Crush Gier
getan, wenn sich Raymond nicht vor mich geworfen hätte, als er abdrückte. Du siehst, ich habe es ganz wörtlich gemeint, als ich sagte, ohne mich hätte Raymond nicht sterben müssen. Er ist gestorben, als er mich vor meinem eigenen Vater gerettet hat.
Danach stand ich unter Schock. Ich habe alles getan, was T.
Dan mir befohlen hat, alles gesagt, was er mir eingeflüstert hat. Bald nach dem Vorfall hat er mich weggeschickt. Vielleicht hat er bei meinem Anblick Gewissensbisse bekommen, vielleicht habe ich ihn aber auch nur an das Grundstücksgeschäft erinnert, das ihm meinetwegen durch die Lappen gegangen war. Ich weià es nicht. Aber bis zu seinem Todestag haben wir nie wieder über jenen unglückseligen Nachmittag gesprochen.«
Wick zog sie an seine Brust und sagte, als sie sich widersetzen wollte: »O nein. Kommt gar nicht in Frage. Du wirst dich nicht wieder abschotten, zurückziehen und dein härenes Hemd tragen.« Er drückte ihr Gesicht in seine Nackenbeuge und strich ihr über die Haare. »Das war vor zwanzig Jahren. Es ist lang vorbei, du hast tausendfach dafür gebüÃt, und T. Dan brät hoffentlich in der Hölle. Er kann dir nichts mehr anhaben, Rennie. Das werde ich nicht zulassen.«
Er drückte sie einige Atemzüge lang an sich und löste sich dann wieder. »Ich bin froh, dass du es mir erzählt hast. Das erklärt so einiges. Deinen Zwang, alles kontrollieren zu müssen. Deine Todesverachtung, weil du mit sechzehn hättest sterben können. Ich hoffe nur, dass du diesen waghalsigen Mist in Zukunft lässt. Ich kann dir nicht ständig hinterherlaufen und deinen Arsch decken. Metaphorisch gesprochen natürlich.«
Sie lachte. Oder schluchzte. Das war schwer zu sagen, weil sie Tränen in den Augen hatte und gleichzeitig lächelte. Er half ihr aus dem Wagen, und gemeinsam traten sie auf die Veranda. Als er die Haustür aufzog, fragte er: »Wie wärâs mit einem Frühstück?«
»Hört sich gut an.«
Er fasste um sie herum, um die Tür zu schlieÃen, und fing sie damit ein. »Frühstück. Und zwar jeden Morgen bis an unser Lebensende.«
Sie lächelte ihn melancholisch an. »Wick â«
»Moment. Hör mich erst mal an, ehe du mir widersprichst.« Er schmiegte ihre Wange in seine Hand. »Ich werde bis an dein Lebensende
dein bester Freund sein. Ich werde verflucht noch mal alles versuchen, um den Schmerz, den du immer noch in dir trägst, zu lindern. Ich werde dir ein glühender, treuer Geliebter sein. Ich möchte liebend gern der Vater deiner Kinder werden. Und ich werde dich mit meinem Leben beschützen.«
»Das hast du bereits.«
»Du hast mir auch das Leben gerettet, Rennie. Und nicht nur auf dem Operationstisch. Als Oren mich in Galveston besuchte, war ich hoffnungslos verloren. In einen Fall hineingezogen zu werden, der sich um eine mysteriöse Chirurgin drehte, war das Beste, was mir in meinem ganzen Leben passiert ist.«
Sie lächelte, doch in ihren Augen stand immer noch stummer Zweifel. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das mit uns funktionieren würde.«
»Wenn ich es genau überlege, hast du wahrscheinlich Recht«, seufzte er. Seine Hand legte sich über den obersten Knopf ihrer Bluse und löste ihn. »Ich kriege cholerische Anfälle, du reagierst unter Druck unterkühlt. Ich bin ein gnadenloser Schlamper, du schiebst die Laschen der Cornflakesschachteln in den Deckel zurück. Ich bin arm, du bist reich.«
Bis er diese grundlegenden Differenzen aufgezählt hatte, standen alle Knöpfe offen, genau wie ihre Hose. Er beugte sich vor und küsste sie auf den Mundwinkel. »Wir passen absolut nicht zusammen.«
Sie neigte den Kopf auf die Seite, damit seine Lippen ihren Hals erreichen konnten. »Aber da wäre noch das, was Grace gesagt hat.«
Er zupfte mit den Zähnen an ihrem Ohrläppchen. »Was hat sie denn gesagt?«
Sie zerrte sein Hemd aus der Hose und fuhr mit den Händen über seine Brust. »Dass du mich liebst.«
»Kluge Grace.«
»Tust du es denn?«
»Ich tuâs gleich hier.« Ihr leises Lachen ging in ein tiefes Stöhnen
über, als er ihren BH aufhakte und ihre Brüste in seinen Händen wog.
»Und dann wäre da noch meine Arbeit.«
»Die gibtâs auch noch.« Seine Zunge umkreiste ihre Brustwarze.
»Die ist sehr
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