Corina 02 - Dämonisch Ergeben
sie anständig aussehen ließ, solan ge sie sich nicht umdrehte. »Aber ich verliere die Kleidung bei jeder Verwandlung. Mein Drachenselbst ist in die Pubertät gekommen und wächst wie verrückt.«
Ich sah von der Schublade mit den Schürzen - ich wusste gar nicht, dass wir welche hatten - zu der Frau, die jetzt eine davon trug. »Dein Drachenselbst?«
Mit dem Handrücken strich sie sich rote Strähnen aus der Mit dem Handrücken strich sie sich rote Strähnen aus der Stirn. »Ich bin eine halbe Dunkelelfin, Dory. Das weißt du doch!«
»Ja, aber .... Du hast nie gesagt, was für eine Art von Dunkelelfin!«
»Bis vor Kurzem wusste ich es gar nicht, und außerdem ist es nicht unbedingt etwas, über das man gern redet.« In einer anderen Schublade entdeckte die Frau mit der Schürze eine Schachtel Aspirin und blickte kurzsichtig darauf hinab. Diese hübschen grünen Augen waren immer kurzsichtig gewesen, und ich schätzte, als Drache fiel einem das Tragen von Brille n schwer.
Ich stand langsam auf und versuchte, meine Gedanken zu ordnen. »Claire?«
»Wen hast du erwartet?«, erwiderte sie. »Attila, den Hunnen?«
Ihr Blick richtete sich auf das Messer, das ich noch immer in der Hand hielt und von dem Blut, nichtmenschlich schwarz, auf die Fliesen des Küchenbodens tropfte. Drachenblut war korrosiv, was vermutlich erklärte, warum die halbe Klinge fehlte und die Fliesen wie von Mäusen angeknabbert aussahen. Ich ging zur Spüle, wusch die Reste des Messers ab und hängte es zu den anderen an der Wand.
Das schien die Rothaarige zu beruhigen, denn sie zog etwas hinter ihren Beinen hervor und setzte es auf einen Küchenstuhl. Es musste im Flur hinter ihr gewesen sein, denn ich sah es jetzt zum ersten Mal. Langsam näherte ich mich dem Tisch und betrachtete das neue Problem.
Das kleine flachsköpfige Geschöpf schien menschlich zu sein.
Er - ich nahm an, dass es ein Knabe war, wegen der schicken, tunikaartigen blauen Kleidung, die er trug - schien etwa ein Jahr alt zu sein. Dennoch erwiderte er meinen Blick mit ruhiger Gelassenheit und wirkte erstaunlich gefasst, wenn man bedachte, was gerade geschehen war. »Was ist das?«, fragte ich, als er ein bisschen Speichel auf seinen hübschen blauen Dress sabberte.
Claire schluckte eine Aspirin, ohne nachzuspülen. »Der Erbe des Throns im Feenland.«
»Der Erbe des Feenlandthrons hat gerade gesabbert.«
»Das macht er oft. Weil er Zähne kriegt.«
Ich blinzelte. »Er kriegt Zähne und spuckt?«
»Was hast du erwartet?«
Ich winkte mit beiden Armen. »Das!«
»Du meinst dieses Geräusch?«
»Ja! Das schreckliche Kreischen, das einfach kein Ende nimmt und .... «
»Es stammt von einem Baby?«
»Von einem kleinen Duergar. Beziehungsweise von einem halben kleinen Duergar«, sagte ich. »Die andere Hälfte ist ein Brownie. Angeblich. Inzwischen vermute ich, dass es mehr ein Banshee sein dürfte.«
»Du meinst das kleine Ding, das du bei der Auktion an dich genommen hast?« Die Frau fand eine Schachtel mit Heftpflastern und klebte sich eins auf den Zeh. Na schön, dass sie wusste, wo die Schürzen und der andere Kram lagen .... Vielleicht war es einfach nur Dusel gewesen. Aber es gab nicht viele Leute, die Kenntnis davon hatten, woher der Duergar stammte. Die magische Auktion war ausgesprochen illegal und sehr geheim gewesen. Kein Wunder, immerhin waren verbotene Kreuzungen übernatürlicher Geschöpfe versteigert worden, einige von ihnen sehr gefährlich. Ich hatte überhaupt nichts davon geahnt, bis ich mitten hineingeplatzt war.
So seltsam es auch sein mochte, das war tatsächlich Claire.
»Ja«, antwortete ich, den Kopf voller Fragen. Über einen Monat hatte ich sie nicht gesehen. Seit ihrem Verschwinden schien sie einige neue Fähigkeiten entwickelt zu haben.
»Aber der Duergar hatte doch schon Zähne«, wandte Claire ein und sah mit gerunzelter Stirn in den leeren Kühlschrank.
»Das waren seine Milchzähne. Ich hab sie überall im Haus gefunden. Jetzt wachsen ihm die richtigen Zähne, und .... Claire, ich glaube, ich werde verrückt.«
»Du wirst nicht verrückt.«
»Eben habe ich dich als Drachen gesehen!«
»Du hättest mich nicht erschrecken soll en!« Sie öffnete den Brotkasten und starrte auf die vielen Rechnungen darin. »Hast du nichts zu essen im Haus?«
»Ich hab was mitgebracht.«
Claires Blick ging zu den beiden großen Tüten, die den Duft Claires Blick ging zu den beiden großen Tüten, die den Duft Claires Blick ging zu den beiden
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