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Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott

Titel: Conan-Saga 05 - Conan und der Spinnengott Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: L. Sprague de Camp
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...«
    »Lord Parvez wird sie bezahlen«, sagte Conan. »Holt die Lende. Der Turaner und ich wollen ein Überraschungsessen für einen Freund geben.«
    Bartake verschwand und kehrte mit einem Tablett zurück. Eine Riesenlende lag darauf, die zur Verköstigung von einem Dutzend Krieger ausgereicht hätte. Er setzte das Tablett auf einem leeren Tisch ab und ging in die Wirtsstube, um sich das Geld von Parvez zu holen.
    Conan zog seinen Säbel und schnitt mehrmals klingenbreit ins Fleisch, dann spritzte er den Inhalt des Fläschchens in die klaffenden Schnitte. Bartake, der zurückkam, überraschte ihn dabei.
    »Was ist das?« erkundigte er sich. »Ein Gewürz?«
    »Ja, ein sehr seltenes aus einem fernen Land. Habt Ihr vielleicht auch noch einen Sack oder dergleichen, in das ich das Fleisch packen kann?«
    Als die Lende eingewickelt war, kehrte er mit dem Bündel auf der Schulter in die Wirtsstube zurück und blieb kurz an Parvez' Tisch stehen. »Wann wollt Ihr die Sache angehen?« fragte der Diplomat flüsternd.
    »Heute nacht. Wir haben keine Zeit mehr zu verlieren. Ich habe bereits das Mißtrauen der Priester erweckt. Habt Ihr irgend etwas, das ich der Lady zeigen kann, um ihr zu beweisen, daß ich nicht ebenfalls ein Entführer bin?«
    »Nehmt das«, sagte Parvez und zog seinen Siegelring vom Finger.
    Conan zwängte ihn über den kleinen Finger und verließ mit dem Sack Fleisch über der Schulter das Wirtshaus.
     
    Der nicht mehr ganz volle Mond lugte durch Risse in der Wolkendecke. Er stand noch nicht ganz im Zenit, als Conan die Mauer um Kirmizis Zwinger erreichte. Er blieb stehen, nahm das rohe Fleisch mit beiden Händen und wirbelte es zweimal über den Kopf, ehe er es mit heftigem Schwung über die Mauer schleuderte. Mit einem schweren Plumps landete es in dem Dreieck. Der derart aufgescheuchte Tiger knurrte, doch bald darauf hörte Conan, daß er das unerwartete Futter geräuschvoll genoß.
    Conan drückte sich da an die Mauer, wo die Schatten am tiefsten waren. Mit der Geduld einer lauernden Katze wartete er dort fast reglos ab, während der Mond seinen wolkenverhüllten Pfad zum westlichen Horizont weiterzog.
    Als endlich die Geräusche eines gewaltigen Gähnens an Conans Ohr drangen, schlüpfte er aus seinen Stiefeln und rückte den Waffengürtel so zurecht, daß sein Säbel am Rücken hing. Er wartete nicht länger, sondern wickelte das Seil auf, warf den Enterhaken über die Mauer und kletterte hoch.
    Eine kurze Weile vermochte er in der nächtlichen Dunkelheit unter sich überhaupt nichts zu sehen, denn eine riesige dichte Wolke warf ihren mächtigen Schatten über den Tempel und seine nähere Umgebung. Als der Mond flüchtig durch einen Riß schien, zeigte er den Tiger, der friedlich mit dem Kopf auf den Pfoten liegend schlief. Conan blickte zum Himmel hoch und wurde kurz an die Nacht erinnert, da er die Wand zu Narkias Gemächern hochgeklettert war. Er fragte sich, ob die Ähnlichkeit des Himmelsbilds ein Omen sein sollte.
    Schließlich pfiff er leise und wartete. Als das Tier sich auch jetzt nicht rührte, löste Conan den Enterhaken und ließ sich an der Mauer innen hinunter, bis er nur noch an seinen mächtigen Prankenhänden hing. Dann sprang er. Kirmizi schlummerte weiter.
    Vorsichtig betrachtete Conan das Raubtier. Vom langsamen Heben und Senken der Rippenpartie abgesehen, lag es reglos. Ganz deutlich waren die schwarzen Streifen zu erkennen, während das Rotgold seines Felles im fahlen Mondschein wie brüniertes Silber wirkte.
    Hinter dem schlafenden Tiger erhob sich das schmale Mauerwerk, das die inneren Enden der beiden anschließenden Flügel des Tempels trennte. Ein eisernes Tor in der Mauer in Bodenhöhe gestattete dem Wärter des Tigers Zutritt. Unmittelbar darüber befand sich das Fenster von Jamilahs Gemach, dessen in der warmen Sommernacht offene Läden ein schwarzes Rechteck im schwach schimmernden Marmor der Tempelwand bildeten. Es brannte kein Licht.
    Wie ein huschender Schatten stahl Conan sich an dem schlafenden Tiger vorbei. Wieder rollte er sein Seil auf, wirbelte den Dreifachhaken über den Kopf und warf ihn zu der dunklen Öffnung hoch. Beim erstenmal prallte der Enterhaken mit metallischem Klicken, das in der Stille ungemein laut klang, von der Wand ab und fiel zu Boden. Beim zweitenmal war es nicht anders.
    Als er das Seil zum drittenmal schleuderte, verfluchte sich Conan, weil er das Enterhakenwerfen mit dem Seil nicht zuvor geübt hatte. Beim dritten Wurf landete das Seil

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