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Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien

Titel: Conan-Saga 19 - Conan von Aquilonien Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert E. Howard
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roten Lippen und Augen wie schwarze Edelsteine. In ihr kunstvoll frisiertes Haar waren kleine Kristallglöckchen geflochten, so daß von jeder der geschmeidigen Gestalten sanftklingende Musik ausging. Alle waren jung, und ihre dünnen Schleiergewänder offenbarten ihren herrlichen Körperbau mehr, als daß sie ihn verbargen.
    Mkwawa blickte Conan fragend an. Der König runzelte die Stirn, dann zuckte er die Schulter.
    »Die Tiere sind immer noch benommen von der schlechten Luft, durch die wir flogen«, sagte er. »Sie sollen sich erst ein wenig erholen, ehe wir weiterfliegen. Inzwischen können wir vielleicht etwas von diesen Frauen erfahren, die zumindest nicht gefährlich aussehen. Stellt die Hälfte Eurer Leute als Begleitschutz für mich ab. Die andere soll sich um die Drachen kümmern. Schickt einen Mann auf der Flugechse, die am wachsten aussieht, zurück zu unserer Armee, damit er dort Bescheid gibt und den Weg weist.«
    Der schwarze Offizier erteilte die entsprechenden Befehle. Schließlich gingen Conan, Conn und ein Dutzend Gardisten auf den mysteriösen Bergpalast zu. Conan zupfte nachdenklich an den Spitzen seines Schnauzbarts. Sein Gesicht wirkte unbewegt wie eine Bronzemaske, aber dahinter war er besorgt. War das hier eine ungewöhnliche Art von Falle? Ohne sein gesundes Mißtrauen wäre er nicht so alt geworden. Jedenfalls bestand kein Zweifel, daß irgend etwas faul war, wenn ein Ort innerhalb weniger Herzschläge sein Aussehen wechselte.
     
     
    4
     
    GOLDENER WEIN
     
    Es war der Abend des dritten Tages nach Conans Ankunft in dem aus dem Fels gehauenen Palast – oder vielmehr in der kleinen Höhlenstadt. Ihr Name war Yanyoga, so hatte er erfahren. Königin Lilit hatte den Besuchern ein herrliches Fest versprochen, sobald sie alle Vorbereitungen dazu getroffen hatte. Und nun war der Abend dieses Festes gekommen.
    Auf dem Marmorboden eines großen Saals, umgeben von einer erlauchten Gesellschaft – den Anverwandten und Ministern der Königin –, ruhte Conan in einem weichen Nest aus Seidenkissen und nahm tiefe Schlucke des Honigweins aus einem Trinkhorn. Der Barbar fühlte sich seltsam faul und entspannt. Sein Bauch war mit angenehm gewürzten, köstlichen Speisen gefüllt, und der kühle goldene Wein prickelte durch seine Adern. An einer Seite des großen Saals ließen auch seine schwarzen Gardisten es sich gut gehen.
    Hinter Conan hatte es sich der junge Conn in einem auf Hochglanz polierten Brustpanzer auf den Kissen bequem gemacht. Sein Blick hing an den Tänzerinnen und folgte jeder ihrer verführerischen Bewegungen. Ihre einzigen Kleidungsstücke waren Perlenketten um Taille und Hüften. Conan grinste nachsichtig über die leuchtenden Augen seines Sohnes und schwieg. Es würde sicher nicht mehr lange dauern, bis der Junge auch mit Frauen seine eigenen Erfahrungen machte. Conan war nicht viel älter gewesen, als er sein abenteuerliches Wanderleben begonnen hatte, in dem er schnell die sittenstrenge Einstellung der cimmerischen Dörfer vergessen hatte.
    Die Königin dieses Höhlenpalastes, Lilit, saß getrennt von ihren Gästen auf einem Onyxpodest. Conan hatte sie sehr eindringlich ausgefragt, aber sie behauptete, nichts von Thoth-Amon zu wissen und auch nichts davon, daß der Berg aus der Luft wie ein Totenschädel aussah. Dieses Land, erklärte sie, habe viele Geysire und unterirdische heiße Quellen, aus denen zum Teil sehr ungesunde Dämpfe aufstiegen.
    Mit dieser Erklärung, dachte Conan, muß ich mich wohl einstweilen zufriedengeben. Aber sein Argwohn blieb, obwohl Königin Lilit in der shemitischen Handelssprache, die unter den schwarzen Nationen verbreitet war, glaubhaft erzählt hatte, wie sie und ihre Untertanen in diese Gegend gelangt waren.
    Vor ein paar Jahrhunderten, berichtete sie, hatte der König von Vendhya – ein sehr mächtiger Monarch – eine Handelsflotte nach Iranistan geschickt. Ein Wirbelsturm hatte diese Flotte weit vom Kurs abgebracht und aus dem Meer von Vendhya in den Südlichen Ozean vertrieben. Die Überlebenden waren nicht viele Meilen von Lilits jetzigem Palast entfernt gelandet. Sie waren auf eine Rasse kleiner, gelbhäutiger Eingeborener gestoßen, die sie versklavten und die nun für sie arbeiteten. Die Männer der Handelsflotte hatten die Sklavinnen geheiratet, die von Vendhya als Teil der Ladung mitgeschickt worden waren. Diese Menschen und ihre Nachkommen hatten Yanyoga aus dem weichen Kalkstein dieses Berges gehauen.
    Der Palast war für Conans

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