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Cordina's Royal Family 1-4

Cordina's Royal Family 1-4

Titel: Cordina's Royal Family 1-4 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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die Kante des Schreibtischs sinken. „Vielen Dank.“
    Gabriella stellte ihren Kaffee beiseite und bemerkte, dass Eve inzwischen drei Tassen getrunken hatte. Und Kaffee, dachte sie, wird die Nerven meiner Freundin nicht gerade beruhigen. Die Liebe machte Wracks aus den Menschen, wie stark sie angeblich auch waren. Vor nicht allzu langer Zeit befand sie sich in dem Gefühlschaos, Liebe herbeizusehnen und sich gleichzeitig davor zu fürchten.
    „Liebst du Alex?“
    Liebe! Das stärkste Wort. Es wäre leicht gewesen, es abzustreiten.
    Ehrlichkeit erforderte mehr Anstrengung. Gabriella verdient es, die Wahrheit zu hören, dachte Eve. „Ich habe mir noch nicht erlaubt, darüber nachzudenken.“
    „Mit Nachdenken hat Liebe wenig zu tun, aber ich werde dich nicht weiter bedrängen.“
    Voller Zuneigung beugte Eve sich zu Gabriella und berührte ihre Hand.
    „Brie, du kannst mich gar nicht bedrängen.“
    „Doch, das könnte ich“, erwiderte Gabriella fröhlich.
    „Und es ist sehr verlockend. Aber stattdessen erinnere ich dich daran, dass Alex sehr hart daran arbeiten musste, sich einer Panzer anzulegen, um seine Gefühle zu beherrschen. Das Land braucht einen starken, objektiven Regenten. Es ist nicht immer leicht für ihn oder für die Menschen, die ihm nahe stehen.“
    „Brie, das Entscheidende sind nicht meine Gefühle für Alex.“
    „Für jene von uns, die ihr Schicksal selbst bestimmen, sind Gefühle immer das Entscheidende.“
    „Ich wünschte, es wäre so einfach.“ Dann könnte sie die Tür öffnen, wenn auch nur für einen Augenblick, und ihre eigenen Gefühle, ihre eigenen Bedürfnisse prüfen, sich damit konfrontieren. Das wagte sie nicht.
    Sie könnten sehr viel stärker sein als sie selbst. Es geht um Selbstschutz, sagte sie sich. Um Selbstvertrauen. Ums Überleben. Doch daran wollte sie nicht denken.
    „Brie, so sehr mir deine Familie auch am Herzen liegt, ich kann es mir nicht leisten, mich emotional mit jemandem einzulassen, der Land und Pflicht über mich stellen muss. Das klingt selbstsüchtig, aber …“
    „Nein, das klingt menschlich.“
    „Danke. Weißt du, wenn …“ Sie unterbrach sich, als das Telefon auf ihrem Schreibtisch läutete. „Nein, geh nicht“, bat sie, als Gabriella aufstehen wollte. „Warte einen Moment. Hallo!“
    „Eve Hamilton?“
    „Ja.“
    „Sie stehen der Fürstenfamilie nahe. Wenn Ihnen an deren Wohlergehen etwas liegt, richten Sie ihnen aus, sie sollen eine Warnung beherzigen.“ Die Stimme ließ Eve genau wie die Worte erstarren.
    Sie klang mechanisch, geschlechtslos.
    „Wer spricht da?“
    „Einer, der Gerechtigkeit sucht. Das ist eine Warnung. Und es wird nur diese eine geben. François Deboque muss innerhalb von achtundvierzig Stunden aus dem Gefängnis entlassen werden, sonst stirbt ein Mitglied der Fürstenfamilie von Cordina“, sagte die Stimme.
    Eve stockte der Atem. Sie warf Gabriella einen Blick zu. Ihre Freunde, ihre Familie! Die Drohung war gegen Menschen gerichtet, die sie liebte. Sie umklammerte den Hörer fester und zwang das Entsetzen beiseite. „Nur ein Feigling spricht Drohungen anonym aus.“
    „Eine Warnung“, verbesserte die Stimme. „Und ein Versprechen. Achtundvierzig Stunden.“
    Das leise „Klick“ hallte immer wieder in Eves Kopf nach, nachdem sie den Hörer betont langsam zurückgelegt hatte.
    Angst! Weil Gabriella sie fühlte, stand sie auf und ergriff Eves Hand.
    „Was ist los?“
    Als Eve ihre Aufmerksamkeit wieder auf Gabriella richtete, sah sie die Anspannung trotz des Versuchs der Prinzessin, Haltung zu bewahren. Sie stand rasch auf. „Wo sind deine Leibwächter?“
    „Auf dem Korridor.“
    „Dein Wagen steht draußen?“
    „Ja.“
    „Mit Fahrer?“
    „Nein, ich bin selbst gefahren.“
    „Wir müssen zum Palast. Einer deiner Leibwächter sollte uns begleiten.
    „Ich erkläre dir al es unterwegs.“
    In Fürst Armands Arbeitszimmer führten drei Männer ein ernstes Gespräch.
    Rauchschwaden hingen im Raum, ihr Geruch vermischte sich mit dem frischer Blumen und alten Leders. Die Atmosphäre in einem Raum wurde oft von dem Mann bestimmt, der ihn bewohnte. Dieser hier verriet Macht, unauffällig, unbestreitbar. Hier wurden Entscheidungen selten überstürzt und niemals gefühlsmäßig getroffen. Wenn der hitzige Streit vorüber, der Kummer aus den Gesichtern verschwunden war, konnte man hier getroffene Entscheidungen nicht mehr bedauern.
    Fürst Armand saß hinter seinem Schreibtisch und hörte seinem

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