Coruum Vol. 2
diese Nachricht gefunden wird. Hoffentlich sind die Coruumer noch nicht abgereist. Die Antworten, die ihr braucht, König von Restront, liegen im Enchrome-System, im geschützten Kommunikationszentrum auf Enchrome III. Mit dieser Nachricht wird Oldo Merceer Euch trauen. Ich habe die Koordinaten dieser Nachricht angehängt, wie auch die Parameter zur Kontaktaufnahme mit den Thieraports der anderen Troyians, sollte es sie doch noch geben. Es ist entscheidend, die Einigkeit im Roten Nebel zu wahren. Nur dann werden die Sole-Sourcer uns vertrauen und den Kontakt wieder aufnehmen. Das werden sie im Regelfall nur zu den drei Troyians gleichzeitig machen oder zu dem Thieraport auf Enchrome III!«
Harkcrow fuhr sich mit einer Hand über die Stirn und strich dabei etwas Blut auf sein Gesicht.
»Und nun zur Aufgabe der Coruumer.«
Treerose stand andächtig vor dem aufragendem Thieraport, an dessen Bedienfeld einige Lichter den Empfang diverser Koordinaten bestätigten.
»Die Sole-Sourcer rechnen mit einer dritten Katastrophe von weit größerem Ausmaß als die vorangegangenen vor neunundneunzigtausend und vierundvierzigtausend Jahren. Sie befürchten eine Intensität, die sie auch in ihrer jetzigen Region bedrohen wird. Diese würde natürlich alle Nebel-Zivilisationen vollkommen zerstören.
Troyian Bengsten Treerose hat im Jahr 26890 den Auftrag erhalten, mit Hilfe der Troyians des Zentrums und der Nebelwelten eine Auswahl besonders begabter Menschen aus den Kulturen des Roten Nebels für eine spezielle Ausbildung zusammenzustellen. Dreizehn Jahre später ist diese Gruppe als Keimkultur vom Extraktionscorps des Zentrums auf Ruthpark angesiedelt worden. Der Farmplanet war Bengsten von den Sole-Sourcern vorgegeben worden. Diese Kultur sollte sich in den folgenden Jahren isoliert vom Roten Nebel neu entwickeln und bestimmte Phasen ihrer Evolution erneut durchlaufen. Es sind zwei Extraktionen geplant: eine habe ich soeben durchgeführt, eine weitere ist in fünfhundert Jahren vorgesehen – sollte der Asteroid sein Ziel verfehlen. Das Ziel der Coruumer sind die Sole-Sourcer. Sie scheinen seit Jahrtausenden an einer Art technologischer Stagnation oder sogar Degeneration zu leiden – allerdings auf einem für uns unvorstellbarem Niveau. Die Coruumer sollen ihnen helfen, einen neuen Technologiesprung zu schaffen, der die Katastrophe endgültig abwenden könnte. Dazu soll die Hälfte der Kultur in die Organisation eingehen – ich habe sie Pretaia genannt – und die andere Hälfte wird zu den Sole-Sourcern reisen. Alle Details hierzu sind auf Enchrome III.«
Eine Alarmsirene begann durch die Aufzeichnung zu donnern. Harkcrow biss die Zähne zusammen.
»König von Restront, lege all deine Macht in die Vollendung dieser Aufgabe und vergib mir meinen unverzeihlichen Fehler! Nur die Einheit des Roten Nebels wird das Überleben der Kulturen sichern!« Und als fiele ihm im letzten Augenblick noch etwas ein, setzte er hinzu: »Zur Kontaktaufnahme braucht Ihr mein Zepter. Ihr müsst nach Enchrome. «
Die Nachricht brach ab und damit erlosch auch das Dröhnen des Schiffsalarms. Die Holo-Projektion Harkcrows zu einer früheren Zeit erschien. Ruf und Treerose tauschten einen viel sagenden Blick. Der König schob seinen Reif wieder in die richtige Position und begann langsam den Thieraport und die Holo-Projektion von Harkcrow zu umrunden, die ihn dabei langsam mit dem Blick verfolgte.
Raanas Gedanken überstürzten sich. Wenn der einzige Grund für die Entwicklung der Coruumer der war, der Ur-Zivilisation dabei zu helfen, eine Technologie zu entwickeln, welche die bevorstehende Potentialkatastrophe abwenden sollte, war die Entführung von Hud Chitziin mehr als tragisch. Der neue MSD in Verbindung mit dem revolutionären Konduktionsfeld und den Halbdurchlässigen Null-Gravitationstoren ging allein auf ihn zurück und erschien ihn, wie genau die Art Technologie, nach der die Sole-Sourcer Ausschau hielten.
»Wir müssen Hud Chitziin befreien, Siir«, sprach er durch den Raum in Richtung des Querteers.
»Und wir müssen nach Enchrome«, fügte Ruf hinzu, »sehen, ob wir in das Kommunikationszentrum eindringen können.«
Torkrage Treerose war stehen geblieben und sah die beiden Adjutanten an. Dann nickte er langsam. »Sieht mir nach einer perfekten Aufgabe zur Beförderung aus, Schattenoffiziere«, meinte er traurig grinsend, und zu seinem Adjutanten gewandt: »Einhundert Einheiten der Schattentruppen, einhundert der Alstortruppen,
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