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Credo - Das letzte Geheimnis

Titel: Credo - Das letzte Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Douglas Preston
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Maul.«
    Dolby drehte sich zu den anderen um. »Wer war das? Wer hat an Isabella herumgespielt?« Dann drehte er sich wieder zu dem Visualizer um und las laut die beiden Worte vor, die dort in der Schwärze hingen – vor lauter Wut spuckte er sie förmlich aus. »SEID GEGRÜSST.«
    Er wandte sich ab. »Ich bringe den Scheißkerl um, der das getan hat.«

September

2

    Wyman Ford blickte sich im Büro von Dr. Stanton Lockwood III. um, dem wissenschaftlichen Berater des Präsidenten, der seinen Amtssitz in der 17th Street hatte. Aus langjähriger Erfahrung in Washington wusste Ford, dass ein solches Büro zwar stets so eingerichtet war, dass es den äußeren Eindruck, die öffentliche Persona eines Menschen, repräsentierte, doch irgendetwas darin verriet einem immer auch ein wenig über die wahre Persönlichkeit. Ford ließ den Blick durch den Raum schweifen, auf der Suche nach diesem Geheimnis.
    Das Büro war in dem Stil eingerichtet, den Ford als »WWMM« bezeichnete – Wichtiger Washingtoner Machtmensch. Die Antiquitäten waren sämtlich echt und von allerbester Qualität, von dem Schreibtisch im Stil des zweiten Empire, so mächtig und hässlich wie ein Hummer-Jeep, bis hin zu der vergoldeten französischen Kaminuhr und dem dezenten Sultanabad-Teppich. Alles in diesem Raum hatte ein verdammtes Vermögen gekostet. Und natürlich war da noch die obligatorische Wand, an der gerahmte Diplome, Ehrenurkunden, Auszeichnungen und Fotos des Büroinhabers mit diversen Präsidenten, Botschaftern und Mitgliedern der Regierung zur Schau gestellt wurden.
    Stanton Lockwood wollte, dass die Welt ihn als bedeutendenund wohlhabenden Mann wahrnahm, einflussreich, aber diskret. Doch Ford nahm vor allem wahr, wie grimmig Lockwood sich um diesen Eindruck bemühte. Hier hatte er es mit einem Mann zu tun, der wild entschlossen war, etwas zu sein, das er nicht ist.
    Lockwood wartete, bis sein Gast Platz genommen hatte, bevor er sich auf dem Sessel auf der anderen Seite der Sitzecke niederließ. Er schlug ein Bein über und strich mit langen, weißen Fingern über die Bügelfalte seiner Hose. »Sparen wir uns die üblichen Washingtoner Formalitäten«, sagte er. »Nennen Sie mich Stan.«
    »Wyman.« Er lehnte sich zurück und musterte Lockwood: gutaussehend, Ende fünfzig, mit einem Hundert-Dollar-Haarschnitt, die Fitnessstudio-Figur in einem anthrazitfarbenen Anzug bestens zur Geltung gebracht. Vermutlich Squashspieler. Sogar das Foto auf dem Schreibtisch von drei perfekten, flachsblonden Kindern mit ihrer attraktiven Mutter wirkte so individuell wie die Aktienfonds-Werbung einer Bank.
    »Also«, begann Lockwood in einem Kommen-wir-zur-Sache-Tonfall. »Ich habe nur das Beste über Sie gehört, Wyman, von Ihren ehemaligen Kollegen in Langley. Dort bedauert man Ihren Weggang sehr.«
    Ford nickte.
    »Es ist schrecklich, was Ihrer Frau zugestoßen ist. Mein aufrichtiges Beileid.«
    Ford zwang seinen Körper, sich nicht zu versteifen. Er wusste bis heute nicht, wie er damit umgehen sollte, wenn jemand seine verstorbene Frau erwähnte.
    »Man hat mir berichtet, Sie hätten zwei Jahre in einem Kloster verbracht.«
    »Fast drei Jahre.«
    »Aber das Leben im Kloster war dann doch nichts für Sie?«
    »Nur ganz spezielle Menschen eignen sich wirklich zum Mönch.«
    »Sie haben also das Kloster verlassen und sich selbständig gemacht.«
    »Man muss schließlich von irgendetwas leben.«
    »Und, schon interessante Fälle?«
    »Überhaupt keinen Fall bisher. Sie sind mein erster Klient – falls es bei dieser Besprechung um einen Auftrag geht.«
    »So ist es. Ich habe eine besondere Aufgabe für Sie, und Sie müssten sofort anfangen. Ich werde Sie zehn Tage brauchen, vielleicht auch zwei Wochen.«
    Ford nickte.
    »Es gibt da einen kleinen Haken, den ich lieber gleich offen ansprechen möchte. Sobald ich Ihnen Einzelheiten über diesen Auftrag genannt habe, dürfen Sie ihn nicht mehr ablehnen. Ihr Einsatzgebiet befindet sich in den Vereinigten Staaten, es besteht keinerlei Risiko, und der Auftrag wird nicht schwer zu erfüllen sein – zumindest meiner Ansicht nach. Aber ob Sie es schaffen oder versagen, Sie dürfen niemals darüber sprechen, also fürchte ich, Sie werden Ihre Referenzenliste nicht damit schmücken können.«
    »Und die Bezahlung?«
    »Einhunderttausend Dollar in bar, unter der Hand, plus ein offizielles Honorar nach G-elf, Ihrem verdeckten Einsatz angemessen.« Er zog die Augenbrauen hoch. »Wollen Sie mehr hören?«
    Er zögerte

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