Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
voneinander.
»Komm, laß uns unsere Waffen holen und gemeinsam in den Tod gehen«, sagte sie und klang sehr glücklich. In diesem Moment verschwand die Sonne ganz unter dem Horizont.
Mit gezückten Schwertern betraten Conan und Achilea die Stadt, die drei Frauen folgten ihnen auf den Fersen. In einiger Entfernung kamen Arsaces' Männer mit Schwertern, Bogen und Armbrüsten. Der Magier schritt als letzter. Sein kristallener Homunculus saß ihm wie ein Lieblingsvogel auf der Schulter.
»Unser Arsaces ist ein vorsichtiger und bedächtiger Mann«, sagte Conan und lächelte.
»Das ist zweifellos die beste Methode, wenn man es mit Feinden wie den seinen zu tun hat«, meinte Achilea. »Mir ist jederzeit ein klares Blutbad und eine scharfe Klinge lieber.«
»O ja, auch ich ... Was ist das?« Plötzlich war die Luft von lautem Rascheln und Flügelschlagen erfüllt. Der Cimmerier blieb stehen.
»Das sind nur die Wirbelwind-Dämonen, die mit ihrem nächtlichen Werk beginnen«, rief Arsaces von hinten. »Kümmert euch nicht um sie. Geht weiter!«
Sie gingen weiter, doch konnten sie nicht so tun, als gäbe es die Dämonen nicht. Man hörte, wie Steine barsten, Glas zersplitterte, und außerdem ein seltsames Zischen. Über allem lag der widerliche ätzende Gestank, an dem sie zu ersticken drohten, als gelbe Nebelschwaden an den Mauern der hohen Bauten herabschwebten, als wären sie Wasserfälle. Sie bildeten eine knöcheltiefe Schicht auf der Straße. Die Haut an den Füßen brannte und juckte.
»Crom, weg von hier!« rief Conan und lief zur nächsten Treppe. Achilea und ihre Frauen folgten ihm geschwind wie Rehe. Die Söldner waren langsamer, da Rüstungen und Wüstengewänder sie behinderten. Der Magier schritt würdevoll hinterdrein, ohne sich etwas anmerken zu lassen.
In den oberen Teilen der Stadt war die Luft noch rein. Bald erreichten sie den großen Platz vor dem Tempel. Das Tempelportal stand offen. Im Innern sahen sie Licht flackern.
»Wir bekommen gleich Besuch«, sagte der Cimmerier. »Seid ihr bereit?«
»Ich bin stets bereit«, antwortete Achilea und legte die langen Finger fester um den Schwertgriff. Hinter ihnen nahmen die Söldner Aufstellung, und auf den umliegenden Gebäuden sammelten sich andere Wesen.
»Ich hasse die Vorstellung, auf derselben Seite wie diese Dinger zu kämpfen«, sagte Conan leise.
»Wenn die Feinde zahlenmäßig weit überlegen sind, kannst du dir deine Verbündeten nicht aussuchen.«
»Los!« rief der Cimmerier. Jetzt gab es kein Zaudern mehr. Gut oder schlecht – es war an der Zeit, das nächtliche Werk zu beginnen. Sie waren keine zwölf Schritte marschiert, als die Krieger mit gellendem Kriegsgeschrei aus dem Tempel hervorbrachen. Dann sausten Pfeile und Bolzen durch die Luft, doch bei der Dunkelheit trafen nur wenige ihr Ziel. Viele der Kämpfer aus dem Untergrund hielten Fackeln hoch, doch waberten in ihrem Schein die Schatten und verschlechterten die Sicht.
Die ersten Krieger, die den Cimmerier und die Amazonenkönigin erreichten, sanken sofort schreiend in ihrem Blut zu Boden. Die Söldner schwärmten aus und machten von den Waffen guten Gebrauch. Die Kämpfer von unten waren kleiner und daher im Nahkampf benachteiligt. Dafür waren sie zahlenmäßig weit überlegen. Zwei der Söldner Arsaces' fielen, ein dritter schrie auf, als ihm ein Bolzen das Auge durchbohrte. Dann griffen die Wirbelwind-Dämonen in den Kampf ein.
Der Cimmerier hatte sich auf zwanzig Schritte ans Tempelportal vorgekämpft, als ihn plötzlich stinkende, flügelschlagende Gestalten umringten. Ihr genaues Aussehen vermochte Conan nicht zu erkennen – und er war nicht sicher, ob er das wollte. Innerhalb weniger Augenblicke flogen ihm blutige Fleischfetzen um die Ohren, die nicht von stählernen Waffen herrührten. In Panik wichen die maskierten Krieger und Kriegerinnen zurück. Die Dämonen zerfetzten ihnen die Rücken mit den langen Klauen. Es war ein verzweifelter Kampf und kein Platz für Nettigkeiten.
Im Tempel brannten Fackeln. Riesige Flammen loderten aus den Handflächen der Bronzegöttin. Vor dem Eingang in die Unterwelt stand Abbadas und schrie seine Krieger an. Seine Stimme verriet wachsende Angst und Panik.
»Nein! Kämpft, ihr Würmer! Sie zerstören die Stadt, aber es ist noch nicht Zeit. Der Große Zauber des Unwandelbaren muß noch eine Weile länger erhalten werden.« Seine Worte verhallten ungehört, da die Söldner und Wirbelwind-Dämonen bereits in den Tempel eingedrungen
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