CRAVING (German Edition)
Jack knurrte wie ein wütender Rüde und
rollte mit den Augen. Allmählich ließ der Anfall nach und Jack wurde
ruhiger.
Dr. Rabe,ein Mitvierziger der den Eindruck erweckte in den
Sechziger Jahren des vorangegangenen Jahrhunderts zu leben,betrat den
Raum und sah auf den Monitor.>>Was ist denn nun wieder los,Carola?<<
>>Der Patient hatte einen Kampfanfall,Lutz!<vorwurfsvoll betonte als hätte er schuld daran.>>Danke,Carola dass sehe
ich selbst<<>>Keine Ursache Lutz!<< Horst und die andere Schwester
taten so als würden sie das Geplänkel nicht mitbekommen,es war auf der
Station kein Geheimnis das die beiden seit Jahren zusammenlebten.
Eigentlich hatten sie aus diesem Grund auch unterschiedliche Dienstpläne
aber nun war jemand krank und Carola musste einspringen. Rabe nahm
sich das Krankenblatt und begann zu Lesen.>>Ist ja wohl klar
.<Krankenblatt und dem Monitor mitteilen.>>Was ist klar?<der gerade die Urinflasche beäugte und sich sofort daran zu schaffen
machte.>>Das witzige an euch Karbolmäusschen ist,<Ton eines Dozenten>>Dass ihr ihn alle Jack Daniels nennt ,weil er mit
Blut und Leberwerten jenseits von gut und böse hier angeflogen kam ,aber
niemand daran denkt das bei dem guten Mann hier der Entzug einsetzt!
<<>>Sind wir hier etwa die Ärtzte?<nicht antwortete um vor den anderen beiden professionell zu bleiben,und
nicht preis zugeben wer von den beiden privat die Hosen an hatte. Er
prüfte nochmal den Monitor und schaltete alle Alarme aus.
>>Den müssen wir wohl hier entgiften,wenn er nochmal krampft werden
wir wohl nie erfahren wer der Kerl ist!Distra ist als Infusionslösung nicht
mehr erhältlich glaube ich,dann bekommt er erstmal Diazepam !<<
Distraneurin war ein Medikament das bei Alkoholentzug eingesetzt wurde
um einem Delirium Tremens vorzubeugen. Diazepam gehört zu der
Gruppe der lang wirksamen Benzodiazepine und wurde von der WHO in
die Liste der unentbehrlichen Medikamente aufgenommen. Seit 1963 gibt
es Diazepam auch unter dem Handelsnamen Valium. Rabe zog eine
Injeksonsspritze auf und schloss sie an einem freien Zugang des
Venenverweilkatheters,der auch unter Braunüle bekannt war, an und
verabreichte Jack das Beruhigungsmittel. Carola saugte unterdessen den
Schleim aus der Mundhöhle von Jack der eigentlich Markus Telling
hieß,dessen Hirnaktivität gedämpft wurde als die Wirkung des Diazepam
einsetzte. Ein hufförmiges Gebilde im Hirn Tellings ,nahm seine Arbeit
wieder auf. Es war die zentrale Schaltstation im limbischen System.Der
Hippocampus, versuchte Informationen aus dem episodischen Gedächtnis
abzurufen. Diese neuronalen Impulse liefen bis in die amygdaloide Region
und thalamischen Kerne um neu gewonnene Erfahrungen mit alten zu
vergleichen,zu Katalogisieren,und dann nach nochmaliger Prüfung an
geeigneter Stelle im Kortex abzuspeichern. Das alles passierte in
Bruchteilen von Sekunden,ohne Erfolg. Der Hippocampus erhielt weder
Informationen aus dem biographischen Gedächtnis noch aus Amygdalla
wo Sinneseindrücke dauerhaft abgespeichert waren,also wurde die soeben
gemachte Erfahrung als neu abgelegt. Das was Telling ausmachte,seine
Erfahrungen,die emotionalen Bindungen,seine gesamte Biographie war
verschwunden. Telling hatte nicht nur sein Gesicht verloren sondern auch
sich selbst. Das Diazepam leistete ganze Arbeit und ließ Telling wieder
einschlafen.
DerTag war so heiß gewesen ,dass es am Abend Ewigkeiten dauerte bis
die Temperaturen auf ein erträgliches Maß sanken. Trotz der Hitze trug der
Mann den Staubmantel und den breit krempigen Hut. Die Wölbungen die
sich im Mantel oberhalb des offenen Gürtels abzeichneten ließen auf
einen gut gebauten Oberkörper mit ausgeprägter Brustmuskulatur
schließen. Was zu der Annahme verleiten könnte das der Mann durchaus
in der Lage war, zwei volle zwanzig Liter Kanister ohne Probleme eine
gewisse Strecke zu schleppen. Dem war aber nicht so. Der Mann schnaufte
wie eine Bache mit ihren Frischlingen in der Suhle während er die
Kannister den Pfad zur Hütte hochtrug. Geräusche die ohne Frage an
diesen Ort und zur Tageszeit passten. Keuchend erreichte er die Veranda
des Hauses und stellte die Kannister ab. Er löste das Bandala ,einem Tuch
was die Cowboys zur Zeit der Rindertrecks Staubschutz und zur
Signalgabe trugen,an seinem Hals und legte ein schmales Band mit
Klettverschluss frei. Eine rote
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