Formelsammlung Betriebswirtschaft
Grundlagen des Wirtschaftens
Die Betriebswirtschaftslehre ist die Lehre vom Wirtschaften im Betrieb. Wirtschaften ist der Inbegriff aller planvollen menschlichen Tätigkeiten, die unter Beachtung des ökonomischen Prinzips mit dem Zweck erfolgen, die – an den Bedürfnissen der Menschen gemessen – bestehende Knappheit der Güter zu verringern.
Erfolgsziele
Ausprägungen des ökonomischen Prinzips sind:
Maximalprinzip: Handle stets so, dass mit gegebenen Mitteln das größtmögliche Ergebnis erzielt wird.
Minimalprinzip: Handle stets so, dass ein vorgegebenes Ziel mit minimalem Einsatz erreicht wird.
Generelles Extremumprinzip: Handle stets so, dass das Verhältnis von Einsatz und Nutzen bestmöglich wird.
Produktivität
Die Ergiebigkeit der betrieblichen Faktorkombination wird als Produktivität bezeichnet.
Beispiele für Produktivitätsarten:
Die Produktivität gibt das mengenmäßige Verhältnis zwischen Output und Input des Produktionsprozesses an.
Wirtschaftlichkeit
Mit der Wirtschaftlichkeit wird – im Gegensatz zur Produktivität – ein Wertverhältnis zum Ausdruck gebracht. Als Wertgrößen dienen die aus dem Güter- und Finanzprozess abgeleiteten Größen Aufwand und Ertrag:
Gelegentlich wird die Relation von Soll- und Ist-Größen (zur Definition der Wirtschaftlichkeit) als zweckmäßig betrachtet.
Wertschöpfung
Die Wertschöpfung errechnet sich aus der Gesamtleistung abzüglich aller Vorleistungen zuzüglich staatlicher Subventionen.
Betriebsbezogene Wertschöpfung
Gesamtkostenverfahren
Umsatzkostenverfahren
Umsatzerlöse
Umsatzerlöse
2
+/-
Bestandsveränderungen an fertigen und unfertigen Erzeugnissen
6
+
Sonstige betriebliche Erträge
3
+
Andere aktivierte Eigenleistungen
2
-
Herstellungskosten der z. Erzielung der Umsatzerlöse erbrachten Leistungen
4
+
Gesamtleistung Sonstige betriebliche Erträge
4
-
Vertriebskosten
5
-
Allgemeine Verwaltungskosten
=
Betriebsertrag
7
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen
5
-
Materialaufwand
+
Personalaufwand
7
-
Abschreibungen
=
Wertschöpfung
8
-
Sonstige betriebliche Aufwendungen
Vorleistungen
=
Wertschöpfung
Rentabilität
Die Rentabilität ist eine relative Kennzahl, die eine Erfolgsgröße (Gewinn) in Beziehung zum eingesetzten Kapital setzt.
Für die Rentabilitätsrechnung kann das Durchschnittskapital oder das Kapital am Bilanzstichtag verwendet werden. Betriebsergebnis
Für die Analyse der Ertragskraft eines Unternehmens ist die Betriebsrentabilität von besonderer Bedeutung. Das Betriebsergebnis zeigt, welchen Erfolg das Unternehmen durch seine eigentliche betriebliche Tätigkeit erwirtschaftet hat.
Ermittlung des betriebsnotwendigen Kapitals:
betriebsnotwendiges Anlagevermögen
+
betriebsnotwendiges Umlaufvermögen
=
betriebsnotwendiges Vermögen
-
Abzugskapital (zinsfrei verfügbares Fremdkapital)
=
betriebsnotwendiges Kapital
Materialwirtschaft
Die Materialwirtschaft befasst sich mit der Beschaffung, Disposition, Lagerung, Verteilung und – soweit erforderlich – Entsorgung der vom Unternehmen benötigten Materialien.
Materialanalyse
ABC-Analyse
Die ABC-Analyse ist eine Methode, die es ermöglicht, das Wesentliche vom Unwesentlichen zu unterscheiden. Sie beruht auf der Erfahrung, dass meistens ein relativ kleiner Teil der Gesamtzahl der Materialarten und/oder der verbrauchten Gütermenge einen großen Anteil am Gesamtwert der verbrauchten Güter hat.
ABC-Analyse
Wertanteil einer Materialart am Gesamtwert
Mengenanteil einer Materialart an der Gesamtmenge
A-Güter
70-80 %
10-20 %
B-Güter
10-20 %
20-30 %
C-Güter
5-10 %
60-70 %
gesamt
100 %
100 %
Reihenfolge bei der Durchführung der ABC-Analyse:
Berechnung des Gesamtverbrauchswerts jeder Materialart pro Periode (Menge multipliziert mit Einstandspreis).
Ordnen der Materialarten in absteigender Reihenfolge in Bezug auf den Gesamtverbrauchswert.
Berechnung des prozentualen Anteils an der Gesamtzahl aller verbrauchten Güter.
Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauch aller Güter.
Berechnung des prozentualen Anteils am Gesamtverbrauchswert aller Materialarten.
Kumulieren der prozentualen Anteile am Gesamtverbrauchswert aller Materialien.
Einteilung der Materialien in A-, B- und C-Güter.
(Quelle: Thommen/Achleitner, S. 320, 2006)
Materialbedarfsermittlung
Zugangsmethode
Verbrauch = Zugang laut Lieferschein
Inventurmethode
Verbrauch = Anfangsbestand + Zugang - Endbestand
Skontraktionsmethode (Fortschreibungsmethode)
Endbestand = Anfangsbestand + Zugang -
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