Conan-Saga 18 - Conan der Rächer
Ansehen gekommen ist als König von Aquilonien, dem glitzernden Juwel des Westens mit seinen ritterlichen Edelleuten, seinen tapferen Kriegern, seinen unerschrockenen Grenzbewohnern und seinen lieblichen Frauen. Doch finstere, schreckliche Kräfte rüttelten an seinem Thron und strengten sich an, den König ins Unglück zu stürzen. Denn in jener Nacht, als Tarantia den Jahrestag des Sieges über die Verschwörer Valerius, Tarascus und Amalric und der Vernichtung des Zauberers Xaltotun sowie den einjährigen Frieden feierte, wurde Zenobia, Conans Gemahlin, durch eine geflügelte Alptraumkreatur aus dem Palast entführt und gen Osten getragen. Conan war der Ansicht, daß er allein und unerkannt schneller vorankäme, als wenn er eine ganze Armee mitnähme, und so machte er sich auf die Suche nach seiner geraubten Gattin ...
Auszug aus der Nemedischen Chronik
Conans
Rückkehr
C ONANS R ÜCKKEHR
Björn Nyberg und L. Sprague de Camp
Noch zwei Monate nach der Schlacht von Tanasul, in der die nemedischen Eroberer Aquiloniens und ihr Verbündeter, der acheronische Zauberer Xaltotun, geschlagen wurden, ist Conan angestrengt damit beschäftigt, sein Königreich wiederaufzubauen, die von den Invasoren angerichteten Schäden zu beheben und die von Nemedien geforderte Wiedergutmachung einzukassieren.
Als das wichtigste getan ist, bereitet Conan sich auf eine Reise nach Nemedien vor, um König Tarascus, seinen Kriegsgefangenen, in seine Heimat zurückzubringen und sich Zenobia zu holen, das Mädchen, das ihm das Leben rettete, als er in die Verliese unter dem nemedischen Königspalast geworfen worden war. Vor seiner Abreise löst er seinen Harem auf und entschädigt großzügig seine bisherigen Konkubinen. In seiner üblichen Ritterlichkeit gegenüber Frauen bemüht er sich, Ehemänner oder zumindest Beschützer für sie alle zu finden, ehe er ihnen für immer Lebewohl sagt.
Die Reise nach Belverus und zurück ist ein Triumphzug ohne unangenehme Zwischenfälle. Nach seiner Rückkehr feiert Conan seine Vermählung mit Zenobia in Tarantia mit allem Prunk, mit dem ein altes und reiches Königreich aufwarten kann. Unter dem Druck der Staatsgeschäfte und der Gesellschaft Zenobias vergehen die nächsten Monate für Conan sehr schnell. Jene, die ihn schon lange und gut kennen, staunen ein wenig, daß ihr König in mittlerem Alter noch monogam wird, und mehr noch, seiner Gemahlin treu ergeben ist. Aber der barbarische Cimmerier war ja schon immer unberechenbar.
Doch dann ...
Prolog
PROLOG
Das Gemach war düster. Die langen Kerzen in Eisenhaltern an den steinernen Wänden vermochten die Dunkelheit kaum zu vertreiben. Die Gestalt im Kapuzengewand am schmucklosen Tisch in der Mitte des Gemachs war nur schwer zu erkennen. Doch noch schwieriger war es, auch nur die Umrisse einer anderen zu sehen, die im Schatten kauerte und sich offenbar gedämpft mit der ersteren unterhielt.
Ein Luftzug strich durch das Gemach wie von gewaltigen Schwingen. Die Kerzen flackerten heftig, und plötzlich war die Gestalt am Tisch allein.
1. Schwingen der Finsternis
1
SCHWINGEN DER FINSTERNIS
Die dunklen Mauern des Königspalasts von Tarantia hoben sich mit ihren Zinnen vom Abendhimmel ab. Wachen schritten ihre Runden auf den Brustwehren, mit ihren Hellebarden an den Schultern und den Schwertern an den Seiten, aber ihre Aufmerksamkeit galt weniger der Bewachung der Mauer, als dem, was am Palastportal vorging. Festlich gekleidete Ritter und Edle schritten oder fuhren mit ihren Damen über die heruntergelassene Zugbrücke und unter dem hochgezogenen Fallgatter hindurch.
Scharfe Augen konnten Prospero erkennen, des Königs General und rechte Hand. Auf seinem Wappenrock aus rotem Samt waren die poitanischen Leoparden in Gold gestickt. Hohe Stiefel aus dem feinsten Kordavanleder schmückten seine gemessen dahinschreitenden Beine. Pallantides kam an, der Befehlshaber der Schwarzen Dragoner. Seine leichte Rüstung würde er im Ballsaal ablegen. Danach Trocero, der Erbgraf von Poitain. Seine schmalen Hüften und die aufrechte Haltung schienen das Silber in seinem Haar Lügen strafen zu wollen. Ihm folgten die Grafen von Manara und Couthen, die Barone von Lor und Imirus und viele weitere.
Alle betraten den Palast mit ihren schönen Damen in prachtvollen Gewändern aus Seide und Satin, während Lakaien die Sänften oder vergoldeten Kutschen, in denen sie gekommen waren, wegbrachten.
Frieden herrschte in Aquilonien, mehr
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