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Crush Gier

Crush Gier

Titel: Crush Gier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brown Sandra
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Hauptgebäude einen Typen überwältigen müssen, der mit einem Fleischermesser eine Krankenschwester bedroht hatte. Letztes Silvester war ein Wachposten herbeigerufen worden, um eine Schlägerei zwischen zwei Vätern zu schlichten, die sich nicht einigen konnten, wessen Baby das erste im Neuen Jahr gewesen war und damit mehrere Preise gewonnen hatte.
    Gott sei Dank war Malcomb in keinen der beiden Vorfälle verwickelt gewesen. Wie er gehört hatte, hatten sie Schaulustige angezogen. Bei so vielen Blicken hätte er garantiert vor Verlegenheit keinen Finger rühren können. Die einzige Krise, die er bislang im Dienst erlebt hatte, hatte in der Standpauke eines Gehirnchirurgen bestanden, der bei seiner Rückkehr feststellen musste, dass sein Jaguar einen Platten hatte. Aus Gründen, die Malcomb immer noch unerfindlich waren, hatte der Chirurg ihm die Schuld daran gegeben.
    Abgesehen davon waren seine Schichten zum Glück völlig ereignislos verlaufen. Darum wusste er nicht, warum er jetzt so nervös war. Auf einmal kam ihm seine alte Freundin Dunkelheit nicht mehr so gütig wie sonst vor. Ängstlich sah er sich um und schaute sogar den Weg zurück, den er eben gekommen war.
    Der Parkplatz lag still und schweigend da wie ein Grab – im Moment keine besonders tröstliche Analogie. Nichts regte sich, nicht einmal die Blätter an den Bäumen rundherum. Nichts erschien irgendwie ungewöhnlich.
    Trotzdem bebte Malcombs Stimme leicht, als er laut »Dr. Howell?« rief.
    Er wollte dem Doktor schließlich keinen Schreck einjagen. Selbst in einem hellen Raum voller Leute war sein Gesicht so abstoßend, dass es beinahe Furcht einflößend wirkte. Wenn er sich jemandem unerwartet im Dunkeln näherte, könnte der arme Kerl vor Schreck tot umkippen.

    Â»Dr. Howell? Sind Sie hier?«
    Keine Antwort. Inzwischen meinte Malcomb, gefahrlos hinter dem ersten Auto in der Reihe hervortreten und nach Dr. Howells BMW sehen zu können, nur um sicherzugehen. Er musste Dr. Howell übersehen haben, so einfach war das. Offenbar hatte er sich, als der Doktor an ihm vorbeigekommen war, etwas zu sehr auf das konzentriert, was die blonde Nutte mit ihrem Freier anstellte, bevor sie in schmerzhafte Zuckungen verfiel und schwarzen Schleim über den armen Kerl reiherte. Oder er war gerade durch die neueste vulkanische Formation auf seiner Wange abgelenkt gewesen. Oder Dr. Howell hatte ausnahmsweise nicht den geteerten Weg genommen, sondern sich durchs Gebüsch geschlagen. Er war zwar groß, aber dünn. Jedenfalls schlank genug, um sich durch die Hecke zu quetschen, ohne dass es groß auffiel.
    So oder so hatte er Dr. Howell bestimmt im Dunkeln übersehen, ganz einfach.
    Ehe er am ersten Wagen in der Reihe vorbei war, schaltete Malcomb, nur um sicherzugehen, die Taschenlampe ein.
    Sie wurde später unter dem ersten Wagen in der Reihe gefunden, wo sie liegen geblieben war, nachdem sie ihm aus der Hand gefallen und mehrere Meter weit gerollt war. Das Glas war zersplittert, das Gehäuse verbeult. Aber die Batterien hätten dem nervtötenden rosa Plüschhäschen alle Ehre gemacht. Denn die Birne brannte immer noch.
    Was im Strahl von Malcombs Taschenlampe zu sehen war, hatte ihm mehr Angst eingejagt als alles, was er je in irgendeinem Sciencefiction gelesen hatte. Es mochte vielleicht nicht so grotesk, nicht so blutig und auch nicht so bizarr sein. Aber es war Wirklichkeit.

1
    Â»Hübsch hast du’s hier.«
    Â»Mir gefällt’s.« Ohne auf die bissig-herablassende Bemerkung einzugehen, kippte Wick die gekochten Shrimps aus dem Topf in ein Abtropfsieb, das nie ein Küchenaccessoire-Geschäft von innen gesehen hatte. Es war aus weißem Plastik und fleckig braun. Er wusste nicht mehr, wie es in seinen Besitz gelangt war, aber vermutlich hatte es ein Vormieter in dieser Behausung hinterlassen, die sein Freund offenbar so wenig standesgemäß fand.
    Nachdem das heiße Wasser abgelaufen war, platzierte er das Abtropfsieb mitten auf dem Tisch, stellte eine Rolle Küchenpapier daneben und bot seinem Gast ein neues Bier an. Er öffnete zwei Flaschen Red Stripe , setzte sich rittlings auf einen Stuhl und forderte Oren Wesley über den Tisch hinweg auf: »Hau rein!«
    Oren riss gewissenhaft ein Blatt von der Küchenrolle und legte es auf seinen Schoß. Wick war bereits beim dritten Shrimp, als Oren endlich seinen ersten ausgesucht

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