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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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habt. Aber auch ich habe Pläne mit dem Cimmerier ...«
    Diese Pläne sollte niemand mehr erfahren, denn noch ehe Lilit sie kundtun konnte, schwankte sie plötzlich unter einem heftigen Schlag von hinten. Ungläubig starrte sie hinunter auf die Bronzespitze eines Speers, die rot und tropfend zwischen ihren Brüsten hervorragte.
    Ihr Rücken krümmte sich, während ihre erstarrten Züge zu verschwimmen begannen und ihr Kopf sich zum Schlangenschädel verwandelte. Sie stürzte zu Boden und wand sich in ihren letzten Zuckungen. Thoth-Amon wirbelte herum zu dem Trupp riesiger schwarzer Frauen, die in den dämmrigen Höhlensaal gestürmt waren.
    »Bei Mamajambos Streitkeule!« fluchte Prinzessin Nzinga und bemächtigte sich wieder ihres Speers, den sie geworfen hatte. »Ich glaube, wir sind gerade noch im letzten Augenblick gekommen!«
     
    Der graubärtige Trocero drängte mit einem Trupp schwarzer Krieger in den Saal und sah, wie Nzinga sich über den sich immer noch windenden Leib der sterbenden Schlangenkönigin beugte.
    »Was ist das für eine monströse Hexerei?« wandte sich die Prinzessin an ihn. »Aus der Ferne sehen wir einen Berg, der wie ein Totenschädel aussieht, und beim Näherkommen verwandelt er sich in einen prächtigen Palast und der kahle Erdboden zu einer üppigen Wiese. Und jetzt finden wir Lord Conan wie einen Besoffenen schnarchend, diese Frauenkreatur über ihn gebeugt, und dieser Greis im grünen ...«
    »Thoth-Amon, bei allen Göttern!« keuchte der Graf.
    »Oh? Tatsächlich?« murmelte das braunhäutige Mädchen abwesend und wandte ihre Aufmerksamkeit wieder der sich windenden Sterbenden zu. »Und welche Ausgeburt der Hölle ist das?«
    Troceros feine Züge waren angespannt und gequält. Er flüsterte dünn:
    »Die – Schlange – die – spricht!«
    Das Mädchen wandte ihm wild die Augen zu, und ihre Hand legte sich um den Griff ihres Breitschwerts.
    »Alter, Ihr sprecht von dem, was über keines Menschen Lippen kommen sollte! Könnte es tatsächlich sein, daß die alten schwarzen Mythen der – Wahrheit entsprechen?«
    »Der Beweis liegt vor Euren Füßen«, antwortete der aquilonische Edle ruhig. »Seht selbst, wie sie sich – verändert! « Das letzte Wort schrie er fast.
    Die Amazone sah zu, solange sie konnte, dann wandte sie sich ab und schloß die Lider, als wollte sie die Erinnerung daran verdrängen. Vor ihren Füßen war die unglaubliche Monstrosität gestorben, die eine wohlgebaute, üppige, majestätische Frau gewesen war – oder vielmehr, wie eine ausgesehen hatte.
    Und da überfielen sie plötzlich aus den Schatten des Säulengangs die zischenden Horden. Trocero und Nzinga waren sogleich zu sehr mit Speer, Dolch und Schwert beschäftigt, um weitere Worte wechseln zu können.
    Durch die sich überstürzenden Ereignisse war weder dem Grafen noch der Amazone das Seltsamste und Unerklärlichste von allem aufgefallen.
    Conan und Thoth-Amon waren nicht mehr zu sehen.
    Sowohl der bewußtlose Cimmerier, als auch sein Erzfeind, waren verschwunden, als hätten sie sich in Luft aufgelöst.
     
     
    7
     
    AM RAND DER WELT
     
    Conan erwachte abrupt aus seinem durch Schlafmittel herbeigeführten Schlummer und war sofort hellwach wie eine Katze, deren Sinne durch die Nähe eines Feindes geweckt worden waren. Diese Eigenschaft der Barbaren hatte sich der Cimmerier seit seiner Kindheit im eisigen Norden erhalten. Die Jahrzehnte seiner Herrschaft über ein kultiviertes Volk hatten nur eine dünne Schicht von Zivilisation über seine primitive Seele geschoben.
    Er blieb unbewegt liegen, während seine scharfen Sinne sich mit seiner Umgebung vertraut machten. Das dumpfe Donnern einer Brandung gegen Fels war an seine Ohren gedrungen. Die Luft, die seine Nase aufnahm, roch zweifellos nach dem Salz von Meerwasser.
    Er öffnete die Augen zu einem unmerklichen Schlitz und sah, daß er im feuchten Sand zwischen riesigen Felsblöcken lag. Die Sterne funkelten am Nachthimmel über ihm, und der fast volle Mond zwischen ihnen leuchtete wie ein silberner Schild.
    Der Sternenhimmel verriet Conan, daß sich das Meer weit in den Süden erstreckte. Doch so weit sein brennender Blick die Nacht zu durchdringen vermochte, konnte er nirgendwo Land sehen. Es war, als befände er sich am Rand der Welt, der von dem endlosen Ozean der Ewigkeit überspült wurde. Wie war er hierhergekommen?
    Er stand auf und schaute sich um. Da zog eine Gestalt auf einem Felsblock über ihm seinen Blick auf sich.
    Der Mann, der einst

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