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Cosmopolitan zum Frühstück

Cosmopolitan zum Frühstück

Titel: Cosmopolitan zum Frühstück Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Kent
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aufnötigte, Material aus der Dokumentation, das er speziell für sie zusammengestellt hatte, wie er ihr gelassen mitteilte.
    Seine Unerschütterlichkeit hätte ihr beinahe den Rest gegeben, und sie wusste nicht, ob sie das Band je sehen wollte. Selbst zu Hause, wo sie es sofort in den Videorekorder eingelegt hatte, schwankte sie noch. Warum sich noch mehr quälen? Es wäre höchstens möglich, dass er ihren Gefühlen darauf den Todesstoß versetzte, sodass sie eines Tages wie der Phönix aus der Asche zu neuem Leben erwachen konnten.
    Leider glaubte Melanie nicht, dass sie je wieder für einen Mann Feuer fangen würde. Dann würde sie ihre Energie eben für gIRL-gEAR einsetzen und die Firma auf Vordermann bringen. Gleich morgen früh würde sie mal ordentlich Schwung in den Laden bringen.
    Aber würden die anderen mitmachen? Wann würde es endlich in ihren Schädel gehen, dass gIRL-gEAR noch aus jeder Veränderung gestärkt hervorgegangen war! Die Partnerinnen hatten ihr Ziel erreicht und sich zu Vorbildern für viele junge Frauen gemausert, ganz wie Jacob es in seinem Film so brillant herausgearbeitet hatte. Nur sie hatte versagt, weil sie von ihrem Job so besessen war, dass sie dem Mann, den sie liebte, nicht vertraut hatte.
    Sie tastete nach der Fernbedienung – sie saß im Finsteren – und drückte die Play-Taste. Bereits nach den ersten drei Minuten fiel es ihr schwer, die Tränen zurückzuhalten. Wenn Jacob ihr mit dem Band etwas beweisen wollte, dann seine Liebe. Die Ausschnitte zeigten Melanie in Situationen, die ihn auf irgendeine Art berührt hatten und nicht mehr losließen.
    Er teilte ihr mit, dass es keiner Frau zuvor gelungen war, Schwarz zu seiner Lieblingsfarbe zu machen. Dass, wenn sie sich einmal gehen ließ und aus vollem Hals lachte, der Klang ihrer Stimme noch tagelang in seinen Ohren nachhallte. Dass er ihre Augen auch hinter den Brillengläsern liebte und ihren Körper auch dann, wenn er bekleidet war. Dann erzählte er, wie er sie bei der Arbeit beobachtet hatte und wie ihn das angespornt hatte, sich selbst zu übertreffen.
    Und schließlich – inzwischen kullerten die Tränen ungehemmt über Melanies Wangen, ihre Nase lief und ihr Herz schmerzte – sprach er über eine gemeinsame Zukunft, weil er sich nicht vorstellen konnte, auch nur einen Tag ohne sie zu verbringen.
    Das Band war zu Ende, aber sie spulte es zurück, um es sich noch einmal anzusehen. Den dritten Durchlauf musste sie auf halbem Weg abbrechen, weil sie das Gefühl, kläglich und unwiderruflich versagt zu haben, nicht länger ertragen konnte. Sie kauerte in der Dunkelheit und ließ ihrem Kummer freien Lauf.
    Morgen zur Arbeit zu gehen erschien ihr unmöglich. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie es sein würde, wenn Jacob
nicht
aus dem Nichts auftauchte, als hätte er geahnt, dass sie an ihn dachte. Gab es noch eine Möglichkeit, den ganzen Schlamassel wieder in Ordnung zu bringen?
    Die Stille in der Wohnung umfing sie eiskalt. Fröstelnd wickelte sie sich in eine dicke Wolldecke, die Granny ihr geschenkt hatte, und beschloss, heute auf dem Sofa zu schlafen. Alles andere überstieg ihre Kräfte.
    Wenig später, sie war gerade am Einnicken, hörte sie Musik, ihre Songs, zu denen sie für Jacob gestrippt hatte und zu denen sie sich in Jacobs Loft geliebt hatten. Das war kein Traum, die Geräusche kamen von irgendwoher in der Wohnung. Ihr Herz raste. In die Decke gehüllt, schlich sie durch den Flur. Es war stockdunkel, nur die LCD-Anzeige ihres Weckers, das Nachtlicht im Bad und der Monitor im Fitnessraum verbreiteten ein gedämpftes Licht.
    Jacob saß im Fitnessraum auf dem Boden. Seine dunklen Augen leuchteten auf, als sie den Raum betrat.
    “Was machst du da? Wie lange bist du schon hier?”, fuhr sie ihn an.
    “Was soll ich zuerst beantworten?”, fragte er zurück.
    Melanie zog die Decke fester um die Schultern und ging auf ihn zu. Im Grunde beschäftigte sie nur eine einzige Frage. “Wozu das Video? Warum hast du mir nicht einfach gesagt, dass ich alles in den falschen Hals bekommen habe? War es dir denn ganz egal, was ich von dir denke?”
    Seine Mundwinkel zuckten. “Noch mal drei Fragen.”
    “Dann fasse ich sie zu einer zusammen.” Sie kam noch näher. In ihrem Herzen regte sich ein Fünkchen Hoffnung, ein klitzekleiner Funke zwar, aber selbst das war besser als gar nichts, verglichen mit der nackten Verzweiflung von vor ein paar Minuten.
    Er schüttelte den Kopf. “Was hast du denn von mir gedacht?” Ohne

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