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Coruum Vol. 3

Coruum Vol. 3

Titel: Coruum Vol. 3 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael R. Baier
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jeden Punkt dazwischen.
    Die Falle hatte zugeschnappt. Seine Garde hatte eine Kugel um ihn gebildet, die beiden anderen Abteilungen kämpften mit dem Rücken zur gewölbten Wand der Arche. Langsam bewegte er sich oberhalb der Rampe durch den nicht abreißenden Strom der Od’Fer auf das Portal der Arche zu, begleitet von drei Expeditionsdrohnen, die mit ihren Schutzfeldern die größten Energien der Angreifer aufnahmen. Er konnte sehen, dass sie mit keiner Unterstützung von oben rechnen konnten, der Tunnel war mittlerweile von Kirchentruppen verstopft und die kuppelförmige Vorhalle durch gewaltige Explosionen zum Einsturz gebracht worden. Wenn sie hier jemals wieder herauswollten, dann blieb ihnen jetzt nur noch der zweite Zugang.
    Die vorderste Expeditionsdrohne explodierte, richtete im Moment ihres Todes die Energien der überlasteten Felder auf den Eingang der Arche, sandte einen Gammastrahlenburst hinein und verschaffte Treerose und den verbleibenden vierzehn Offizieren seines Begleitschutzes ein wenig Entlastung. Durch die enorme Energie des Gammastrahls und die kurze Entfernung zerschmolz ein großer Teil des Archenportals, das letzte Segment der Rampe bekam Risse und stürzte in die Tiefe, schlug hart auf den Boden des Zugangsraumes auf und atomisierte ein schweres kinetisches Geschütz der Kirchentruppen unter sich.
    Verbissen musste Treerose erkennen, dass sie niemals die Arche betreten würden, nicht gegen diesen Widerstand. Frustriert gab er den Befehl zum Rückzug, formierte die Einheiten auf einen Fluchtkurs zum zweiten Zugang der Arche – durch das nun vollständig geöffnete Tor in den nichtkartierten Nachbarraum.
    » Ziit! «
    Er erkannte den Grund dieser Bemerkung eines seiner Aufklärer intuitiv beim Durchfliegen des Tores, dass sich bereits wieder hinter ihnen zu schließen begann, während der Kampf langsam abebbte, da nur wenige Od’Fer gefolgt waren. Der Raum, in den er mit seinem Begleitschutz und den verbliebenen Offizieren der Alstortruppen eingeflogen war, hatte die vierfache Größe des Vorraums. Knirschend schloss sich das Tor, schottete die Schattentruppen gänzlich vom Feuer der Od’Fer und der Drohnen ab, hielt sie jedoch gefangen für einen ganz anderen Gegner. Jemand hatte sie genau hier haben wollen.
    Da standen sie und warteten auf ihn. Verblüfft starrte er auf die Meldungen seines Displays, zählte die Reihen und überschlug die Werte – es stimmte – natürlich. Viertausend Offiziere der Schattentruppen und ein Kommandeur-Anzug: Metcalfe! Er hatte sich nie an Bord des zweiten Schildverbands aufgehalten. Er hatte einfach hier gestanden und auf ihn gewartet.
    » Die sind alle – tot, Siir! « Zarkoon hatte seine Stimme nur mühsam unter Kontrolle. In seinem Blut tobten wie bei allen anderen auch die Botenstoffe der Makrobots, Trauer zu empfinden oder Mitleid, war für einen Organisationsoffizier in der Schlacht praktisch unmöglich, dennoch zitterte seine Stimme, offenbarte einen Stresspegel nur unwesentlich unter dem tödlichen Limit.
    Die Panzeranzüge der einstigen Schattentruppen trugen ausnahmslos riesige rote Stoffbahnen als Umhänge. Auf ihren Brustplatten neben den Disruptor-Eruptionsflächen erstrahlten die beiden ineinander verschränkten Hemisphären der Kirche. Die einstigen Waffenbrüder standen exakt ausgerichtet in acht gleichgroßen Feldern zu je fünfhundert Offizieren, nicht ein Lebenserhaltungssystem übertrug gültige Werte. Auch nicht das des Kommandeurs.
    Treerose hörte das Blut in seinen Ohren rauschen. Was war hier los? Wie hatte er sie so täuschen können? Oder waren sie wirklich alle – tot? Sein Visier zeigte die Koordinaten des zweiten Zugangstunnels hinter der Rückwand dieses Raumes. Er markierte den Punkt und setzte sich in Bewegung, begann langsam und voller Entsetzen über die leblosen Hüllen hinwegzufliegen.
    »Warte doch, Tork!«
    Schlagartig setzten die Anzugsysteme aus. Treerose stürzte aus vierzig Metern Höhe ab, landete hart auf dem zehn Meter breiten Streifen zwischen zwei Abteilungen der toten Offiziere. Der deaktivierte Anzug federte den Sturz nicht im geringsten ab, schlug mit seiner gesamten kinetischen Energie auf der linken Seite auf, riss einen Waffenbehälter ab und ritzte mit dem linken Krallenfuß zentimetertiefe Furchen in den betonartigen Belag des Bodens. Dann kippte er langsam auf die Brust.
    Benommen schüttelte er den Kopf, fühlte, dass nichts gebrochen war, die innere Dämpfung des Anzugs und die variablen

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