Conan-Saga 51 - Conan und die Amazone
Sicherheitsvorkehrung. Seit dem Sturz Janagars lagen sie tief unter dem Sand der Wüste begraben. Doch ab und zu wurden einer oder zwei zufällig an die Oberfläche gerufen. Daher stammen die Legenden der Wüstennomaden. Diese Dämonen wurden unruhig, als andere Sicherheitsvorkehrungen in Gang gesetzt wurden, und sind in den letzten Monaten wieder aufgetreten. Sie sind dumm und morden blindlings, wie ihr bei dem Massaker des Stammes gesehen habt, auf den ihr gestoßen seid. Wahrscheinlich wurden noch andere ihre Opfer.«
Arsaces hielt kurz inne. Dann fuhr er mit eisigem Blick fort. »Eigentlich ist es eine Großtat, jemanden zu töten. Wenn ein einzelner Mann gegen zwei Gegner in der Dunkelheit kämpft, den einen tötet und den anderen schwer verwundet, ist das eine Heldentat. Eines der Fragmente über die Sicherheitsvorkehrungen enthielt den Zauberspruch, diese Dämonen zu entfesseln. Deshalb kontrolliere ich sie jetzt. Sie können noch mehr als nur töten. Mit ihren Klauen können sie Steine zerfetzen, und ihre ätzende Körperflüssigkeit löst nicht nur Stein, sondern auch Metall und Glas auf. Mein Abschaum da draußen« – er deutete verächtlich auf seine Söldner – »kann zwar töten, ist aber jeder harten Arbeit abhold. Die Wirbelwind-Dämonen vermögen nur in der Dunkelheit tätig zu werden, deshalb zerstören sie Janagar nachts.«
»Wie lange werden sie brauchen, um das Werk zu vollenden?« fragte der Cimmerier.
»Nicht lange. Es ist nicht nötig, die Stadt vollkommen zu zerstören, um den Zauber des Unwandelbaren zu entkräften. Jetzt schon ist er ernsthaft geschwächt.«
»Noch etwas«, sagte Achilea. »Als wir Amram fanden – oder besser gesagt, als er uns fand –, sprach er von einem Zauberer namens Firagi, den er angeblich nach Janagar geführt hatte. Was das nur eine seiner vielen Lügen?«
Ein Lächeln huschte um die Mundwinkel des Magiers. »Nichts, was er sagt, ist vollkommen erlogen. Aber man darf ihm auch nie ganz glauben. Der Mann, den ihr als Amram kennt, ist der Zauberer Firagi.«
»Crom!« fluchte der Cimmerier. »Ist hier überhaupt nichts so, wie es aussieht! Ich hielt mich für einen guten Menschenkenner und hätte geschworen, er sei ein entlaufener Sklave, ein dem Henker entkommener Schurke aus Koth.«
»Das ist er neben anderem auch. Erinnert ihr euch, daß ich von den Einzelgängern unter den Magiern sprach, die auf eigene Faust Janagar suchen? Firagi war einer von diesen. Während seines äußerst bunten Lebens diente er als Sklave einem stygischen Magier. Von ihm erlernte er ein wenig der thaumaturgischen Kunst. Er hat einen schnellen Verstand und ein Talent, in Rollen zu schlüpfen. Viele Jahre lang war er ein Schmeißfliegen-Zauberer, den wir alle verachteten. In der Bruderschaft wurde er nur geduldet, weil er amüsant und zuweilen nützlich sein kann. Ein echter Schurke vermag oft Möglichkeiten zu erkennen, welche einem traditionellen Magier verschlossen bleiben.«
Wieder lächelte Arsaces. »Auf alle Fälle entdeckte Firagi-Amram eines der ersten Bruchstücke: ein Gefäß mit eingravierten Schriftzügen, das in Keshan ein Fischer vor fünf Jahren in einem See mit dem Netz heraufholte. Der Gauner Firagi kaufte es ihm ab und entschlüsselte insgeheim die Schrift. Damit hatte er eine der besten Beschreibungen über Janagar und seine Lage. Als das Gefäß zur Bruderschaft gelangte und diese sie mit anderen Informationen verglich, war er längst auf dem Weg zur geheimen Stadt.«
»Warum hat er das Gefäß nicht behalten oder zerstört?« fragte Achilea.
»Das konnte er nicht. Diese Bruchstücke bergen ungemein starke Zauber. Er vermochte das Gefäß nicht lange in seiner Nähe zu ertragen. Deshalb ließ er es in der Wildnis liegen, sobald er die Geheimnisse entschlüsselt hatte. Doch wie es mit derartigen magischen Gegenständen oft geschieht, wurde das Gefäß schon bald gefunden und zur Bruderschaft gebracht.«
»Was ist mit dieser Bruderschaft?« fragte Conan.
»Es ist eine lose Verbindung zwischen den Meistern der thaumaturgischen Künste. Oft arbeiten wir allein, aber oft geraten wir in große Gefahr. Dann treffen wir uns und werfen unser gesamtes Wissen zusammen. Wir nennen es eine Bruderschaft. Viele von uns sind rastlos tätig, seit die Sicherheitsvorkehrungen in Gang gesetzt wurden. Fast alles, was wir über Janagar wissen, ist das Ergebnis unserer Forschungen seit diesem Zeitpunkt. Man wählte mich, um die Bruderschaft während der letzten Phase des
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