Couchgeflüster
Sektflaschen.
Doch Ben sitzt schmunzelnd neben mir und starrt nur geradeaus. «Vorerst verrate ich nur so viel», erklärt er. «Es gibt keine Buletten – sondern noch eine Überraschung!»
Nach etwa zwanzig Minuten auf der A9 nehmen wir die Ausfahrt «Linthe» und gelangen kurz darauf zu einem Landgasthaus, wo mich Ben auf den Parklatz fahren lässt und ich ein schattiges Plätzchen unter einem Baum finde.
Als wir aussteigen, winkt uns ein dunkelhaariger Typ in Jeans, Lederjacke und Sonnenbrille zu, der an einem Kombi lehnt und auf jemanden zu warten scheint.
«Einer deiner Club-Mitglieder?», frage ich beiläufig, während ich das Verdeck des Wagens schließe und nochmal zärtlich über das Dach streichle.
Ben ergreift meine Hand und zieht mich direkt zu dem Lederjacken-Typ. Das kenne ich schon. Egal, wo man mit ihm hinkommt, er trifft überall Bekannte.
«Nelly, das ist Freddie, ein guter Bekannter», stellt mir Ben den Mann vor. «Freddie, das ist meine süße Nelly.»
Mir schießt das Blut ins Gesicht, wie immer, wenn mir Ben im Beisein von Fremden Komplimente macht. Meine finanziellen Probleme konnte ich allein bewältigen, meine Schüchternheit nicht. Und in Situationen wie dieser weiß ich nicht mal, was ich sagen soll.
Freddie scheint weniger verlegen zu sein. Er streckt mir die Hand entgegen. «Herzlichen Glückwunsch, Nelly.»
«Ähm … danke», antworte ich irritiert. Ich kenn den Typ doch gar nicht. Woher weiß er, dass ich heute Geburtstag habe?»
Plötzlich dämmert es mir.
«Den Wagen könnt ihr hier stehenlassen», sagt Freddie und bittet uns, in seinen Kombi einzusteigen.
Die Fahrt dauert keine drei Minuten und endet auf einer großen, waldumsäumten Wiese. Nach dem Aussteigen bleibt mir vor Staunen die Spucke weg. Unfassbar, was ich da sehe: einen Heißluftballon, rot wie die Liebe, der anscheinend gleich abheben wird.
Ben legt seinen Arm um mich und flüstert mir ins Ohr: «Na los! Unser Picknick wartet.»
«Du meinst, wir …» Zum zweiten Mal an diesem Tag bin ich kurz davor, in Freudentränen auszubrechen.
«Genau, wir fliegen mit», vollendet Ben mein Gestotter.
«Oh, Ben», sage ich ergriffen. «Was für eine … Mist! Ich hab den Rucksack mit dem Sekt im Wagen vergessen!»
Lachend drückt mich Ben und zieht mich hinter sich her auf die Wiese. «Hab ich dir schon gesagt, wie außergewöhnlich du bist?»
Unter dem Ballon ist Freddie zusammen mit zwei Männern bereits damit beschäftigt, den Weidenkorb aufzurichten. Es dauert noch einige Minuten, dann hilft er uns beim Einsteigen und klettert danach selbst in den Korb. Er ist ganz offensichtlich der Pilot, und ich hoffe inbrünstig, dass er weiß, was er tut.
Während ich mich in Bens Arme kuschle und Freddies Anweisungen und Erklärungen zu den technischen Details lausche, kann ich es kaum erwarten abzuheben. Langsam, Millimeter für Millimeter, löst sich der Korb vom Boden und schwebt nach oben. Ich sehe Ben an. Und für einen kurzen Moment wirkt er so, als wäre ihm mulmig. Ob das die Erinnerung an seine Flugangst ist?
«Durchatmen und keine Panik», spreche ich ihm Mut zu und küsse ihn. «Halt dich an mir fest.»
Ben sieht mir tief in die Augen. «Meine süße Nelly, mit dir an meiner Seite kann mir doch nichts mehr passieren.»
Vielen Dank
An Jennys «Hotel» in Prenzlauer Berg für die super Vollpension und die liebevolle Betreuung.
An Martin Müller und Peter Przygodda, meiner ganz speziellen Berlin-Connection für die Insider-Tipps.
An meine München-Connection Heidi, Bea und Babsi.
Ein herzliches Dankeschön auch an Gerhard Graßl von der Firma «Ballonhafen Berlin». Sollte ich jemals in die Luft gehen wollen, dann nur mit ihm.
An Michael Foertsch und Mido Jasper, den Inhabern des
Mädchen ohne Abitur
in Kreuzberg für das leckere Essen – und die phantasievolle Speisekarte.
Und mein ganz besonderer Dank gilt meiner Lektorin Ditta Kloth für die wundervolle Zusammenarbeit und die vielen Telefonate, bei denen sie nie die Geduld verliert. Wir sind ein klasse Team!
Informationen zum Buch
Kopfstand gegen Liebeskummer
Die verträumte Nelly leitet ein kleines Yoga-Studio in Berlin. Als ihr eines Tages Ben über den Weg läuft, glaubt sie, endlich ihre große Liebe gefunden zu haben. Doch schon bei der zweiten Begegnung erinnert sich der vermeintliche Traummann an nichts mehr. Ben leidet nämlich unter retrograder Amnesie: Jede Erinnerung an die letzte Woche ist weg. Was tun? Nelly greift
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