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Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Conan-Saga 18 - Conan der Rächer

Titel: Conan-Saga 18 - Conan der Rächer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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als ein Jahr schon, seit dem letzten Versuch des nemedischen Königs, Conan – mit Hilfe des wiederbelebten acheronischen Zauberers Xaltotun – den Thron zu entreißen. Conan, seinerseits, hatte sich vor Jahren der Krone bemächtigt, die zuvor der Tyrann Numedides getragen hatte.
    Aber der Versuch war nach kurzem Anfangserfolg fehlgeschlagen. Die Invasoren hatten ihre Verwegenheit bitter büßen müssen, und die verrunzelte Mumie des toten Xaltotuns war von seinem unheimlichen Streitwagen zu einem unbekannten Ort der Finsternis gebracht worden. König Conans Macht und Beliebtheit wuchs, als sein Volk sich seiner Weisheit und gerechten Herrschaft voll bewußt wurde. Die einzigen Unruhen waren die vereinzelten Überfälle der wilden Pikten an der Westgrenze. Sie konnten jedoch durch die kampferprobten Truppen am Donnerfluß in Schach gehalten werden.
    In dieser Nacht würde im Palast ein prunkvolles Fest gefeiert werden. Dichte Reihen von Fackeln flackerten am Portal; farbenprächtige Teppiche aus Turan bedeckten den grobbehauenen Stein des Weges über den Hof. Bunt livrierte Lakaien, von den Rufen der Truchsesse geleitet, eilten diensteifrig umher. Diesen Ball gab König Conan zu Ehren seiner Königin Zenobia, die einst Sklavin im Harem des nemedischen Königs gewesen war. Sie hatte Conan zur Flucht verholfen, als er im Verlies von Belverus in Ketten gebunden war. Ihr war die höchste Ehre zuteil geworden, die es für eine Frau der westlichen Nationen geben konnte. Sie wurde Königin von Aquilonien, dem mächtigsten Reich westlich von Turan.
    Die große Liebe, die das Königspaar miteinander verband, konnte den hochgestellten Festgästen nicht verborgen bleiben. Sie sprach aus Gesten, Haltung und Tonfall. Zwar drängte Conans barbarisches Blut ihn, die Maske der Zivilisation abzutun und seine liebreizende Königin in die Arme zu reißen, aber er blieb eine Armlänge von ihr entfernt stehen und erwiderte, der Hofetikette entsprechend, die Verbeugung der Herren, und die Knickse der Damen, mit scheinbar angeborener Gewandtheit, die er sich jedoch erst in den vergangenen Jahren erworben hatte.
    Trotzdem wanderte des Königs Blick hin und wieder zu der gegenüberliegenden Wand, an der eine Sammlung prächtiger Waffen hing: Schwerter, Lanzen, Streitäxte, Kriegskeulen und Wurfspeere. Der König war glücklich, daß er seinem Volk den Frieden hatte bringen können, trotzdem sehnte sein barbarisches Blut sich nach dem Kampf, sehnte sich danach, wieder einmal sein mächtiges Breitschwert zu schwingen. Doch jetzt war die Zeit, friedlichen Geschäften für das Land nachzugehen. Conans Blick kehrte zurück und ruhte kurz auf der schönen Gräfin, die soeben einen Hofknicks vor dem Königspaar machte.
    Ja, fürwahr, schön waren die Damen, und ein Schiedsrichter würde sich schwertun, die Schönste zu erküren – zumindest, wenn er nur unter den Gästen zu wählen hätte. Wäre dagegen die Königin miteingeschlossen, brauchte er kaum zu überlegen. Denn ohne Zweifel war sie schöner als jede andere. Ihr tiefausgeschnittenes, hautenges Gewand hob die Vollkommenheit ihrer Figur hervor. Nur ein einfacher Silberreif hielt die Fülle ihres schwarzen, sanftgewellten Seidenhaars zusammen. Außerdem strahlte ihr bezaubernd geschnittenes Gesicht tiefinnerlichen Edelmut und wahre Güte aus, wie sie in jenen Zeiten selten waren.
    Schätzten die Männer ihretwegen den König glücklich, beneideten die Frauen Zenobia nicht weniger um ihn. Conan gab in seinem einfachen schwarzen Wams, dem engen schwarzen Beinkleid und den ebenfalls schwarzen Stiefeln aus weichem Leder eine imposante Figur ab. Auf das Wams war der goldene Löwe Aquiloniens gestickt, ansonsten trug er als einzigen Schmuck einen schmalen Goldreif um die geradegeschnittene schwarze Mähne. Betrachtete man seine ungemein breiten, muskulösen Schultern, die schmalen Hüften und die kräftigen Beine, deren gewaltige Muskeln unter dem schmiegsamen Stoff zu erkennen waren, wurde einem klar, daß dieser Mann nicht in einer weichlichen Zivilisation geboren war.
    Doch am auffallendsten an ihm waren die wie Gletschereis funkelnden blauen Augen, durch die man in ungeheure Tiefen zu sehen glaubte, ohne daß man in ihnen lesen konnte. Diese Augen hatten vieles gesehen, das sich die fröhlichen Gäste nicht einmal träumen ließen: Schlachtfelder ohne Zahl, unzählige Kämpfe auf den Decks aller möglichen Schiffe, das Allerheiligste geheimer Tempel, die dunklen Höhlen finsterer Ungeheuer

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