmt hat? Niemand darf etwas anderes tun, ehe nicht die Sonne untergegangen ist.«
    »Warum hast du das nicht eher gesagt?« brummte der Barbar. »Dann hättest du nochmals was zu essen

Weitere Kostenlose Bücher