Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)
Conni nicht. Ganz und gar nicht. Aber versuchen will sie es doch.
Also nickt sie nur und klopft Josefina den Hals.
„Was die anderen können, kannst du doch auch?“, flüstert sie ihrem Pony zu.
„Na, dann viel Glück, ihr beiden“, ruft Herr Binz aufmunternd. „Ich wette, das schafft ihr!“
Na, hoffentlich. Conni holt tief Luft. Sie muss jetzt ganz ruhig bleiben. Wenn Josefina merkt, wie aufgeregt sie ist, springt die bestimmt nicht.
Entschlossen reitet sie los. Zuerst traben sie über die Stangen, dann übers Cavaletto und das erste Hindernis. So weit, so gut. Conni galoppiert los. Sie müssen es schaffen. Jetzt oder nie!
Conni geht in den leichten Sitz und Josefina springt. Übers erste Hindernis, ein Galoppsprung dazwischen, dann über das zweite. Sie haben es geschafft!
Am liebsten würde Conni eine Runde jubelnd über den Platz galoppieren. Aber das geht natürlich nicht. So pariert sie durch, bringt Josefina vor den Prüfern zum Stehen und verabschiedet sich mit einem Gruß, bevor sie vom Platz reitet.
Anna rennt auf sie zu. „Super! Das hat du klasse gemacht!“
„Echt toll“, staunt auch Liska.
Conni schwingt sich aus dem Sattel.
„Das hast du nur uns zu verdanken“, ruft Lars und kommt mit Moritz zu den Mädchen herüber.
„Wieso das denn?“, fragt Conni erstaunt.
„Weil wir die Daumen gedrückt haben“, meint Moritz. „Hier!“
Lars und er zeigen ihre Daumen. Conni beugt sich vor, als ob man irgendwas sehen könnte.
„Oje, sind die platt!“ Conni grinst. „Na, dann vielen Dank!“
„Was macht ihr denn? Noch seid ihr nicht fertig!“ Herr Behrens winkt ihnen zu. „Die erste Abteilung reitet gleich in der Halle!“
Conni, Liska und Anna schauen sich an.
„Das schaffen wir locker“, meint Liska.
„Klar doch!“ Conni lacht. „Das ist jetzt die reinste Erholung!“
Und wirklich, nach dem Springen ist das Reiten der Hufschlagfiguren ein Kinderspiel.
Conni achtet auf den richtigen Sitz und eine gute Haltung. Alles, was Frau Behrens ihnen in den vorangegangenen Tagen beigebracht hat, versucht sie zu beherzigen. Und es klappt wie am Schnürchen.
Auch bei den Jungs läuft alles prima. Und Herr Binz hat nichts dagegen, dass auch Amadeus mitmacht, der natürlich wieder einen extra Applaus einheimst.
Am Schluss stellen sich alle Reiter in der Halle auf.
Herr Binz erhebt sich. „Ihr habt alle bestanden“, sagt er feierlich.
„Wirklich? Ich auch?“, stammelt Conni. Sie kann es kaum fassen – nach so vielen Wiederholungen.
„Ich habe alle gesagt!“ Herr Binz lächelt.
Conni könnte platzen vor Glück!
Ein Lieblingspony zu viel?
Nacheinander bekommt nun jeder Prüfling eine Urkunde und einen kleinen, roten Hufeisen-Anstecker. Und für ihre Ponys gibt es wunderschöne, rote Schleifen.
„Wie gut, dass ich immer welche als Ersatz dabeihabe“, meint Herr Binz und zaubert noch eine weitere Schleife für Amadeus hervor.
„Ganz ohne Reiter hast du den praktischen Teil des Großen Hufeisens bestanden“, lobt er das Pony. „Und ich bin mir sicher, den theoretischen hättest du auch hinbekommen. Schließlich wisst ihr Ponys ja am besten, was euch guttut!“
Amadeus tanzt vor Freude. Und auch Max kann nicht anders und tänzelt neben Moritz hin und her.
Frau Behrens erhebt sich. „Ich habe noch zwei Sonderpreise zu vergeben“, verkündet sie. „Und die gehen an Moritz und Conni.“
Verblüfft schauen sich die beiden an.
„Die zwei haben unserer Karlina und ihrem Fohlen nämlich das Leben gerettet! Deswegen müsst ihr für den nächsten Kurs, den ihr hier bei uns macht, nichts bezahlen. Dazu seid ihr eingeladen!“
Conni weiß gar nicht, was sie sagen soll. Damit hat sie überhaupt nicht gerechnet.
„Das ist ja …“, stammelt sie. „Vielen Dank!“
„Ich muss euch danken“, sagt Frau Behrens und kommt zu Conni und Moritz herüber, um ihnen herzlich die Hände zu schütteln.
Dann werden noch Fotos gemacht. Die ganze Reitgruppe stellt sich auf. Und alle lachen glücklich in die Kameras.
Die Eltern kommen, um zu gratulieren.
„Das hast du wirklich toll gemacht“, staunen Mama und Papa und nehmen ihre Conni in den Arm.
Danach macht Papa noch ein Foto von Conni und Josefina, die stolz die schöne, rote Schleife trägt.
„Das Foto hänge ich zu Hause über mein Bett!“, verrät Conni ihrem Pony.
Und obwohl es Conni Josefina nur ganz leise zugeflüstert hat, hat es Lars doch aufgeschnappt.
„Mach ihr doch noch einen Abzug für den Stall“,
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