Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige

Titel: Conan-Saga 09 - Conan und die Strasse der Könige Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Edward Wagner
Vom Netzwerk:
aus Ungläubigkeit oder trunkenem Wagemut – zogen ihre Klingen. Sofort schlugen Modermis Männer sie erbarmungslos mit Klingen oder Knüppeln nieder. Frauen schrien gellend, als Blut spritzte und Schmerzensschreie und Todesröcheln den kurzen Aufstand der Unüberlegten beendeten. Des Königs Gäste waren zum Maskenball gekommen, um sich zu amüsieren; Mordermis Briganten, um zu plündern. Die Gesetzlosen waren bewaffnet und gingen nach Plan vor. Ihr Überraschungsangriff hatte den Gästen keine Zeit gegeben, sich gemeinsam gegen sie zu stellen. Den Gästen, die Waffen trugen, wurden sie schnell abgenommen; wo es sein mußte, mit Gewalt, und an jene Banditen verteilt, die noch eine Klinge brauchen konnten. Panik ergriff die vornehmen Herrschaften, und sie drängten hilflos gegeneinander oder irrten verstört durch den Ballsaal.
    Beim ersten Aufblitzen des gezogenen Stahls strebten König Rimanendos Wachen sofort zur Tanzfläche, genau wie Mordermi es erwartet hatte. Conan stieß einen zufriedenen Rülpser aus, umklammerte den Schaft seiner Streitaxt und postierte sich an der Treppe zur Galerie. Einige Briganten schlossen sich ihm an und schleppten Tische und Stühle für eine Barrikade herbei.
    »Macht mir Platz!« donnerte Conan. »Ich kann die Treppe gegen tausend pomadisierte Spielzeugsoldaten halten. Kommt herunter zu mir, ihr geschleckten Affen! Wer möchte als erster sterben?«
    Conan hatte gar nicht so sehr übertrieben. Nur ein paar Männer konnten die Treppe gleichzeitig herunterkommen. Die königliche Leibgarde bot einen prächtigen Anblick in ihren Wappenröcken aus Samt und Seide und den silbrig glänzenden Kettenhemden. Aber ihre Hellebarden behinderten sie auf der engen Treppe. Und sie hatten auch keine Bogenschützen in ihren Reihen, die Breschen unter den Angreifern schlagen konnten.
    »Kommt zurück zu mir, ihr Narren!« schrillte Rimanendo, als sein benebelter Verstand die Gefahr erkannte. »Bildet einen Kreis um mich! Hört ihr? Sie wollen euren König ermorden! Ich werde jedem, der mich im Stich läßt, lebenden Leibes die Haut abziehen lassen!«
    Der König von Zingara drückte seine Freudenknaben an die zitternde Brust, fast wimmernd flehte er seine Soldaten an, bei ihm zu bleiben und ihn bis zu ihrem letzten Blutstropfen zu beschützen vor dieser Armee von Attentätern. »Laßt die unten im Saal ihr Heil in der Flucht suchen!« rief er. »Mitra, wie sie schreien! Weshalb eilten meine Soldaten am Tor nicht herbei, um ihren König vor seinen Mördern zu retten?«
    Eine größere Einheit war am Tor und entlang den hohen Mauern postiert, die den Königlichen Vergnügungspalast vom Festland trennten, während weitere Soldaten regelmäßig am Rand der steilen Klippen patrouillierten, die von der Landzunge ins Meer abfielen. Sie waren gegenwärtig hier eingesetzt, um den König und seine Gäste vor unliebsamen Störungen zu bewahren und eventuelle Einbrecher zu entmutigen, nicht jedoch, um einen Überfall größeren Stils mit Waffengewalt zu vereiteln.
    Als Sandokazis Tanz seinen Höhepunkt erreichte, hatte Mordermi einem seiner Männer außerhalb des Pavillons einen Wink gegeben, und dieser wiederum hatte das Signal an die hinter den Mauern Wartenden weitergeleitet.
    Unter den dunklen Bäumen der Allee zu den Lustgärten leuchteten plötzlich Fackeln auf. Schreie gellten, als eine wilde Menge sich um das Tor scharte. Es waren etwa hundert Angehörige der Weißen Rose – so viele, wie Santiddios gerühmte Volksarmee noch nie auf einem Haufen gezählt hatte. Sie waren aus der Dunkelheit gestürmt, schwangen Plakate und brüllten Schlagworte.
    »Auseinander!« befahl der Hauptmann der Wache. »Seht zu, daß ihr sofort verschwindet! Hört ihr?« Er rief hastig nach dem Rest seiner Soldaten, um die Posten hier am Tor zu verstärken.
    »Wir werden nicht verschwinden, ehe wir nicht Audienz bei König Rimanendo bekommen!« schrie der kräftig gebaute Anführer. Es war Carico, der radikalste von Santiddios Rivalen um die Führerschaft der Weißen Rose, und er war begeistert von dieser Aufgabe, die ihm zweifellos Ansehen und Respekt verschaffen würde. »Unser König und seine verweichlichten Edlen feiern Orgien, während in Kordava Witwen und Waisen sich von Abfall ernähren und in der Gosse schlafen müssen.«
    »Zieht euch sofort zurück, oder ich schicke Soldaten, damit sie eure Köpfe einschlagen!« drohte der Hauptmann.
    »Wir werden uns nicht zurückziehen, ehe wir nicht eine Audienz beim König

Weitere Kostenlose Bücher