Cordina's Royal Family 1-4
schön, vielleicht war ich nicht schockiert, aber ich war überrascht.“
„Hast du seinen Kuss erwidert?“
Wäre es um einen anderen Mann gegangen, hätte Eve gelacht. „Wirklich, Brie, darauf kommt es doch wohl nicht an.“
„Oh doch, darauf kommt es an, aber es geht mich nichts an.“
„Das habe ich nicht gemeint.“
„Hättest du aber meinen sollen.“ Gabriella probierte ihren Kaffee. „Na ja, wenn du über Alex verärgert bist, muss wohl mehr als ein Kuss dahinter stecken.“
Eve versuchte sitzen zu bleiben, stand jedoch auf und ging auf und ab.
„Er hat mich nur wegen Bennett geküsst.“
Gabriella stellte ihren Kaffee wieder weg. „Ich erscheine nur ungern begriffsstutzig, aber was hat Bennett mit Alex und dir zu tun?“
„Typisch Mann“, sagte Eve, während sie hin und her lief. Ihr übergroßes Hemd flatterte ihr bei jeder Bewegung um die Hüften. Sie hatte sich vorgenommen, nicht mehr daran zu denken. Sie hatte sich geschworen, sich, falls sie daran denken sollte, nicht aufzuregen. Das war’s dann wohl mit Schwüren. Sie gestikulierte mit ihrer Tasse herum, so dass der Kaffee beinahe überschwappte. „Alex ist wie ein kleiner Junge, der einen leuchtend roten Ball haben will, weil er einem anderen kleinen Jungen gehört. Nun, ich bin kein leuchtend roter Ball.“ Sie knallte ihre Tasse auf die Untertasse. „Ich gehöre niemandem.“
Gabriella hing eine Weile der Stil e nach, dann nickte sie langsam. „Ich glaube, ich kann dir folgen. Unterbrich mich, wenn ich mich irre. Du denkst, Alex wollte dich verführen, weil er annimmt, Bennett hätte es bereits getan.“
„Ja, genau!“
„Eve, das ist absurd.“
„Und ob! Das Gleiche habe ich Alexander in etwas drastischeren Worten gesagt.“
„Nein, nein, nein.“ Gabrielle war ausgesprochen amüsiert und lachte sich halb tot über Eves Entrüstung. „Ich meinte, es ist absurd, zu glauben, dass Alex und Ben sich jemals in der Kunst geübt haben, dem anderen immer um eine Nasenlänge voraus zu sein. Das ist einfach nicht ihre Art.“
Mit Verständnis hatte sie nicht gerechnet. In der Familie hielt man zusammen, aber Gabriella war eine Frau. Und sie sollte wie eine Frau reagieren. „Wie erklärst du dir dann, dass er behauptete, ich hätte mit Ben geschlafen?“
„Alex hat das gesagt?“
„Allerdings. Glaubst du, ich hätte mir das eingebildet?“
Ein wenig Sorge mischte sich in Gabriellas Belustigung. „Nein, natürlich nicht. Ich dachte, du hättest etwas missverstanden, Und ich glaube es noch immer.“
„Es war sehr klar, Brie. Alex denkt, Ben und ich … Vielleicht denkt das jeder.“
„Jeder, der dich und Bennett zusammen sieht und dich kennt, weiß, dass es nur Zuneigung und Freundschaft ist.“ Es zuckte um ihre Lippen. „Jeder, der klar sehen kann.“
„Du verzeihst mir, wenn ich das nicht so amüsant finde wie du.“
„Ich freue mich ganz einfach, dass Alexander eine Beziehung mit jemandem hat, den ich respektiere und der mir etwas bedeutet.“
„Wir haben keine Beziehung.“
„Hmmm.“
„Sag nicht hmmm – du erinnerst mich an Chris.“
„Gut. Das heißt, dass du mich als Schwester siehst und auf meinen Rat hörst.“
Jetzt war Eve amüsiert. „Chris wäre die Erste, die dir sagt, dass ich das kaum jemals tue.“
„Dann mach eine Ausnahme, Eve. Ich weiß, wie es ist, wenn man Gefühle für jemanden entwickelt, der anscheinend nicht der Richtige für einen ist.“
„Ich habe nie behauptet, ich hätte Gefühle“, sagte Eve langsam. „Aber nur einmal angenommen, ich hätte welche. Alexander ist nicht der Richtige für mich. Und ich bin nicht die Richtige für ihn. Ich habe Bindungen an ein anderes Land. Ich mache gern etwas, wann und wie ich es will, ohne darüber nachzudenken, wie es für die Presse aussehen könnte. Ich bin noch niemals gut mit Regeln zurechtgekommen, was ich dadurch bewies, dass ich mich in der Schule miserabel gehalten habe. Alexander lebt nach Regeln. Er muss es.“
„Stimmt.“ Gabriella nickte und trank einen Schluck Kaffee.
„Weißt du, Eve, deine Argumente sind absolut richtig und nachvollziehbar.“
„Tatsächlich?“ Sie hatte ein flaues Gefühl in der Magengegend.
„Ich sagte, ich verstehe dich, und das tue ich auch. Bei dem Mann, für den ich Gefühle hatte, waren die Argumente die Gleichen und genauso richtig.“
Eve schenkte noch mehr Kaffee ein. „Was hast du gemacht?“
„Ich habe ihn geheiratet.“
Eve unterdrückte ein Lächeln und ließ sich auf
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