Cotton-Malone 03 - Der Pandora-Pakt
Regierung der Föderation kooperiert in dieser Sache mit den Griechen.«
Malone wusste, dass Ely dank Thorvaldsens Intervention eine Stelle am Athener Antikenmuseum erhalten hatte. Dass Ely wusste, wo das Grab Alexanders des Großen lag, hatte die Begeisterung des Museums für diesen Bewerber natürlich enorm gesteigert.
Zovastinas Nachfolger, der Stellvertretende Minister, der gemäß der Verfassung der Föderation die Macht übernahm, bis Wahlen abgehalten werden konnten, war ein gemäßigter Mann. Washington hatte unauffällig dafür gesorgt, dass alle biologischen Waffenvorräte der Föderation vernichtet wurden. Samarkand hatte man vor die Wahl gestellt: Entweder die Regierung kooperierte, oder die Nachbarstaaten der Föderation würden erfahren, was Zovastina und ihre Generäle geplant hatten, und dann würde man den Dingen ihren Lauf lassen. Zum Glück setzten sich die Gemäßigten durch, und die Vereinigten Staaten schickten ein Team, um die Vernichtung der Viren zu überwachen. Da der Westen das Gegenmittel für die Viren in Händen hielt, hatte die Föderation ohnehin keine Wahl gehabt. Sie hätte mit dem Töten beginnen, es aber nicht beenden können. So war das wackelige Bündnis zwischen Zovastina und Vincenti durch eine Absprache zwischen zwei einander misstrauenden Nationen ersetzt worden.
»Ely hat alle Befugnisse für die Erforschung des Grabes und kann dort in aller Ruhe seine Arbeit machen«, sagte Thorvaldsen. »Er meint, dass möglicherweise ein beträchtlicher Teil der Geschichte neu geschrieben werden muss. In der Grabkammer befinden sich zahlreiche Inschriften. Kunstwerke. Und sogar ein oder zwei Landkarten. Es ist ein unglaublicher archäologischer Schatz.«
»Und wie steht es mit Edwin Davis und Danny Daniels?«, fragte Malone. »Sind sie zufrieden?«
Thorvaldsen lächelte. »Vor ein paar Tagen habe ich mit Edwin gesprochen. Daniels ist uns dankbar für alles, was wir getan haben, und es hat ihm besonders gut gefallen, dass Cassiopeia den Hubschrauber in die Luft gejagt hat. Besonders viel Mitgefühl hat er nicht gezeigt. Der Mann ist ein harter Knochen.«
»Freut mich, dass wir dem Präsidenten ein weiteres Mal helfen konnten.« Malone machte eine Pause. »Wie sieht es mit der Venezianischen Liga aus?«
Thorvaldsen zuckte die Schultern. »Die hat sich unauffällig zurückgezogen. Und für ihre illegalen Aktivitäten gibt es keine Beweise.«
»Außer für den Mord an Naomi Johns.«
»Das war Vincenti, und ich denke, der hat dafür bezahlt.«
Das stimmte. »Weißt du, es wäre schön, wenn Daniels mich beim nächsten Mal vielleicht ausnahmsweise einfach einmal um Hilfe bitten würde.«
»Dazu wird es nicht kommen.«
»Wie bei dir?«
Malones Freund nickte. »Wie bei mir.«
Malone aß die Suppe auf und sah auf den Højbro Plads hinunter. Auf dem Platz wimmelte es von Menschen, die einen der seltenen warmen Abende in Kopenhagen genossen. Malones Antiquariat auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes war geschlossen. Das Geschäft war in letzter Zeit großartig gelaufen, und er plante für die folgende Woche eine Einkaufsreise nach London. Kurz darauf würde Gary zu seinem jährlichen Sommerbesuch eintreffen. Malone freute sich darauf, seinen fünfzehnjährigen Sohn zu sehen.
Aber er war trotzdem in melancholischer Stimmung. Und zwar schon seit seiner Rückkehr. Er und Thorvaldsen aßen mindestens einmal pro Woche gemeinsam zu Abend, aber sie hatten nie über das eine gesprochen, was ihm wirklich auf der Seele lag. Manche Themen mied man besser.
Obwohl, verboten waren sie ja nicht.
Und so fragte er: »Wie geht es Cassiopeia?«
»Ich hatte mich schon gefragt, wann du dich nach ihr erkundigen würdest.«
»Du bist derjenige, der mich in diese Sache reingezogen hat.«
»Ich habe dir nur gesagt, dass sie Hilfe brauchte.«
»Ich fände es schön zu wissen, dass sie mir im Notfall ebenfalls beistehen würde.«
»Das würde sie. Aber um deine Frage zu beantworten, sowohl sie als auch Ely sind inzwischen virusfrei. Edwin sagte mir, dass die Wirksamkeit der Bakterien nun auch wissenschaftlich erwiesen ist. Daniels wird demnächst das Vorhandensein des Heilmittels ankündigen, und die Regierung der Vereinigten Staaten wird die Verteilung kontrollieren. Der Präsident hat angeordnet, dass es allen Kranken zu einem geringen Preis zur Verfügung stehen soll.«
»Das wird für viele Menschen eine wahnsinnige Veränderung bringen.«
»Das haben sie dir zu verdanken. Du hast das
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