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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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schmieden.«
    Als der Brythunier Conan durch die schmalen Straßen führte, fragte der Cimmerier: »Ist des Vikars Name Harpagus?«
    »Ja.«
    »Das dachte ich. Habe ich recht verstanden, daß es in Yezud weder Wein noch Bier gibt, auch keine Würfel oder käufliche Liebe?«
    Morcant grinste. Er war nun freundlich zu Conan, seit er wußte, daß auch der Cimmerier für den Tempel arbeiten würde. »Der Hohepriester Feridun ist ein sittenstrenger Mann, und er ist darauf bedacht, seine Einstellung allen aufzudrängen. Wir von den Freien Kameraden gehen unseren sündhaften Vergnügungen, so wie er es sieht, unten in Bartakes Wirtschaft nach. Nur zu gern würde Feridun sie schließen lassen, doch er wagt es nicht, weil er weiß, daß die Freien Kameraden schnell von hier aufbrächen, wären wir diesem Zwang unterworfen.«
    Conan grinste breit, denn er wußte nur zu gut, welcher Beschäftigung Söldner in ihrer Freizeit nachgingen, doch selten wurde es so offen zugegeben.
    »Ich weiß nicht, was dich daran so erheitert«, sagte Morcant mit tadelnder Miene.
    »Es war durchaus nicht beleidigend gemeint«, versicherte ihm Conan. »Aber ich war selbst Söldner und kenne ihre Lebensweise.«
     
    Die Schmiede war ein einfaches, langgestrecktes Haus ohne Obergeschoß. Der größere, zur Straße offene Teil war die Schmiede, und der kleinere, links davon, diente als Unterkunft für den Schmied.
    Als Conan die Schmiede betrat, sprang ein etwa zwölfjähriger zamorianischer Junge auf. Er hatte auf dem Amboß gesessen und an einem Stock geschnitzt. Conan erklärte ihm, weshalb er hier war.
    »Ich bin Lar, Yazdates Sohn«, sagte der Junge. »Mein Herr Nial, ich wäre glücklich, wenn Ihr mir ein bißchen etwas Eures Handwerks beibrächtet, während ich für Euch arbeite. Der alte Schmied gestattete nie, daß ich sein Werkzeug auch nur anrühre. Vielleicht befürchtete er, ich könnte ihm seine Stellung wegnehmen, wenn ich erwachsen bin.«
    »Wir werden sehen«, antwortete Conan. »Es hängt davon ab, wie tüchtig du mit den Händen bist.«
    »Oh, für mein Alter recht tüchtig, Sir. Ich habe es heimlich ausprobiert, wenn der alte Pariskas es nicht sehen konnte. Doch hin und wieder erwischte er mich, und dann setzte es Prügel.« Ein wenig ängstlich blickte der Junge zu dem Riesen hoch, der sein neuer Meister sein sollte.
    »Wenn ich dich je schlage, dann bestimmt nicht, weil du versuchst, etwas zu lernen«, brummte Conan. »Sehen wir uns mal das Handwerkszeug an.«
    Conan hatte nicht mehr als Schmied gearbeitet, seit ihn vor Jahren eine Fehde aus seinem heimatlichen Cimmerien vertrieben hatte. Doch als er die schweren Hämmer schlug und mit den Zangen hantierte, spürte er, wie vertraut ihm alles noch war. Er war sicher, er würde nicht lange brauchen, bis er seine frühere Geschicklichkeit zurückgewonnen hatte.
    »Lar«, sagte er, »ich gehe hinunter nach Khesron, um mein Pferd und meine Sachen zu holen. Du heizt einstweilen die Esse, und dann packen wir die Arbeit gemeinsam an. Ach übrigens, wohin sind all die Rinder verschwunden, die gestern hierher getrieben wurden, wie ich selbst sah?«
    »Sie wurden durch das Tor an der Westseite des Tempels geschafft«, antwortete Lar.
    »Eine so kleine Stadt braucht doch nicht so viel Rindfleisch«, murmelte Conan nachdenklich.
    »Oh, Sir, Sie dienen nicht als Fleisch für die Bevölkerung, ja nicht einmal für die Priester! Sie sind für Zath!«
    »Wahrhaftig?« brummte Conan. »Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Ich habe schon viele Tempel gesehen und kenne mich aus, auch mit den Priestern. Wo immer Tieropfer dargebracht wurden, töteten die Priester die Tiere, opferten Fell, Knochen und Eingeweide ihrem Gott und aßen das gute Fleisch selbst. Wieso glaubst du, daß eure Priester nicht das gleiche tun?«
    »Aber Sir! Jeder in Yezud weiß, daß Zath die Rinder verschlingt! Wart Ihr je im Allerheiligsten des Tempels?«
    »Noch nicht. Was ist dort?«
    »Ihr werdet alles sehen, wenn Ihr dort an Eurem ersten Gottesdienst teilnehmt. Die Statue Zaths in Gestalt einer aus schwarzem Stein gehauenen ungeheuerlichen Spinne steht dort. Ihr Körper ist riesig und ihre Beine – ihre Beine ...« Der Junge schüttelte sich und konnte nicht mehr weitersprechen.
    »Eine Statue kann keine Rinder fressen«, sagte Conan, der sich über des Jungen offensichtliche Furcht wunderte.
    »Jede Nacht erwacht die Statue zum Leben«, fuhr der Junge fort, nachdem er sich wieder gefaßt hatte. »Sie steigt durch eine

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