Conni-Erzählbände, Band 22: Conni und das neue Fohlen (German Edition)
ihr Pony an. Im Galopp springt Josefina vorbildlich über beide Hindernisse.
Alle klatschen. Am lautesten applaudiert Anna.
Conni strahlt. Sie hat es geschafft, den ganzen Parcours, gleich im ersten Durchgang!
„Super gemacht!“ Glücklich klopft sie Josefina den Hals.
„Na, siehst du, es geht doch!“, lobt Herr Behrens.
Conni nickt. Nur schade, dass nicht schon heute die Prüfung war!
Der verflixte Doppelsprung
Am nächsten Tag wird es ernst.
„Eigentlich kommen die theoretischen Fragen erst nach dem Reiten dran“, erklärt Herr Behrens, kaum dass sie die Frühstücksteller abgeräumt haben. „Aber wir stellen die Reihenfolge heute ausnahmsweise um. Am Vormittag machen wir die theoretische Prüfung und testen die Praxis wie Aufsatteln, Führen und so weiter. Die beiden Reiterprüfungen, Dressur und Springen, machen wir dann am Nachmittag, wenn eure Eltern da sind. Denn die wollen bestimmt zugucken.“
Oje, Conni weiß gar nicht, ob sie sich darüber freuen soll oder nicht. Klar ist es toll, wenn Mama und Papa zugucken. Aber mit Publikum ist es natürlich noch aufregender.
Eine Stunde später treffen sich alle vor dem Stall.
Conni fällt fast in Ohnmacht. Nicht die Behrens nehmen die Prüfung ab, sondern ein Reitlehrer aus einem Nachbarstall.
„Ich bin Thomas Binz“, stellt er sich freundlich vor. „Dann wollen wir mal sehen, was ihr so könnt!“
Stern ist das Prüfungspony. Jeder muss es die enge Stallgasse entlangführen, wenden und wieder zurückbringen. Sie müssen zeigen, dass sie ein Pony richtig anbinden und putzen können. Und natürlich, wie man es auftrenst und sattelt. Obwohl das alles Dinge sind, die Conni hier auf dem Ponyhof jeden Tag macht, ist sie schrecklich aufgeregt.
Dann will Herr Binz noch alles über die Pflege und Ausrüstung der Ponys wissen, über Fütterung und Pferdehaltung, über Pferdeverhalten und Tierschutz. Danach fragt er sie über Bahnregeln, den richtigen Sitz und Hilfen aus. Dabei nimmt er zum Glück nur dran, wer sich meldet. Doch bei fast jeder Frage gehen alle Finger hoch.
„Ihr kennt euch ja wirklich aus“, meint Herr Binz schließlich. „Den Teil der Prüfung habt ihr schon mal bestanden.“
„Hurra!“ Jubelnd laufen alle zum Mittagessen.
„Lecker, Spaghetti!“, freut sich Conni. Sie hat Riesenhunger – ganz anders als Anna.
„Ich glaub, ich kann gar nichts essen“, meint die und starrt auf ihren vollen Teller.
„Wieso nicht?“, fragt Lars mit vollem Mund.
„Gleich kommen die Eltern und dann geht’s los!“, stammelt Anna aufgeregt.
„Der erste Teil hat ja schon prima geklappt“, meint Liska. „Da kriegen wir den Rest ja wohl auch noch hin!“
„Meinst du?“
„Klar. Wenn, dann müsste ich mir Sorgen machen. Aber du doch nicht!“ Conni saugt eine Nudel durch die gespitzten Lippen.
Liska macht es gleich nach. In Rekordschnelle verschwindet der lange Spaghetti in ihrem Mund.
„Los, um die Wette“, meint Conni.
Und jetzt schlürfen alle mit: Liska, Conni, Moritz und Lars. Nur Anna zieht die Augenbrauen hoch und rollt ihre Nudeln ordentlich um die Gabel. So isst man Spaghetti!
Um halb drei kommen die ersten Zuschauer. Annas Eltern sind zuerst da. Und gleich danach treffen Mama, Papa und Jakob ein.
„Hoffentlich bist du nicht enttäuscht, dass wir doch nicht vergessen haben, dich abholen?“, begrüßt Papa Conni augenzwinkernd.
„Total enttäuscht!“ Conni grinst.
Aber Spaß beiseite: Jetzt, wo sie sich wieder mit Anna vertragen hat, wären ein paar Tage länger auch nicht schlecht.
Jakob darf noch zusehen, wie Conni Josefina aufsattelt und fürs Turnier fertig macht.
„Viel Glück, meine Große!“ Mama und Papa nehmen sie noch einmal in den Arm. „Das machst du bestimmt toll!“
„Na, hoffentlich“, meint Conni. So ganz sicher ist sie sich nicht. Vor allem, was das Springen betrifft. Und damit geht es gleich los.
Conni ist ausgerechnet als Erste dran.
Sie holt noch einmal tief Luft und zieht den Sattelgurt fest. Irgendwie wird sie das schon schaffen. Schließlich hat es bei der Probe ja auch geklappt!
Trotzdem ist es etwas anderes mit Publikum. Alle stehen gespannt um den Zaun und starren sie an. Conni versucht, nicht darauf zu achten.
Sie reitet auf den Platz und grüßt, genauso wie sie es geübt haben. Auf ein Zeichen hin reitet sie los, zuerst eine Runde auf dem Hufschlag. Dann nimmt sie das erste Hindernis. Von den Stangen auf dem Boden lässt sich Josefina nicht aus der Ruhe bringen. Schon
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