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CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition)

Titel: CROMM - Das Dorf findet dich (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Isabell Schmitt-Egner
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sie. »Können die nicht ein bisschen Platz machen, dass man daran vorbeikommt. Das muss doch möglich sein.«
    »Vielleicht ist es auch möglich, aber du hast doch gehört, die warten auf die Polizei. Vielleicht ersetzt die Versicherung denen die verlorene Ladung oder so.« Remo warf einen Blick in den Rückspiegel.
    »Und jetzt fahren wir zurück oder wie? Leute, das halt ich nicht aus.« Franka massierte sich die Schläfen.
    »Hast du jetzt auch Migräne?«, fragte Remo. Franka warf sich stöhnend in ihrem Sitz zurück.
    »Nein. Aber ich bin todmüde und hab keinen Bock mehr. Jetzt müssen wir das hier über zig Dörfer umfahren.«
    »Nicht unbedingt«, sagte Remo. Er startete den Motor und setzte ein Stück zurück.
    »Was machst du denn jetzt?« Franka folgte seinem Blick.
    »Wir umfahren das einfach. Ich kenn diese Gegend hier. Da gibt’s immer Seitenstraßen und man kommt später wieder auf die Hauptstraße zurück.« Remo fuhr in einen kleinen Seitenweg, ohne den Blinker zu setzen und nur Sekunden später erwischte er das erste Schlagloch.
    »Sicher, dass man so wieder zur Hauptstraße kommt?«, fragte Franka. Ihre Laune war plötzlich im Keller. Sie hasste spontane Planänderungen. Remo holperte die Straße entlang und umfuhr die zahlreichen Vertiefungen, so gut es eben möglich war.
    »Ja, bin sicher. Abseits der Straße sind hier überall einzelne Höfe. Und die müssen auch mal einkaufen. Natürlich führen die Wege zur Straße«, sagte er, und das klang so einleuchtend, dass Franka sich wieder etwas beruhigte. Vielleicht stießen sie wirklich jeden Moment auf die Strecke, von der sie vorhin abgebogen waren und danach würde es weitergehen wie gehabt. Sie brauchte nur etwas Geduld.
    Zu beiden Seiten des geteerten Weges verdichtete sich die Vegetation. Einmal musste Remo besonders langsam fahren, damit Brombeerzweige nicht den Autolack zerkratzten. Der Wagen holperte über kleine Äste, die von Bäumen gefallen waren. Aber niemand schien es für nötig zu halten, sie wegzuräumen. Franka wurde bewusst, wie selbstverständlich man davon ausging, dass alle offiziellen Wege und Straßen aufgeräumt und sauber zu sein hatten.
    »Bist du sicher, dass ...«, fing sie wieder an.
    »Ja«, unterbrach sie Remo. »Schatz, einfach mal klarkommen und abwarten, okay? Ich kann hier eh nicht wenden. Das siehst du doch.« Der Wagen kroch weiter und Remo folgte den Kurven, deren Ende jeweils von Sträuchern und Bäumen verdeckt war, so dass man nie sehen konnte, was einen nach der Biegung erwartete. In der Regel noch mehr Gesträuch. Franka spürte wieder aufkeimende Ungeduld in sich. Das alles hätte nicht sein müssen. Sie dachte darüber nach, ob es anders gelaufen wäre, wenn sie nicht an der Tankstelle angehalten hätten. Ein paar Minuten früher, ein kleiner zeitlicher Versatz, und sie wären vor dem Traktorunfall durchgerauscht.
    Jeder Handgriff kann dein Leben verändern.
    Nur zu wahr. Franka warf einen Blick zu ihrem Freund hinüber, der langsam einen verkniffenen Zug um die Mundwinkel bekam. Ihm schien auch zu dämmern, dass die Idee sich als Desaster entpuppte.
    »Ich such mir ne Gelegenheit zum Wenden. Das bringt nichts«, sagte Remo, und Franka war erleichtert, dass er es von selbst einsah, ohne dass sie streiten mussten. »Ich fahr noch bis zum nächsten Gehöft oder einer Bucht, wo ich wenden kann. Scheint ne Sackgasse zu sein.«
    »Ist bestimmt eine«, sagte sie, damit er sich bestätigt fühlte und nicht auf die Idee kam, es doch noch weiter zu versuchen. Inzwischen hatte Franka nämlich das Gefühl, dass sie sich immer mehr von der Straße entfernten. Es war kein Rundweg oder eine Wegeführung, von der man annehmen konnte, dass sie einen in die Zivilisation zurückbrachte. Vielmehr schien ihnen die Sonne permanent in den Rücken, seit sie die Straße verlassen hatten.
    »Wir kommen auch immer weiter weg von der Hauptstraße«, sagte Franka.
    »Ja, ich merk’s.« Remo unterdrückte den genervten Ton in seiner Stimme. Sie kannte ihn. Jetzt war es klug, nichts mehr zu sagen, bis Remo seine Wendestelle gefunden hatte.
    Einige Minuten holperten sie noch dahin, dann verbreiterte sich der Weg auf einmal und der beschädigte Straßenbelag wechselte zu einem Kopfsteinpflaster, das ein rauschendes Geräusch beim Fahren verursachte.
    »Ich glaub, ich hab grad ein Haus gesehen«, sagte Remo. »Da war was, zwischen den Bäumen, glaub ich. Ne Mauer oder so.«
    »Vielleicht ein Bauernhof, der leer steht«, sagte Franka

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