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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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ich auf das Vergnügen.«

    Â»Schon in Ordnung. Küss sie stattdessen von mir.«
    Â»Das tue ich gern.«
    Ein paar Minuten tranken sie wortlos ihr Bier und beobachteten, wie die Farben des Sonnenuntergangs intensiver wurden. Keiner brach das Schweigen, doch beide spürten es – beide spürten all das, was unausgesprochen blieb.
    Schließlich räusperte sich Oren. »Wick …«
    Â»Kein Interesse.«
    Â»Woher willst du das wissen, wenn du mich nicht mal ausreden lässt?«
    Â»Warum willst du einen perfekten Sonnenuntergang ruinieren? Ganz zu schweigen von dem guten jamaikanischen Bier.«
    Wick sprang mit einem Satz aus der Hollywoodschaukel, die kurz unter protestierendem Quietschen zurückschaukelte und gleich darauf wieder zur Ruhe kam. Am Rand der verwitterten Veranda stehend, die gebräunten Zehen um die Holzkante gekrallt, leerte er sein Bier in einem langen Zug und warf die leere Flasche dann in ein altes Ölfass, das ihm als Mülleimer diente. Das Scheppern scheuchte ein paar Möwen auf, die in dem festen Sand nach Futter gepickt hatten. Wick beneidete sie darum, einfach wegfliegen zu können.
    Er und Oren hatten eine gemeinsame Vergangenheit, die bis in die Zeit vor Wicks erstem Arbeitstag beim Fort Worth Police Department zurückreichte. Oren war einige Jahre älter, und Wick musste zugeben, dass er auch eindeutig weiser war. Er besaß ein ausgeglichenes Temperament, mit dem er mehr als einmal Wicks stürmischeres im Zaum gehalten hatte. Oren ging methodisch vor. Wick impulsiv. Oren liebte nur seine Frau und seine Kinder. Wick war eingefleischter Single und Oren zufolge in sexueller Hinsicht nicht wählerischer als ein Straßenkater.
    Trotz dieser Unterschiede oder möglicherweise gerade deswegen waren Wick Threadgill und Oren Wesley exzellente Partner gewesen. Sie gehörten zu den wenigen gemischtrassigen Duos beim FWPD. Miteinander hatten sie Gefahren gemeistert, viel gelacht,
einige Triumphe und diverse Enttäuschungen erlebt – und ein Tal der Tränen durchwandert, das keiner von beiden je vergessen würde.
    Als Oren gestern Abend nach monatelanger Funkstille angerufen hatte, hatte sich Wick aufrichtig über seinen Anruf gefreut. Er hatte gehofft, dass Oren kommen würde, um mit ihm über alte, bessere Zeiten zu plaudern. Diese Hoffnungen zerplatzten in dem Moment, in dem Oren ankam und aus dem Auto stieg. Keine Flipflops oder Turnschuhe, sondern ein Paar blank polierte, zweifarbige Schuhe hatten tiefe Abdrücke im Sand von Galveston hinterlassen. Oren war nicht zum Angeln oder Sonnen gekommen, und auch nicht auf einen gemütlichen Plausch auf der Veranda bei einem kühlen Bier und einer Footballübertragung im Radio.
    Seine Kleidung hatte auf den ersten Blick verraten, dass ein beruflicher Anlass ihn hergeführt hatte. In Anzug und Schlips, die Fleisch gewordene Bürokratie. Schon beim Händeschütteln war Wick die steinerne Miene seines Freundes aufgefallen, aus der er ebenso sicher wie enttäuscht geschlossen hatte, dass dies kein Freundschaftsbesuch war.
    Und Wick wusste genauso sicher, dass er nicht hören wollte, was Oren ihm zu sagen hatte, was immer das auch sein mochte.
    Â»Du bist nicht gefeuert worden, Wick.«
    Â»Nein. Ich nehme ›unbefristeten Urlaub‹.«
    Â»Du hast das selbst so entschieden.«
    Â»Unter massivem Druck.«
    Â»Du brauchtest Zeit, um Abstand zu gewinnen und dich zu erholen.«
    Â»Warum haben mich diese Bürohengste nicht einfach rausgeschmissen? Um die Sache für alle Beteiligten zu vereinfachen?«
    Â»Weil sie klüger sind als du.«
    Wick drehte sich um. »Ach ja?«
    Â»Sie und alle, die dich näher kennen, wissen, dass du für diese Art von Arbeit wie geschaffen bist.«

    Â»Diese Art von Arbeit?« Er schnaubte. »Scheiße schippen, meinst du? Selbst wenn ich meinen Lebensunterhalt als Stallknecht verdienen würde, hätte ich nicht so viel Scheiße wegräumen müssen wie beim FWPD.«
    Â»Wobei du dich meistens selbst reingeritten hast.«
    Wick schnippte mit dem Gummiring, den er immer um sein Handgelenk trug. Er wurde nicht gerne an diese Zeit und diesen Fall erinnert, der ihn bewogen hatte, seinen Vorgesetzten mit energischen Worten die Ineffizienz des Justizsystems im Allgemeinen und des Fort Worth Police Department im Besonderen vorzuhalten. »Sie haben mit diesem Typen einen Deal auf

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