Dämonen-Reihe 15 - Als Dämon Brauchst Du Nie Kredit
Verkaufsprospekte auf deiner Türschwelle platzieren.«
Chloridia seufzte. »Es war ein Fehler, das weiß ich jetzt auch, aber es kam mir so ... modern vor, wenn ich die Karte mitten im Gedränge zücken konnte. >Zahlen<, habe ich gesagt, und alles ist gesprungen. Das war besser als der felidaeische Bleifuß. Du weißt, was ich meine.«
Ich grinste. Wir hatten gute Zeiten zusammen verbracht, Chloridia und ich und ein Haufen anderer Magiker im gleichen Alter ... aber ich schweife ab.
»Und, was hast du für ein Problem?«
»Irgendwann habe ich angefangen, mich ... komisch zu fühlen. Weißt du, ich dachte, ich hätte mich selbst aus
der Boutique kommen sehen, in die ich gerade gehen wollte. Ich habe es als eine Art Vorahnung abgetan, wenn du verstehst, was ich meine.«
Ich stieß einen Pfiff aus. »Sicher verstehe ich.«
Jeder von uns hat dann und wann mal einen Fall von Hellsichtigkeit erlebt und sich dann bemüht, sich nicht darin verwickeln zu lassen, weil es Tausende von möglichen künftigen Verläufen gibt, denen man bei jedem einzelnen Ereignis folgen könnte. Diejenigen, die irgendwann angefangen haben, an die eigene Hellsichtigkeit zu glauben, endeten als Trinker oder Wahnsinnige oder in einer eigenen Talkshow - also allesamt keine rosigen Zukunftsaussichten. Allerdings, während jener seltenen Anfälle von Bedauern ob des Verlusts meiner Kräfte hätte ich gewiss nichts dagegen einzuwenden gehabt, nach ein wenig Intuition Ausschau zu halten.
»Erzähl weiter«, forderte ich sie auf.
»Jedenfalls bin ich reingegangen und habe angefangen, die Regale durchzustöbern. Ich habe eine absolut göttliche magentafarbene Bluse entdeckt, aber meine Größe war nicht da, also bin ich zu einer dieser herumschwebenden Djeanies gegangen und habe sie gebeten, im Lager nach einer passenden Bluse zu sehen. Sie hat das Gesicht verzogen. Ich war drauf und dran, mit dem Manager sprechen zu wollen, als sie mir erzählt hat, ich wäre gerade erst im Laden gewesen und hätte ihr exakt die gleiche Frage gestellt, und sie wäre meiner Bitte nachgekommen. Ob ich ein Gedächtnisproblem hätte? Sie könnte mir sogar den Kreditkartenbeleg zeigen. Und das tat sie auch. Danach habe ich mich an das Management gewandt.« Sie musterte Moa finsteren Blicks.
»Es tat ihnen leid - sie könnten nichts tun. Sie schlugen lediglich vor, ich solle mich mit den Leuten von der Bank von Zoorik in Verbindung setzen und mir eine neue Karte ausstellen lassen, damit die alte gesperrt würde. Aber ich bin nicht bestohlen worden. Ich verfüge über sehr gute Zauber zum Schutz meiner Wertsachen.«
»Ich erinnere mich«, bemerkte ich mit einem anzüglichen Blick.
»Oh Aahz!« Sie schubste mich mit allen vier Händen. Ich stolperte. »Aber was war mit meinem Gesicht? Das habe ich diesen Mann gefragt.« Chloridia bedachte Moa mit einer angewiderten Geste. Der Verwalter sah verlegen aus. »Mein Gesicht ist mein Kapital. Er hat gesagt, er könnte deswegen nichts für mich tun. Die Gardisten haben erklärt, sie würden sich freuen, den Geschäftsleuten zu sagen, sie sollten niemandem, der mein Gesicht trägt, etwas per Kreditkarte verkaufen, aber wo bleibe ich dann?«
»Bei Barzahlung?«, schlug ich vor.
Sie winkte ab.
»Geh mit den Jahrhunderten, Aahz. Du hast viel mehr Spaß, wenn du weniger frömmelst.«
»Schön, nun wissen wir also, dass es keine Hellsichtigkeit war. Du hast wirklich jemanden gesehen, der aussah wie du. Wir versuchen die Leute zu schnappen, die dafür verantwortlich sind.« Ich beäugte sie nachdenklich. »Hast du Zeit, uns ein bisschen zu unterstützen ? Es liegt in deinem eigenen Interesse.«
»Ich würde euch nur zu gern helfen«, rief die Kallierin überschäumend. »Wenn ich mit Erarbeiten kann. Oder mit dem großen Haufen pelziger Männlichkeit.« Sie schmiegte sich an Chumley und schob ein paar Hände unter seine Arme. »Aber nicht mit diesen unsympatischen Flibberigen.«
Massha zog eine Braue hoch. »Kennst du eigentlich auch männliche Magiker, Aahz?«
»Klar!«, gab ich ein wenig trotzig zurück. » ... Cire?«
Chloridia zuckte schockiert zurück. »Cire! Ist er hier? Warum?«
»Aus dem gleichen Grund wie du, wie es scheint«, antwortete ich. »Ich hoffe, wir können ihn überreden, uns zu helfen, genauso, wie du es angeboten hast.«
»Der ist eher ein Hindernis als eine Hilfe, weißt du?«
»Ich weiß«, knurrte ich.
»Ich tue jedenfalls, was ich kann«, versprach Chloridia und fächerte sich mit einer ihrer
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