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Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten

Titel: Cotton Reloaded - 03: Unsichtbare Schatten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jan Gardemann
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den Vogel von Cotton weg. Federn wirbelten durch die Luft. Die Möwe stürzte trudelnd und ohne einen Laut von sich zu geben in die Tiefe.
    Schwer atmend sah Cotton zu Brandenburg hinüber, der die Dienstwaffe in seiner rechten Hand hielt und wie ein mit seiner Treffsicherheit zufriedener Cowboy über die Mündung pustete.
    »Eigentlich schieße ich nicht auf Tiere«, sagte der Detective und steckte die Pistole zurück ins Holster. »Die Menschen sind die gefährlicheren Bestien, wenn du mich fragst. Aber in diesem Fall musste ich eine Ausnahme machen, sonst hätte das verrückte Biest dich noch in die Tiefe befördert.«
    »Danke«, keuchte Cotton und richtete sich langsam auf. Zum Glück war Joe Brandenburg ein ausgezeichneter Schütze. Hätte die Kugel eine Handbreit tiefer gelegen, wäre Cotton jetzt tot.
    Cottons Finger zitterten leicht, als er die Halskette in die Hosentasche steckte. Dann klammerte er sich wieder an den Handlauf. »Verschwinden wir von hier, bevor sich noch weitere durchgeknallte Vögel auf uns stürzen.«
    »Das Biest hatte es auf den Indianerschmuck abgesehen«, behauptete Brandenburg, drehte sich um und kletterte zu dem Pylonen zurück. »Vielleicht ist die Halskette mit einem alten indianischen Fluch behaftet.«
    »Sehr witzig«, erwiderte Cotton und folgte seinem ehemaligen Partner das sanft ansteigende Kabel hinauf. »Die Vögel in Manhattan sind es gewohnt, von den Menschen gefüttert zu werden. Wahrscheinlich dachte die Möwe, ich würde sie mit der Halskette füttern. Bei einigen Perlen scheint es sich tatsächlich um Kerne oder Samen zu handeln.«
    »Wenn du es sagst«, erwiderte Brandenburg in einem gespielt abfälligen Tonfall, als würde er seine Version vom indianischen Fluch für wahrscheinlicher halten.
    Als der Detective die Tür erreichte und wieder festen Boden unter den Füßen hatte, stieß er einen erleichterten Seufzer aus. Dann packte er Cotton bei den Jackenaufschlägen und zog ihn zu sich auf die Plattform.
    »Komm«, sagte er. »Nichts wie runter hier.«
*
    Philippa Decker stand am felsigen Ufer des Hudson River und ging Cotton entgegen, als dieser zusammen mit Brandenburg die Böschung hinuntergestiegen kam, um sich zur Porto Alegro übersetzen zu lassen. Decker nahm ihren Partner am Arm und zog ihn ein Stück zur Seite.
    »Mr High hat sich gemeldet«, sagte sie mit gedämpfter Stimme. »Claudia Tarbell, die Mutter des Toten, ist im HQ. Sie möchte sich mit uns unterhalten.«
    Cotton schaute zu Brandenburg hinüber, der zum Schlauchboot gegangen war und mit dem Cop redete, der am Außenbordmotor saß.
    »Ich habe auf der Brücke eine interessante Entdeckung gemacht«, sagte er. »Wie es aussieht, könnte Dominick Tarbell einen Sprengstoffanschlag auf die George Washington Bridge geplant haben. Bin mal gespannt, was die Ministerin dazu zu sagen hat.«
    »Erzählen Sie mir während der Fahrt von Ihrem Ausflug auf die Brücke«, sagte Decker, und ihre Miene verdüsterte sich. »Für einen Moment hatte ich Angst, Sie würden abstürzen, als dieser Vogel Sie attackiert hat.«
    Cotton winkte ab. »Alles halb so wild.«
    Decker blickte zum Schlauchboot hinüber. »Warten Sie nicht auf uns, Detective«, sagte sie zu Joe Brandenburg. »Mein Partner und ich haben anderweitig zu tun.«
    »Moment mal! Cotton hat auf der Brücke Beweismaterial gefunden, auf das ich Anspruch erhebe!«, stieß Brandenburg hervor.
    »Ich werde das Material ins Labor der City Police schicken«, versprach Cotton. »Vorerst brauche ich es aber noch.«
    Brandenburg winkte ab. »Scher dich zum Teufel!«
    »Ich erwarte, dass Sie uns über Ihre Ermittlungen auf dem Laufenden halten, Detective«, sagte Decker mit strengem Unterton. »Schicken Sie sämtliche Informationen, die von der City Police gesammelt werden, auf diesen Server.«
    Auf einen Zettel notierte sie einen Zugangscode, der Brandenburg berechtigte, auf einem der Server im HQ des G-Teams einen Datenupload durchzuführen. Allerdings war es nicht möglich, mit diesem Code auch einen Download zu initiieren.
    Mit einem mürrischen Nicken nahm Brandenburg den Zettel entgegen. »Ich hoffe, Sie sind mit Ihren Informationen ebenso freigiebig«, bemerkte er. »Und ich verlange, dass Sie mich aktiv in Ihre Arbeit mit einbeziehen.«
    »Wir werden alles tun, um das NYPD zu unterstützen«, versicherte Decker unverfänglich.
    Doch Brandenburg hörte schon nicht mehr zu. Er stieß das Schlauchboot vom Ufer ab, sprang hinein und befahl dem Cop, sich zu

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